Sauber mit Bestzeit in Barcelona

Kamui Kobayashi eroberte einen Platz

an der Sonne

Kaumi Kobayashi ist der schnellste Fahrer der zweiten Testwoche. Gegen 12:15 Uhr fuhr der Japaner eine Zeit von 1:22.312 Minuten und unterbot damit die Bestzeit des Vortages von Pastor Maldonado um 79 Tausendstelsekunden. Sauber trainierte zu diesem Zeitpunkt Quali-Runs und war mit der weichen Reifenmischung unterwegs. Kurz drauf bestätigte Kobayashi diese Zeit auf der superweichen Mischung und verpasste seine eigene Bestzeit um gerade einmal sechs Tausendstelsekunden.

Mit insgesamt 144 Runden war Kobayashi nicht nur der schnellste, sondern auch der fleissigste Fahrer des Tages. Vor der Zeitenjagd stand am Vormittag zunächst einmal Routinearbeit auf dem Programm, wie Einsatzleiter Giampaolo Dall'Ara erklärt: "Wir haben am Vormittag mit weiteren Vergleichen aerodynamischer Komponenten und der Setup-Arbeit begonnen." Dies war auch beim Blick auf den Zeitenmonitor zu erkennen. Kurz nach 10 Uhr fuhr Kobayashi zwei Fünf-Runden-Runs, bei denen er über 20 Sekunden hinter der Bestzeit zurückblieb.

"Vor der Mittagspause ist Kamui dann einige Quali-Runs gefahren", erläutert Dall'Ara das weitere Programm. "Das war in den vergangenen beiden Jahren unsere Schwachstelle, daran müssen wir arbeiten, und das geht nur, wenn man es trainiert. Bemerkenswert war hierbei, dass Kobayashi seine schnellste Runde auf der weichen Reifenmischung fuhr. Unter der heutigen Bedingungen scheint die superweiche Mischung nicht schneller zu sein. Allerdings fuhr der Japaner heute zum ersten Mal auf den Supersofts und muss sich daher vielleicht noch an das Limit herantasten.

Bestzeit ohne Aussagekraft

Am Nachmittag wurden dann im Rahmen der Rennvorbereitung einige längere Runs gefahren. Zwischendurch glaubte Alexander Wurz, der als Beobachter an der Strecke weilte, verdächtige Motorengeräusche am Sauber zu vernehmen zu vernehmen. "Der Sauber hört sich an wie ein V8-Supercar" teilte der Williams-Berater via 'Twitter' mit. Doch offenbar handelte es sich dabei um falschen Alarm, denn Kobayashi setzte das Testprogramm unmittelbar fort. Erst eine Viertelstunde vor Testende rollte der Japaner vor Kurve 13 aus und verursachte damit die zweite rote Flagge des Tages. "Ich bin recht zufrieden. Wir konnten heute viele Runden fahren", bilanziert der 25-Jährige im Anschluss. "Die Setup-Veränderungen am Morgen haben sich in besseren Rundenzeiten niedergeschlagen, was natürlich positiv ist. Es liegt noch eine Menge Arbeit vor uns. Wir müssen das Auto und die verschiedenen Reifenmischungen bei unterschiedlichen Benzinmengen besser verstehen. Aber wir arbeiten in die richtige Richtung, es war ein guter Test."

Nicht nur in der Tageswertung, sondern auch in der Wochenabrechnung war der Japaner der fleissigste Fahrer. Insgesamt fuhr er 243 Runden. Im Stallduell der Sauber-Piloten behielt Kobayashi als Wochenschnellster logischerweise die Oberhand. Sergio Perez fehlten 0,336 Sekunden auf seinen Teamkollegen, allerdings wurde die Strecke im Verlauf der Woche durch den Reifenabrieb auch immer schneller. Dass die Zeiten der zweiten Testwoche ein Muster ohne Wert sind, weiss auch Dall'Ara: "Die Runde steht jetzt als schnellste der gesamten Woche in den Listen, aber das hat nicht viel zu sagen. Die Zeiten bei den Tests kann man kaum miteinander vergleichen, da jedes Team ein unterschiedliches Programm verfolgt."

Während die anderen Teams heute Abend zusammenpacken, bleibt Sauber noch einen Tag länger in Barcelona. Für morgen sind dort Filmaufnahmen geplant. Ab dem kommenden Donnerstag stehen dann für Sauber, wie für fast alle anderen Teams auch, die letzten vier Testtage vor Saisonbeginn auf dem Programm. Dabei wird nach jetziger Planung Perez am Donnerstag und Samstag und Kobayashi am Freitag und Sonntag im Auto sitzen.

25.2.2012

F1-Tests in Barcelona – Endstand 4. Tag

  • 1. Kamui Kobayashi (J), Sauber, 1:22,312
  • 2. Pastor Maldonado (VEN), Williams, 1:22,561
  • 3. Paul Di Resta (GB), Force India, 1:23,119
  • 4. Jenson Button (GB), McLaren, 1:23,200
  • 5. Felipe Massa (BRA), Ferrari, 1:23,563
  • 6. Mark Webber (GB), Red Bull, 1:23,774
  • 7. Jean-Eric Vergne (F), Toro Rosso, 1:23,792
  • 8. Nico Rosberg (D), Mercedes, 1:23,843
  • 9. Heikki Kovalainen (FIN), Caterham, 1:26,968
  • Pole-Zeit 2011 in Barcelona: Webber (Red Bull) 1:20,951