Was sind die Top-Zeiten von Sauber wirklich wert?

Kobayashi brachte das Testprogramm für Sauber

am Sonntag zum Abschluss

Für Sauber endete der letzte Testtag vor dem Saisonauftakt 2012 vorzeitig. Kamui Kobayashi musste den C31 gegen 15:30 Uhr und damit 90 Minuten vor Ablauf der Zeit abstellen. Grund war ein technisches Problem am Ferrari-Motor im Heck des Boliden. Bis zum Defekt hatte Kobayashi am Sonntag ausschliesslich Shortruns absolviert und eine gute halbe Stunde vor der Mittagspause mit 1:22.386 Minuten seine persönlich schnellste Runde des Tages gedreht.

"Unser Testprogramm für heute sah zwar einige Pausen für Veränderungen am Auto vor, aber natürlich kein vorzeitiges Ende, das dem Motor geschuldet ist", hält Kobayashi fest und fügt hinzu: "Diese Dinge passieren. Ich bin mit dem, was wir erreicht haben dennoch zufrieden." Die Bestzeit des Japaners kam im Zuge einer Qualifying-Simulation auf den Supersoft-Reifen zu Stande, was vermuten lässt, dass Sauber einige potenzielle Sponsoren aufmerksam machen wollte. Dafür spricht auch die zweitschnellste Zeit der gesamten Testwoche, die Kobayashis Teamkollege Sergio Perez mit 1:22.094 am Samstag realisierte.

Insgesamt standen für Kobayashi am Sonntag 72 Umläufe zu Buche. Weniger fuhr nur Weltmeister Sebastian Vettel, der im neuen Red Bull RB8 von Getriebeproblemen geplagt wurde und sich zudem einen Ausflug neben die Strecke leistete. Bei Williams setzte man als einziges Team auf beide Piloten am Schlusstag, weshalb auch Bruno Senna und Pastor Maldonado weniger Runden drehten als Kobayashi. In Summe standen für das britische Team am Sonntag um 17:00 Uhr aber knapp 30 Runden mehr auf der Habenseite als bei Sauber.

Team zieht positives Testfazit

"Wir haben viel Zeit investiert, um die Vielzahl an Setup-Varianten, die das neue Auto bietet, durchzuspielen", offenbart Kobayashi und ortet "einen Fortschritt, aber gleichzeitig noch Raum für Verbesserungen". Speziell für den Circuit de Catalunya fand der Japaner eigener Aussage zufolge "noch nicht das perfekte Setup". In zwei Wochen in Melbourne könne es dagegen anders aussehen: "Ich bin zuversichtlich, fühle mich fit und könnte morgen ein Rennen fahren, wenn ich es müsste."

Für Giampaolo Dall'Ara, bei Sauber Leitender Ingenieur an der Strecke, fällt das Gesamturteil der Vorsaisontests ebenfalls positiv aus: "In Jerez hatten wir noch einen schwierigen Start mit ein paar Zuverlässigkeitsproblemen. Danach konnten wir uns aber Schritt für Schritt verbessern und Kilometer sammeln." Im Zuge von knapp 5.000 in diesem Winter zurückgelegten Kilometern sammelte das Schweizer Team Erfahrungen in puncto Setup und hinsichtlich der Performance des neuen C31. "Beide Fahrer entwickelten im Laufe der Tests ein besseres Gefühl für das Auto", sagt Dall'Ara und verweist darauf, dass das Team die drei Wochen in Jerez und Barcelona "zudem für Boxenstopps und Strategieübungen", genutzt hat. "Unterm Strich war es für uns ein sehr produktiver Winter. Jetzt sind wir bereit, um Rennen zu fahren."

5.3.2012