Sauber nach Qualifying enttäuscht

Magic Koba diesmal nicht ganz so magic

Nach einem überaus erfreulichen ersten Qualifying-Abschnitt, in dem Kamui Kobayashi die insgesamt schnellste Rundenzeit erzielte und Sergio Pérez Position fünf belegte, wurde der zweite Teil der Qualifikation zur Enttäuschung für das Sauber F1 Team. Kobayashi klagte über mangelnden Grip und Verkehr auf der Strecke. Der Japaner blieb hinter seiner Rundenzeit aus Q1 zurück und qualifizierte sich als 13. für den Grossen Preis von Australien in Melbourne. Für Pérez verlief Q2 noch enttäuschender: Er konnte wegen eines Getriebeproblems gar keine gezeitete Runde fahren. Der Mexikaner wurde Letzter in Q2 und ist somit als insgesamt 17. qualifiziert.

Kamui Kobayashi: «Das Ergebnis ist natürlich enttäuschend. In Q1 war ich so richtig zufrieden mit meinem Auto und dem Grip, den ich spürte. Es war ein schönes Gefühl, die schnellste Runde gefahren zu sein. Aber dann hatte ich bei meinem zweiten Versuch in Q2 mit einem weiteren Satz frischer weicher Reifen einfach keinen Grip. Ich habe dafür noch keine Erklärung, es hat sich ganz anders angefühlt. Ausserdem hatte ich noch Verkehr im letzten Abschnitt der Runde, aber die grösste Überraschung war die fehlende Haftung. Position 13 ist nicht gerade ein schöner Startplatz, und er spiegelt auch nicht das Potenzial des Autos wider. So oder so werden wir versuchen, morgen das Beste daraus zu machen.»

Sergio Pérez: «Wir hatten heute noch ein paar Abstimmungsänderungen vorgenommen, und in Q1 musste ich meinen Fahrstil etwas anpassen. In Q2 wusste ich dann genau, was ich zu tun hatte, aber dann konnte ich wegen eines Getriebeproblems plötzlich nicht mehr schalten. Das ist sehr schade. Sowohl seitens des Autos als auch von mir lag deutlich mehr drin. Vom 17. Platz aus wird es sehr schwierig, am Sonntag ein gutes Ergebnis einzufahren. Ich werde mein Bestes geben.»

Peter Sauber, Teamchef: «Nach einem sehr vielversprechenden Beginn des Qualifyings ist das Ergebnis eine grosse Enttäuschung. Kamui war in Q1 Schnellster mit einer Rundenzeit, die in Q2 für Platz sieben gereicht hätte. Dann lief es aber nicht rund für ihn, und er war draussen. An Sergio’s Auto gab es einen Getriebedefekt, er hatte in Q2 gar keine Chance, überhaupt eine gezeitete Runde zu fahren. Die positive Erkenntnis des Tages ist die, dass unser Auto schnell ist. Das macht Hoffnung für das Rennen, wenngleich das Überholen hier nicht einfach ist.»

Giampaolo Dall’Ara, Leitender Ingenieur an der Rennstrecke: «Die Plätze 13 und 17 spiegeln unser wahres Potenzial definitiv nicht wider. Im zweiten Qualifying lief alles schief. Zunächst hatten wir Pech, dass unsere Fahrer auf ihren ersten Runden waren, als Fernando Alonso von der Strecke abkam. Beim zweiten Versuch wurde Kamui auf seiner Aufwärmrung von Mark Webber aufgehalten, der in Kurve eins einen Fehler machte. Kamui konnte deshalb seine Reifen nicht optimal aufwärmen. Sergio wurde Opfer eines Getriebedefekts, den wir untersuchen müssen. Wir werden nun unser Möglichstes tun, um im Rennen Boden gutzumachen.»

17.3.2012