Sauber: ĞMagic Kobağ liess es krachen

Sergio Perez gratuliert seinem Fahrerkollegen

Kamui Kobayashi, der ihn einmal mehr im Training geschlagen hat.

Das Sauber F1 Team, der C31 und seine Piloten lieben aufregende Rennstrecken. Kamui Kobayashi qualifizierte sich als Vierter für sein Heimrennen in Suzuka, und sein Teamkollege, Sergio Pérez, belegte Platz sechs im Qualifying zum Grossen Preis von Japan. Das ist nah dran an dem, was Kobayashi und Pérez auf dem spektakulären Kurs von Spa-Francorchamps erreicht hatten, wo sie im Qualifying Zweiter und Fünfter wurden. In der morgigen Startaufstellung werden beide Sauber-Männer zudem von der Bestrafung eines Konkurrenten profitieren und um eine Position aufrücken.

Kamui Kobayashi: «Ich bin glücklich, weil ich heute das Bestmögliche herausgeholt habe. Auf meiner letzten Runde habe ich wegen der gelben Flagge etwas Zeit verloren, als ich vom Gas ging und das DRS ausgeschaltet habe. Ich möchte mich beim Team für den grossen Fortschritt bedanken, den wir seit Freitag mit dem Auto gemacht haben. Wir hatten hier zunächst Schwierigkeiten mit den neuen Teilen, aber jetzt haben wir alles richtig hinbekommen. Nach einigen Abstimmungsänderungen ist der C31 jetzt wieder schnell. Von meinem Startplatz aus sollte ich eine Chance haben, um einen Podestplatz zu kämpfen. Für mich ginge ein Traum in Erfüllung, wenn ich hier vor meinen Landsleuten mein erstes Podium in der Formel 1 feiern könnte. Aber jetzt muss ich erst einmal gut starten, und dann habe ich hoffentlich mehr Glück als in Spa, als ich zwar aus der ersten Reihe losfuhr, aber in einen Unfall verwickelt wurde.»

Sergio Pérez: «Meine letzte Runde in Q3 war nicht perfekt, aber gut. Ich freue mich sehr für das Team, dass wir hier zusammen so ein starkes Qualifying abgeliefert haben. Die Mannschaft hat tolle Arbeit geleistet, denn am Freitag waren wir hier noch deutlich zu langsam. Wir haben in kurzer Zeit grosse Fortschritte gemacht. Ich bin zuversichtlich, dass ich morgen im Rennen um meinen nächsten Podestplatz kämpfen kann.»

Monisha Kaltenborn, CEO: «P4 und P6 im Qualifying – das ist ein sensationelles Resultat! Wir haben ein neues Aerodynamik-Paket mit nach Suzuka gebracht, das wir gestern bewerteten und von dem wir heute profitierten. Ein grosses Kompliment an das gesamte Team und insbesondere an beide Fahrer, die eine sehr gute Leistung zeigten. Nun ist es unser Ziel, dieses starke Qualifying-Resultat in ein entsprechendes Rennergebnis umzusetzen.»

Giampaolo Dall’Ara, Leitender Ingenieur an der Rennstrecke:
«Nachdem wir am gestrigen Freitag viele Daten gesammelt hatten, haben wir über Nacht gründlich analysiert und die richtigen Schlüsse gezogen. Der heutige Tag lief sehr gut und hat uns letztlich das Resultat gebracht, das wir uns erhofft hatten. Kompliment an beide Fahrer! Nun müssen wir für das Rennen cool bleiben.»

Kaltenborn: "Kennen Kamui und seine Stärken"


Die Sauber-Piloten zeigten im Qualifying zum Grossen Preis von Japan in Suzuka wieder einmal eine starke Leistung. Kamui Kobayashi qualifizierte sich auf Position vier, Teamkollege Sergio Perez auf Position sechs. Durch die Strafversetzung wegen eines Getriebewechsels für McLaren-Pilot Jenson Button rücken beide Fahrer noch um eine Position nach vorne und werden morgen von den Startplätzen drei und fünf das Rennen aufnehmen.

Diese erneut starke Vorstellung ihrer Piloten freut auch Sauber-Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn, vor allem, da der Auftakt ins Wochenende alles andere als optimal verlaufen war. "Das ist für uns ein sehr wichtiges Rennen, nicht nur, weil es Kamuis Heimrennen ist", erklärt Kaltenborn. "Wir sind mit einem neuen Paket hierher gekommen und hatten am Freitag einige Probleme." Doch mit vereinten Kräften wurden die Schwierigkeiten beseitigt: "Das Team und auch die Fabrik zu Hause haben sehr hart und gut gearbeitet. Schritt für Schritt haben wir die Probleme verstanden, was das Wichtigste war. Wir haben konzentriert an der Abstimmung gearbeitet und uns verbessert. Das Resultat ist sensationell", freut sich die Österreicherin.

Wichtiges Rennen für Kobayashi

Im ersten Abschnitt des Qualifyings sorgte Perez jedoch für einen Schreckmoment, als er nach einem Ausrutscher durchs Kiesbett fuhr. Der Mexikaner vermied jedoch einen Einschlag und brachte das Auto auf die Strecke zurück. Kaltenborn blieb jedoch entspannt: "Wir haben uns bei beiden Fahrern mittlerweile an solche Situationen gewöhnt", sagt sie im Gespräch mit 'Sky Sports F1'. "Aber wenn es darauf ankommt, bekommen sie es hin. Daher waren wir entspannt." Insbesondere die starke Leistung von Kobayashi kam für Kaltenborn nicht ganz überraschend: "Ich hatte gehofft, dass es so kommen würde. Ich habe anhand ihrer Arbeit am Freitag gesehen, dass sie das Auto verstehen", sagt die Geschäftsführerin. "Ich würde nicht so weit gehen und behaupten, dass ich dieses Ergebnis vorhergesehen hätte. Aber ich war sehr zuversichtlich."

Für den Japaner, dessen Zukunft bei Sauber noch nicht gesichert ist, wäre ein starkes Rennen in seiner Heimat ein wichtiges Argument für eine mögliche Vertragsverlängerung. Kaltenborn will dieses Thema jedoch "nicht an einem Rennen festmachen." An den Fähigkeiten ihres Piloten hat sie ohnehin keine Zweifel: "Wir kennen Kamui seit einiger Zeit und wissen um seine Stärken. Er hat bei der Entwicklung des Autos im Winter einen grossen Beitrag geleistet. Ich hoffe für ihn, dass sein Heimrennen richtig gut wird." Dazu soll auch die Unterstützung der einheimischen Fans beitragen: "Es faszinierend zu sehen, wie viele Leute hierherkommen, um ihn zu sehen. Ich erinnere mich noch an das Vorjahr, da haben sie stundenlang auf vollbesetzten Tribünen gewartet", so Kaltenborn.

Starkes Qualifying - starkes Rennen?

Eine Prognose für das morgige Rennen will die Österreicherin jedoch nicht abgeben: "Dazu werde ich nichts sagen. Immer wenn ich nach einem guten Qualifying etwas prognostiziert habe, ist das Rennen nicht gut verlaufen", erinnert Kaltenborn an das Rennen in Belgien, als Kobayashi und Perez nach starkem Qualifying Opfer der Startkollision wurden. Das soll sich morgen tunlichst nicht wiederholen: "Ich hoffe, wir können diese guten Positionen ausnutzen, haben einen guten Start und halten uns aus allen Problemen heraus", so Kaltenborn. Eine Parallele zum Wochenende in Belgien gibt es jedoch: Auch dort war Teamchef Peter Sauber, wie nun auch in Japan, nicht vor Ort. Angesprochen darauf sagt Kaltenborn: "Dieses Mal gibt es hoffentlich einen Unterschied, wir wollen am Ende des Rennens ein besseres Resultat erzielen." Die Geschäftsführerin steht jedoch in ständigem telefonischen Kontakt mit ihrem Chef und konnte daher berichten, er sei über das Resultat des Qualifyings "sehr glücklich."

6.10.2012