Sauber bei den Freien Trainings im Soll

Kamui Kobayashi in Bahrain

Für das Sauber F1 Team verliefen die beiden freien Trainings am Freitag vor dem Grossen Preis von Bahrain in Sakhir nach Plan. Beide Piloten konnten ihr geplantes Programm erledigen. Kamui Kobayashi belegte in den beiden 90-Minuten-Sitzungen die Plätze 16 und sieben, Sergio Pérez war Elfter und Zehnter.

Kamui Kobayashi: «Wir hatten keine technischen Defekte, aber wir haben Schwierigkeiten mit den Reifentemperaturen. Die Rundenzeit mit der weichen Mischung auf eine schnelle Runde war nicht so schlecht, aber für das Qualifying müssen wir uns noch verbessern. Noch mehr Verbesserungsbedarf sehe ich für die längeren Distanzen, und das gilt für mich für beide Mischungen, die weichen Reifen und die Medium-Reifen. Wir werden jetzt die Daten auswerten und schauen, was wir für morgen verändern können.»

Sergio Pérez: «Für mich war der Tag sehr positiv. Ich bin froh, einen reibungslosen Freitag gehabt zu haben und sehr zufrieden mit der Arbeit, die wir erledigt haben. Wir haben viel gelernt und kommen mit dem Abbau der hinteren Reifen, den hier alle haben, ganz gut zurecht. Wir müssen noch ein paar Abstimmungsdinge für das Qualifying aussortieren, aber ich bin sehr zuversichtlich für morgen.»

Giampaolo Dall’Ara, Leitender Ingenieur an der Rennstrecke: «Beide Trainings liefen gut für uns, wir konnten unser gesamtes Programm mit beiden Autos abarbeiten. Wie wir es erwartet hatten, ist es in der grossen Hitze schwierig, die Reifen konstant zu halten. Aber das scheint für die meisten Teams eine Herausforderung zu sein. Da gibt es für uns noch einiges zu tun. Abgesehen davon sind wir mit der Balance des Autos ganz zufrieden. Jetzt werden wir uns auf die Rennvorbereitung konzentrieren.»

Schweizer Aktivisten kritisieren das Sauber-Team


Die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) mischt sich nun ebenfalls in die Diskussionen um die Legitimität des Grand Prix von Bahrain ein. Denn GSoA-Generalsekretär Jonas Zürcher überreichte dem Sauber-Team bei einem Besuch in Hinwil vor der Abreise nach Bahrain einen Brief, in dem er vorschlug, die Heckflügel mit dem Slogan "No Guns Against Voices" ("Keine Waffen gegen Stimmen") zu beschriften.

Wie man am Freitag an der Rennstrecke sehen konnte, hat sich Sauber nicht dazu überreden lassen. Das wird der GSoA nicht gefallen, schliesslich hatte sie Sauber schon davor gewarnt: "Das Schweizer Rennteam macht sich sonst genauso mitschuldig an den Menschenrechtsverletzungen wie die Schweizer Kriegsmaterial-Produzenten, die jedes Jahr Waffen für mehrere Millionen an das autoritäre Regime liefern." Und auch an der FIA hatte Zürcher kein gutes Haar gelassen: "Wer schweigt, macht sich mitschuldig", findet er.

Die GSoA ist in der Schweiz keineswegs eine unerhebliche Randerscheinung, sondern eine anerkannte Institution. Sie zählt eigenen Angaben nach mehr als 25.000 Mitglieder und Sympathisanten.

20.4.2012