Freudentränen beim Sauber-Team

Perez eilt nach seinem sensationellen

zweiten Platz zur Sauber-Mannschaft

Sergio Pérez und das Sauber F1 Team haben sich den dritten Podestplatz in dieser Saison erkämpft. Pérez kam beim Grossen Preis von Italien in Monza als Zweiter ins Ziel; dasselbe Resultat war ihm bereits früher in der Saison in Malaysia gelungen. In Monza war er als Zwölfter gestartet, und zwar als einer von wenigen Fahrern mit der harten Reifenmischung. Nach einem deshalb schwierigen ersten Rennabschnitt zeigte er in der zweiten Halbzeit eine grandiose Leistung. Der Mexikaner glitt durch das Feld wie ein heisses Messer durch Butter.

Das Sauber F1 Team hat damit sein bis dato bestes Saisonresultat, 20 Punkte beim Grossen Preis von Deutschland, wiederholt. Zusätzlich zu den 18 WM-Zählern, die Pérez auf dem italienischen Hochgeschwindigkeitskurs im Königlichen Park für Rang zwei erntete, steuerte sein Teamkollege, Kamui Kobayashi, als Neunter zwei Punkte bei.

Am Ende der Europa-Saison hat das Sauber F1 Team nun exakt 100 WM-Punkte auf dem Konto und stärkte damit seinen sechsten Platz in der Weltmeisterschaft der Konstrukteure. Pérez ist weiterhin Neunter in der FIA Formel-1-Weltmeisterschaft 2012, Kobayashi unverändert Zwölfter. Sieben WM-Läufe stehen noch aus.

Sergio Pérez: 2. «Dieses Rennen war ein Genuss. Es war eines von jenen, in denen man einfach den Speed hat und in der Rolle des Angreifers ist. Ich freue mich sehr für das Team. Sauber ist ein sehr gutes Team, das hart arbeitet, und ich bin stolz auf die Mannschaft. Der erste Teil des Rennens war mit den harten Reifen nicht einfach für mich, aber das war ganz sicher die richtige Strategie. Ich war oft in Funkkontakt mit der Box. Ich hatte Sorge, dass die Reifen vielleicht plötzlich abbauen würden und wir die Strategie ändern müssten. Wir wussten auch nicht, wie schnell ich sie anfangs auf Temperatur bringen könnte. Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr: Es hat funktioniert, und ich konnte so lange draussen bleiben wie ich für die Strategie sollte. Im zweiten Rennabschnitt ging es nur noch um Angriff, und ich muss sagen, alle Fahrer, die ich überholt habe, waren sehr fair. Sie haben mir natürlich nicht wahnsinnig viel Platz gelassen, aber immer genug. So muss das sein. Ich freue mich sehr, dass ich meinen ersten Podestplatz bei einem europäischen Rennen gerade in Monza erzielt habe.»

Kamui Kobayashi: 9. «Zuerst möchte ich Sergio gratulieren – Kollege, das hast Du gut gemacht! Das ist ein grossartiger Tag für unser Team. Was mein Rennen betrifft, kann ich mich nicht beschweren, aber aus irgendwelchen Gründen war ich nicht schnell genug. Klar, ich war auf einer anderen Strategie, weil ich ja mit meinen Reifen aus dem Top-Ten-Qualifying starten musste. Mit beiden Mischungen fehlte mir Erfahrung, weil wir am Freitag keine längeren Distanzen fahren konnten. Für mich war es ein normales Rennen ohne spezielle Vorkommnisse.»

Monisha Kaltenborn, CEO: «Was für ein Tag und was für ein grossartiges Ergebnis! Ich muss zugeben, dass es etwas überraschend kam, denn wir sind davon ausgegangen, dass diese Strecke für unser Auto nicht ganz einfach sein würde. Aber einmal mehr haben wir gezeigt, wie stark wir im Rennen sind. Während einer ganzen Weile war Sergio der schnellste Pilot im Feld. Es ist fantastisch, dass die Mannschaft in Hinwil so ein schnelles Auto vorbereitet hat, und dass die Mannschaft an der Strecke die richtigen Entscheidungen in Bezug auf Abstimmung und Strategie getroffen hat. Unsere Piloten setzten das auf der Strecke um. Diese 20 Punkte sind sehr wichtig, denn wir möchten uns in der Konstrukteurswertung weiter verbessern.»

Giampaolo Dall’Ara, Leitender Ingenieur an der Rennstrecke: «Beide Autos kamen gut vom Start weg. Unsere Fahrer waren auf unterschiedlichen Reifenstrategien: Kamui musste auf den gebrauchten Medium-Reifen starten, die er Qualifying verwendet hatte, Sergio seinerseits entschied sich für neue harte Reifen. Für beide Piloten war ein Stopp geplant. Leider verlor Kamui etwas Zeit, wir müssen untersuchen, warum sein Auto langsamer war. Irgendetwas hat da nicht gepasst. Sergio musste sich zu Beginn zurückhalten, weil er einen sehr langen ersten Stint fahren sollte. Als er dann auf den Medium-Reifen fuhr, waren seine Rundenzeiten überragend. Wir sind als Team sehr glücklich, der Sauber C31-Ferrari war heute extrem schnell, und das ist letztlich die Basis dieses Erfolgs.»

9.9.2012