Der Sauber C31 im Blickpunkt

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Es ist für jedes Team eine Ehre, wenn die Konkurrenz mit Spionen beim Auto auftaucht. Jetzt schleichen diese auch um den Sauber.

Im Gegensatz zu den Topteams wird bei Sauber das eigene Auto nicht mit einer Mechaniker-Mauer oder mit Schirmen und Decken vor neugierigen Blicken und langen Kameralinsen geschützt. Die Rivalen (die viel Geld für Detailaufnahmen von fremden Autos zahlen) sollen ruhig sehen, wie man mit wenig Geld und wenig Manpower eine tolle 750-PS-Kiste bauen kann. Ohne grosse Geheimnisse – wenigstens nicht sichtbar nach aussen! Das Hinwiler Schock-Resultat in der Qualifikation (3. Kobayashi, 8. Pérez) hat alle aufgeschreckt. Mercedes und Lotus haben plötzlich einen ernsthaften Gegner, mit dem sie eigentlich nicht gerechnet haben! Und beide Teams liegen in der WM noch knapp hinter Sauber!

Kann Sauber das Niveau hoch halten?

Der 4. WM-Platz, mit dem Sauber gestern nach Bahrain angereist ist, gerät am nächsten Sonntag ab 14 Uhr MEZ (TV live) in Gefahr, wenn man die Chancen am Golf nicht eiskalt ausnützen kann. In China hat sich auch die Unerfahrenheit der Piloten gezeigt. Sie blieben im Verkehr stecken, liessen dabei auch die letzte Aggressivität vermissen. Da hämmerte sich das Williams-Duo Senna (7.) und Maldonado (8.) schon anders durch das Feld. Allerdings war es vom Team auch ein Fehler, den C31 zu stark auf die Qualifikation abzustimmen. Die Angst vor erneut schlechten Startplätzen war einfach zu gross. Doch damit hatten die Fahrer im Rennen zwar erneut einen sensationellen Topspeed, aber zu wenig Abtrieb. Kamui und Sergio rutschten zuviel herum, was der Gummi (vor allem beim Reifenflüsterer Pérez) nicht schätzte. Und Kobayashi bekommt dann schnell Panik. Kurz: Sauber hatte sich verzockt. Findet man jetzt eine Kompromiss-Lösung? Bei den Schweizern entscheidet sich in den nächsten zwei Rennen (Bahrain und Spanien), wohin der Weg 2012 führt.

Das Geld ist entscheidend

Kann man sich nach vorne orientieren – oder fällt man in den Mittelfeld-Alltag der letzten zwei Jahre zurück? Sauber-CEO Monisha Kaltenborn zu BLICK: «In Bahrain werden wir sicher eine Trotzreaktion zeigen müssen. Das enttäuschende Resultat von Shanghai mit nur einem Punkt hätte nicht sein müssen. Jetzt heisst es für uns, nochmals alle Chancen zu packen, die sich bieten. Denn spätestens beim Europa-Start in Barcelona tauchen alle Teams mit vielen neuen Dingen auf.» Das heisst, dass ab sofort die Millionen in der erbarmungslosen Entwicklungsschlacht den Ton angeben. Ob dann der Sauber-Ferrari C31 vor einem GP-Start immer noch das begehrte Objekt für die Spione der Topteams sein wird?

Quelle: Blick

17.4.2012