Williams F1 - Aufstieg und Fall

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Schweizer Formel1-Fans verbinden mit dem Williams F1-Team noch immer den ersten Grand-Prix-Sieg des britischen Rennstalls durch den unvergessenen Schweizer Formel1-Piloten Clay Regazzoni im Jahr 1979. Williams Grand Prix Engineering ist ein britisches Rennsportteam mit Sitz im englischen Grove. Der Rennstall ist seit den 1970er Jahren in der Formel 1 aktiv und mit über 100 Grand-Prix-Siegen sowie zahlreichen WM-Titeln einer der erfolgreichsten Konstrukteure in der Geschichte der Formel 1. In den letzten Jahren liessen die Erfolge allerdings nach. Nach der ersten Hälfte der Saison 2011 gehört es zu den schwächsten Teams des Starterfeldes.

Namensgeber Frank Williams gründete bereits 1969 unter dem Namen Frank Williams Racing Cars sein erstes Team, verkaufte es jedoch 1976 mehrheitlich an den austrokanadischen Geschäftsmann Walter Wolf, der in der Folge auf eine Umbenennung in Walter Wolf Racing bestand. Williams stieg aus und gründete zusammen mit dem Ingenieur Patrick Head 1977 die Firma Williams Grand Prix Engineering neu. Im November 2009 erwarb der österreichische Investor und Rennfahrer Toto Wolff mit einer Marchsixteen-Beteiligungs-Gesellschaft einen Minderheitsanteil an Williams F1. Seitdem gehört Wolff auch dem Vorstand des Teams an. Das Unternehmen ist seit März 2011 an der Frankfurter Börse notiert.

In den ersten Jahren wurde eine Reihe von Williams-Fahrzeugen, nachdem sie vom Werksteam eingesetzt worden waren, von privaten Rennfahrern oder Kundenteams übernommen und zu einzelnen Formel-1-Rennen gemeldet. Williams-Fahrzeuge erschienen vereinzelt auch in anderen Rennserien. Erste Aktivität war 1966 die Gründung des Rennstalls Frank Williams Racing Cars. Dieser setzte Formel-3- und Formel-2-Wagen mit Fahrern wie Piers Courage, Richard Burton, Tetsu Ikuzawa und Tony Trimmer ein. Mit einem gekauften Brabham-Chassis und Piers Courage trat Williams ab 1969 in der Formel 1 an. Frank Williams ging in den Folgejahren Partnerschaften mit De Tomaso, Politoys und Iso Rivolta ein, für die er (zumeist kurzfristig) ein Formel 1-Engagement organisierte. In dieser Zeit stand Frank Williams finanziell zwischenzeitlich "schlecht bis desolat" da. Er musste seine Telefongespräche von einer Telefonzelle aus führen, weil seine Leitung wegen nicht bezahlter Rechnungen abgeklemmt wurde. Vor allem dank des Sponsors Marlboro konnten 1974 und 1975 Monoposti mit Cosworth-Motor eingesetzt werden, bevor 60 Prozent des Teams an den Ölmagnaten Walter Wolf verkauft wurden. Frank Williams war während der Formel-1-Saison 1976 als Wolfs Angestellter für den Rennbetrieb zuständig. Ende 1976, nach anhaltenden Misserfolgen, verliess Frank Williams zusammen mit seinem früheren Angestellten Patrick Head das Unternehmen und gründete mit ihm den Rennstall Williams Grand Prix Engineering die in einem ehemaligen Teppichlager in Didcot, England, Räume fand.

Geschichte des Teams


Frank Williams und Patrick Head machten sich mit einer 17-köpfigen Mannschaft daran, als eigenständiger Konstrukteur an der Formel-1-WM teilzunehmen. Dies war zwar schon mit den Typen FW01 bis FW05 geschehen, allerdings ohne Erfolg. Im Gegensatz zum 1966 gegründeten Team wollte man nun aber nicht mehr mit Kundenchassis Grand-Prix-Rennen bestreiten.

1977

Für die Saison 1977 liess sich der Bau eines eigenen Autos noch nicht realisieren. Frank Williams musste daher in der ersten Saison seines neuen Teams noch einmal ein Kundenauto einsetzen. Das Team übernahm von March Engineering ein gebrauchtes Modell 761. Mit einem Fahrzeug dieses Typs hatte Ronnie Peterson ein paar Monate zuvor für das March-Werksteam den Grossen Preis von Italien gewonnen. Ob das Auto, das Williams erhielt, allerdings tatsächlich ein 761 war, ist zweifelhaft. Frank Williams äussert in einer Biographie jedenfalls den Verdacht, dass es sich in Wirklichkeit um einen March 741 von 1974 gehandelt habe, der von March Engineering nachträglich auf das Niveau eines 761 gebracht worden sei; hierfür sprachen nach Ansicht Williams' unter anderem Lackreste an dem Auto, die der Lackierung der March-Werkswagen von 1974 entsprach.

Der Renneinsatz in der Saison 1977 wurde zunächst mit einem Bankkredit von Barclays in Höhe von 30.000 £ finanziert. Weiteres Geld brachte der Fahrer des Teams mit. Williams verpflichtete den jungen Belgier Patrick Nève, der Kontakte zur belgischen Brauerei Belle-Vue hatte und auf diesem Wege dem Team insgesamt 100.000 £ zur Verfügung stellte. Neve hatte wenig Formel-1-Erfahrung. Sein Formel-1-Debüt hatte anlässlich des Grossen Preises von Belgien 1976 stattgefunden, als er für das private Team RAM Racing einen gebrauchten Brabham BT44 bewegte. Neve hatte sich qualifizieren können, war aber im Rennen aufgrund eines technischen Defekts frühzeitig ausgeschieden.

Williams debütierte zu Beginn der europäischen Saison beim Grossen Preis von Spanien in Jarama. Hier wie auch in den folgenden Rennen konnte sich Patrick Nève mehr oder weniger regelmässig qualifizieren, blieb bei den Rennen allerdings stets ausserhalb der Punkteränge. Sein bestes Ergebnis erreichte er beim Grossen Preis von Italien in Monza, den er als siebenter beendete. Das letzte Rennen der Saison in Japan liess das Team aus.

Seit Sommer 1977 arbeitete Patrick Head an den Entwürfen für ein eigenes Auto des Williams-Teams. Im September 1977 ergab sich ein finanzielles Arrangement, das die Verwirklichung dieses Projektes möglich machte und die Grundlage für den lange anhaltenden Erfolg des Teams legte: Vermittelt durch Tony Harris, konnte Frank Williams Kontakt zu Vertretern der saudi-arabischen Fluglinie Saudia-Air herstellen. Williams gelang es, einen auf fünf Jahre angelegten Sponsoring-Vertrag mit dem Unternehmen abzuschliessen. Bereits Ende 1977 flossen die ersten Zahlungen an Williams. Während Frank Williams die Infrastruktur seines Teams ausbaute, intensivierte Head die Arbeit an Williams' neuem Auto.

1978

Frank Williams' neues Auto wurde Anfang 1978 präsentiert. In der Nomenklatur knüpfte das Auto an die vorherigen Modelle, die von Williams Racing Cars eingesetzt worden waren, an, so dass er die Bezeichnung FW06 erhielt. Es war ein konservativ gestaltetes Auto, das noch nicht nach den Prinzipien des Ground Effect gestaltet war: da Patrick Head im zurückliegenden halben Jahr nicht genügend Zeit gehabt hatte, um dieses Phänomen im Detail zu erforschen, verzichtete er für sein erstes Auto auf halbherzige Kopien anderer Autos und behielt sich den Ground Effect für spätere Autos vor.

Gleichzeitig gelang es Frank Williams, weitere Sponsoren zu finden. Frank Williams versuchte zunächst, einen etablierten Fahrer für sein Team zu finden. Er sprach Hans-Joachim Stuck, Jochen Mass und Riccardo Patrese an. Keiner war bereit, für Williams zu fahren. Letztlich liess sich der Australier Alan Jones überzeugen, bei Williams einzusteigen; Jones hatte im vergangenen Jahr für Shadow Racing Cars beim Grossen Preis von Österreich einen Sieg errungen. Die Verpflichtung von Jones war eine Entscheidung, die das Team nie bereuen sollte, denn die Kombination des FW06 mit Alan Jones am Lenkrad zeigte sich bald als ernstzunehmende Konkurrenz. Für Patrick Head und Williams blieb Alan Jones immer derjenige Fahrer, an dem sich spätere – und insbesondere jüngere – Piloten messen lassen mussten.

Der FW06 debütierte beim Auftaktrennen der Saison 1978 in Argentinien. Hier qualifizierte Jones den Wagen für den 14. Startplatz. Damit stand er einen Platz vor Jody Scheckter im Auto von Wolf Racing. Im Rennen fiel Jones allerdings mit defekter Benzinpumpe aus. Ein besonderes Problem waren in diesem Jahr die Reifen. Goodyear rüstete nur einige Teams mit Qualifikationsreifen aus. Williams gehörte nicht dazu. Da Alan Jones im Qualifikationstraining mit Rennreifen antreten musste, konnte er sich üblicherweise nur für die hintere Hälfte des Starterfeldes qualifizieren. In den Rennen allerdings verfügten alle Teams über (mehr oder weniger) gleiche Reifenqualitäten. Hier zeigte Jones eindrucksvollen Einsatz. Bereits im zweiten Saisonrennen, dem Grossen Preis der USA (West), fuhr Jones zeitweilig auf einem zweiten Rang und griff den vor ihm fahrenden Carlos Reutemann auf Ferrari mehrfach an. Das Duell endete, als der Motor des FW06 aussetzte und Jones weit zurückgeworfen wurde. Im Laufe der Saison fuhr Jones den einen oder anderen WM-Punkt ein. Sein bestes Resultat erreichte er beim Grossen Preis der USA (Ost) in Watkins Glen, wo er nach hartem Rennen Zweiter wurde und die erste Podiums-Position für das junge Team einfahren konnte. In dieser Saison erzielte Williams 11 WM-Punkte und wurde zusammen mit dem Arrows Racing Team gleichrangiger Neunter der Konstrukteurswertung.

1979

Auch 1979 blieb Jones als Fahrer bei Williams und bekam Clay Regazzoni als Teamkollegen zur Seite gestellt. Der Durchbruch gelang dem Team 1979 beim Grand Prix von Grossbritannien, als Jones zwar die Führung aufgeben musste, aber Regazzoni am Ende den Sieg einfuhr. Für Frank Williams war dies der allererste Formel-1-Sieg, der einen Siegeszug einläuten sollte, denn Jones gewann vier der verbleibenden sechs Rennen dieser Saison.

1980

1980 erreichte Williams den bislang grössten Erfolg: Das Team stellte mit Alan Jones den Fahrerweltmeister und gewann zudem mit deutlichem Vorsprung die Konstrukteursmeisterschaft. Vor Saisonbeginn erhöhte Williams seine Leistungsfähigkeit weiter. Der bewährte, aus dem Vorjahr bekannte FW07 erhielt ein festeres Monocoque sowie einen aerodynamisch verbesserten Unterboden. Im Hinblick auf diese Modifikationen wurde er FW 07B genannt. Auch fahrerseitig gab es Veränderungen. Zwar hielt Williams an Alan Jones fest; Clay Regazzonis Vertrag hingegen wurde nicht verlängert. Frank Williams hielt Regazzoni für eine gute «Nummer Zwei» , sah ihn aber nicht als Spitzenfahrer an. Um die Ergebnisse des Teams insgesamt zu verbessern, wollte Williams erstmals zwei Spitzenfahrer verpflichten. Die Wahl fiel auf den Argentinier Carlos Reutemann.

Williams war 1980 ein sehr zuverlässiges Team. Alan Jones musste nur vier, Reutemann nur drei Ausfälle hinnehmen. Das Williams-Team errang in dieser Saison sechs Siege, wovon Alan Jones fünf, Carlos Reutemann einen Sieg einfuhren. Während der gesamten Saison kämpfte Jones mit dem Brabham-Piloten Nelson Piquet um die Führung im Gesamtklassement. Die Fahrerweltmeisterschaft blieb bis zum letzten Rennen des Jahres offen. Nach dem drittletzten Lauf in Italien führte Piquet die Meisterschaftswertung mit 54 Punkten an; Jones lag einen Punkt zurück. Beim vorletzten Rennen in Kanada standen Jones und Piquet in der ersten Startreihe. Nach dem Start drückte Jones seinen Konkurrenten in die Leitplanken und verursachte eine Massenkarambolage, woraufhin das Rennen abgebrochen wurde. Nach dem Neustart führte Piquet 24 Runden lang vor Jones, fiel dann aber mit Motordefekt aus. Jones beendete das Rennen als Sieger und hatte nunmehr einen Vorsprung von acht Weltmeisterschaftspunkten auf Piquet. Der Brasilianer konnte rechnerisch noch Weltmeister werden. Das setzte allerdings voraus, dass er das letzte Rennen der Saison in den Vereinigten Staaten gewinnen musste, während Jones dort keine Punkte einfahren durfte. Dazu kam es allerdings nicht. In Watkins Glen fiel Piquet nach 25 Runden infolge eines Fahrfehlers aus, und Jones gewann das Rennen vor Reutemann. Jones beendete die Saison mit 71 (bzw. mit Streichresultaten 67) Punkten deutlich vor Piquet, der mit 54 Punkten Vizeweltmeister wurde. Das Williams-Team lag mit 120 Punkten auf Platz 1 der Konstrukteurswertung.

1981

Auch die Saison 1981 war für das Williams-Team eine erfolgreiche Formel-1-Saison. Der modifizierte FW07C bzw. der ab dem Grossen Preis von Deutschland – nur für Alan Jones – eingesetzte FW07D verhalfen Alan Jones und Carlos Reutemann zu vier Siegen und dem Gewinn der Konstrukteursmeisterschaft. Für Unruhe im Team sorgte die Missachtung der Stallorder beim Grossen Preis von Brasilien in Rio de Janeiro. Entgegen den Vorgaben des Teams verweigerte der spätere Sieger Carlos Reutemann den gewünschten Platztausch mit Alan Jones. Carlos Reutemann konnte durch diesen Sieg die Führung in der Fahrer-WM übernehmen und sukzessive ausbauen, erfuhr aber infolge dieser Aktion keine Unterstützung mehr durch das Team. So konnte der Brabham-Fahrer Nelson Piquet auf Reutemann aufschliessen und in den letzten beiden Grand Prix durch zwei fünfte Plätze an Reutemann vorbeiziehen.

1982–1983

Im Jahre 1982 hatte sich das Team mit dem neuentwickelten FW08 zum Ziel gesetzt, als erster Rennstall die Konstrukteursweltmeisterschaft zum dritten Mal in Folge zu gewinnen. Auch wenn man dieses Ziel knapp verfehlte, gelang es dem für den zurückgetretenen Alan Jones neu unter Vertrag genommene Finnen Keke Rosberg dennoch, in einem bis zum letzten Moment spannenden Finale die Fahrerweltmeisterschaft für sich zu entscheiden.

Auf der Suche nach besserer Konkurrenzfähigkeit ging Williams ungewöhnliche Wege. Frank Dernie konstruierte 1982 den Williams FW08B, einen Formel-1-Wagen mit sechs Rädern. Anders als im Fall des Tyrrell P34 hatte das Auto eine herkömmliche Vorderachse und wies stattdessen zwei angetriebene Hinterachsen auf. Der Wagen wurde im Herbst 1982 getestet und bot eine überzeugende Traktion; da das Reglement ab 1983 aber die Zahl der Räder eines Formel 1-Wagens auf vier begrenzte, lief das Projekt aus, ohne dass der FW08B jemals bei einem Rennen eingesetzt worden wäre.

Anfang der 1980er Jahre lief die Ära der Saugmotoren im Motorsport langsam aus, und die Saison 1983 stellte eine zunehmende Herausforderung für das Williams-Team dar, das zunächst weiter an Cosworth-Motoren festhielt. Obwohl es Keke Rosberg noch einmal gelang, den Grand Prix von Monaco im «grossen Stil» zu gewinnen, war die Zeit der Saugmotoren abgelaufen, so dass Frank Williams eine neue Kooperation mit Honda einging: Das Team erhielt ab Herbst 1983 exklusiv japanische Turbomotoren, die seit Saisonbeginn in dem kleinen britischen Rennstall Spirit erprobt worden waren. Der englisch-japanische Turbowagen feierte seine Rennpremiere auf dem Kurs in Kyalami in Südafrika.

Die Ära Williams-Honda


1983–1984

1984 lernte das Team, mit dem neuen Turboboliden zu arbeiten und krönte seine Bemühungen mit Rosbergs Sieg in Dallas. Gleichzeitig bezog das Team maßgefertigte neue Rennwerkstätten knapp 2 Kilometer ausserhalb seines ursprünglichen Firmensitzes in Didcot.

1985

1985 stand das Team im aufregenden neuen Gewand: Keke Rosberg erhielt mit Nigel Mansell einen neuen Fahrerkollegen und das neue Kohlefaser-Chassis des FW10 wurde von einem Honda-Motor angetrieben. Nach einer anfänglichen Eingewöhnungsphase, aber auch zahlreichen technischen Defekten konnten bald neue Triumphe erzielt werden. Neben der bis dato schnellsten Qualifikationsrunde Rosbergs beim Qualifying zum Grossen Preis von Grossbritannien standen die beiden Williams-Fahrer insgesamt viermal zusammen auf dem Siegertreppchen. Rosberg konnte den USA East Grand Prix für sich entscheiden und Mansell feierte seine ersten beiden Siege in der Formel 1 in Folge in Brands Hatch und Kyalami, bei letzterem zusätzlich noch um die schnellste Rennrunde und die Pole-Position ergänzt. Die erfolgreiche Saison schloss Williams mit einem lachenden und einem weinenden Auge ab: Mansell fiel aus, Rosberg hingegen konnte dort einen Sieg – zugleich seinen letzten in der Formel 1 – verbuchen.

1986

Unmittelbar vor dem Saisonauftakt 1986 hatte die Mannschaft des Williams-Rennstalls einen herben Schlag zu verkraften. Auf dem Rückweg von Testfahrten auf dem Circuit Paul Ricard im französischen Le Castellet wurde Frank Williams in einen Verkehrsunfall verwickelt. Die Folgen des Unfalls kosteten Frank Williams beinahe das Leben und fesselten ihn für immer an den Rollstuhl. Dennoch übernahm er nach seiner Genesung wieder die Führung des Rennstalls. 1986 stiess der ehemalige brasilianische Weltmeister Nelson Piquet als Neuzugang von Brabham zum Team hinzu. Bereits bei seinem Debüt in Brasilien zeigte er sein Geschick im Umgang mit dem neuen FW11 und errang den ersten Sieg. In dieser Saison konnte das Team insgesamt neun Rennen gewinnen und damit die begehrte Konstrukteursweltmeisterschaft für sich entscheiden. Die erkennbare Überlegenheit des FW11-Chassis führte auch zu Schwierigkeiten innerhalb des Teams: beide Fahrer beanspruchten den Nummer-1-Status jeweils für sich. Die Fahrerweltmeisterschaft ging in einem dramatischen Saisonfinale in Adelaide an Alain Prost, der von einem Reifenschaden an Mansells FW11 profitierte und sich den Rennsieg sicherte. Nelson Piquet, der zu diesem Zeitpunkt selbst noch Chancen auf den Fahrertitel hatte, wurde in diesem Rennen nur Zweiter, da Williams Piquet nach dem Reifenschaden an Mansells FW11 aus Sicherheitsgründen zum Reifenwechsel-Boxenstopp zwang.

1987

Dieser Erfolg setzte sich auch in der Saison 1987 fort, als das Team mit dem leicht modifizierten FW11 – als FW11B bezeichnet – wiederum neun Siege einfuhr (Mansell mit sechs und Piquet mit drei ersten Plätzen). In diesem Jahr sicherte man sich den Titelgewinn nicht nur in der Konstrukteurs- sondern auch in der Fahrermeisterschaft. Piquet gewann seinen insgesamt dritten Weltmeisterschaftstitel und Mansell wurde zum zweiten Mal hintereinander Zweiter. Mansell trat nach einem Trainingsunfall sowohl beim vorletzten Rennen in Suzuka als auch beim Saisonfinale in Adelaide nicht an. Er wurde in Adelaide durch den seinerzeitigen Brabham-BMW-Fahrer Riccardo Patrese ersetzt, der von Bernie Ecclestone empfohlen wurde.

1988

Im Jahr 1988 kamen viele Veränderungen auf Williams zu. Mansell bekam mit dem Italiener Riccardo Patrese einen äusserst erfahrenen neuen Fahrerkollegen zur Seite und die vierjährige Zusammenarbeit mit Honda wurde eingestellt. Honda konnte für 1988 nur zwei Formel-1-Teams beliefern, dies waren McLaren und Lotus. Der neue Bolide, der FW12, wurde von einem 3,5-Liter Judd-Saugmotor angetrieben. Der FW12 verfügte wie sein Vorgängermodell über eine aktive Federung, die sich allerdings als fehleranfällig und unzuverlässig erwies. Nicht zuletzt deshalb war die Saison 1988 von anhaltenden mechanischen Problemen gekennzeichnet. Umso bedeutender waren daher Mansells zweite Plätze in Silverstone und Jerez und Patreses Saisonbestleistung mit einem vierten Platz in Adelaide. Zudem musste Williams für zwei Rennen auf den erkrankten Mansell verzichten. Martin Brundle sprang für Mansell beim Grossen Preis von Belgien ein, Jean-Louis Schlesser beim Grossen Preis von Italien in Monza. Mansell verliess das Team Ende 1988 zu Ferrari.

Frank Williams erkannte bald, dass eine Kooperation mit einem grösseren Motorenhersteller unumgänglich war. Dieses Ziel wurde im Juli 1988 erreicht, als ein Dreijahresvertrag mit Renault unterzeichnet werden konnte, deren neuer V10-Motor von nun an in die Williams-Chassis eingebaut wurde. Der ursprüngliche Exklusivvertrag wurde zwar nur auf die Saison 1989 beschränkt, doch beim Grossen Preis von Kanada teilte Renault mit, dass Williams auch für die folgenden zwei Jahre alleiniger Nutzniesser seiner Motoren sein werde.

Die Ära Williams-Renault: Ein Jahrzehnt der Erfolg


1989–1993

Der technische Direktor Patrick Head entwarf daraufhin das neue Chassis des FW13 speziell für den neuen Renault-Motor. Der belgische Fahrer Thierry Boutsen wurde 1989 als Ersatz für Nigel Mansell in die Dienste von Williams aufgenommen und fuhr im Team mit Riccardo Patrese. Die Saison 1990 begann mit Boutsens drittem Platz in Phoenix, den er in seinem neuen FW13B erzielte. Beim dritten Rennen des Jahres in San Marino erzielte Patrese seinen dritten Formel-1-Sieg. Der vorhergehende lag sieben Jahre zurück. Boutsen sicherte sich in Ungarn seine erste Pole-Position und fuhr einen Start-Ziel-Sieg ein. Mit diesen beiden Siegen und weiteren Plätzen auf den vorderen Reihen schloss Williams die Saison als Vierter in der Konstrukteursmeisterschaft ab.

Mitten in der Saison 1990 erklärte Nigel Mansell nach einem enttäuschenden Rennen beim Grand Prix von Grossbritannien seinen Rücktritt. Mansell hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 28 Formel-1-Siege für sich verbuchen können. Frank Williams allerdings gelang es, Mansell zum Umdenken zu bewegen und ihn erneut für Williams zu verpflichten. Mansell wird nun zum erfolgreichsten Williams-Fahrer. Einen ersten Eindruck vom FW13B konnte sich Mansell in Estoril am 20. November 1990 verschaffen. Das Nachfolgemodell, der FW14, bot zu diesem Zeitpunkt fortschrittliche Technik, die Patrick Head und der mittlerweile ebenfalls ins Design-Team aufgenommene Adrian Newey entwickelt hatten. Der Wagen war mit einem neuen RS3-Motor von Renault und einem halbautomatischen Schaltgetriebe ausgestattet.

Das von Canon gesponserte Team der Saison 1991 erwies sich mit Mansells fünf und Patreses drei Siegen als erfolgreiche Kombination. Das Team ist in dieser Saison das einzige, das McLaren ernsthaft unter Druck setzen kann und erzielt sowohl in der Konstrukteurs- als auch in der Fahrerweltmeisterschaft den zweiten Platz, wobei Mansell Zweiter und Patrese Dritter wird.

Die Wende kam mit der Saison 1992. Beim ersten Rennen in Südafrika fuhren Mansell und Patrese den mit aktiver Federung ausgestatteten FW14B als Erster und Zweiter ins Ziel. Mit diesem Sieg läutete Mansell eine persönliche Siegesserie ein. Er wurde zum ersten Formel-1-Rennfahrer, der die ersten fünf Rennen einer Saison in Folge gewinnen konnte. Ausserdem gewann er als erster Fahrer insgesamt neun Rennen in einer Saison und erzielte 14 Mal die Pole Position - ein Rekord, der erst 2011 von Sebastian Vettel eingestellt wurde. Riccardo Patrese hingegen, der im Jahr zuvor noch annähernd auf dem Niveau von Mansell fuhr, war nun erkennbar die Nummer 2 im Team.

Mit seinem zweiten Platz auf dem Hungaroring sicherte sich Mansell frühzeitig den Fahrertitel und wurde damit der erste britische Formel-1-Weltmeister seit James Hunts Triumph im Jahre 1976. Bereits beim belgischen Grand Prix desselben Jahres hatte Williams F1 ebenfalls die Konstrukteursmeisterschaft gewonnen und bescherte damit Renault den ersten Meistertitel in der Königsklasse des Motorsports. Dieses erfolgreiche Jahr wurde mit Patreses zweitem Platz in der Fahrerwertung abgerundet.

Für die Saison 1993 wurden die Fahrerplätze bei Williams neu belegt. Der dreimalige französische Weltmeister Alain Prost und der offizielle Testfahrer, Damon Hill, lösten Mansell und Patrese ab. Sie knüpften nahtlos am Erfolg der Beiden an und verteidigten erfolgreich den Konstrukteurstitel. Prost errang seinen vierten Weltmeistertitel und Hill konnte seinen ersten Grand-Prix-Sieg am Hungaroring feiern. Mit dem Gewinn seiner vierten Meisterschaft beschloss Prost, seine Karriere nach der Saison 1993 zu beenden. Damit eröffnete er dem dreimaligen Weltmeister Ayrton Senna den Weg, dem Williams-Team beizutreten. Die Saison 1994 sah ein neues Team Rothmans Williams Renault, das die Fahrer Ayrton Senna und Damon Hill ins Rennen schickte und mit seinem neuen offiziellen Testfahrer David Coulthard über einen begabten dritten Fahrer verfügte.

1994–1997

In der Saison 1994 bekam der Williams FW16 mit dem neuen Hauptsponsor Rothmans eine komplett neue Lackierung. Hill startete mit der Startnummer 0, da Alain Prost 1993 mit dem Weltmeistertitel abschloss. Da Prost das Team Ende 1993 verliess, besagen die Regeln, dass die Startnummer 1 des Weltmeisters frei bleibt. Im dritten Grand Prix der Saison verunglückte Ayrton Senna tödlich in Imola. Er führte das Rennen an, als sein Wagen in der Tamburello-Kurve scheinbar steuerlos von der Piste flog und an einer ungeschützten Betonmauer zerschellte. Als Zeichen des Respekts schickte Williams beim nächsten Grand Prix in Monaco nur einen Boliden ins Rennen. Vier Wochen nach dem Unfall in Imola gewann Damon Hill den spanischen Grand Prix in Barcelona und widmete den Sieg spontan Ayrton Senna sowie dem gesamten Team. Bei diesem Rennen wie auch in den verbleibenden acht weiteren Läufen der Saison übernahm David Coulthard den zweiten Startplatz neben Damon Hill. Bei vier weiteren Rennen der Saison übernahm Nigel Mansell das Steuer im zweiten Wagen. Für die Grossen Preise in Frankreich, Spanien, Japan und Australien reiste er aus den USA an, wo er an der Indy-Car-Rennserie teilnahm. Nach seinem Sieg in Barcelona konnte Hill noch weitere fünf Siege einfahren, musste sich aber in der Fahrerweltmeisterschaft wegen eines fehlenden Punktes Michael Schumacher geschlagen geben. Dieser hatte sich die Fahrerweltmeisterschaft nach einer umstrittenen Kollision mit Hill beim letzten Rennen in Adelaide gesichert. Das Rennen selber gewann Mansell. Das Team konnte den Konstrukteurstitel erfolgreich verteidigen.

In der Saison 1995 bestritten die Fahrer Hill und Coulthard die Rennen im neuen FW17. Zusammen errangen sie fünf Siege, wovon der junge Schotte seinen ersten beim Grossen Preis von Portugal feiern konnte. Im Kampf um die Fahrerweltmeisterschaft war Hill der einzige Fahrer im Feld, der Schumacher wirklich das Wasser reichen konnte. Am Schluss musste sich Hill noch einmal vor dem Deutschen bei dessen erfolgreicher Titelverteidigung geschlagen geben, als Schumacher mit seinem Sieg in Aida die Weltmeisterschaft für sich entschied. Hill beendete die Saison mit einem Sieg in Adelaide.

Bereits seit einiger Zeit war die Zentrale des Williams-Rennstalls in Didcot zu klein für das gesamte Team geworden. Auf der Suche nach einem neuen Standort wurde Mitte des Jahres 1995 ein passendes Gelände in Grove gefunden, das nur knappe 17 Kilometer von Didcot entfernt lag. Während der Wintermonate 1995/96 zog das gesamte Team um. Der abschliessende Transport des Windkanals wurde während des Rennwochenendes vom Grand Prix in San Marino über die Bühne gebracht. Am 29. Oktober 1996 weihte Ihre Majestät The Princess Royal die neue Fabrik in Grove offiziell ein.

1996 stiess der Sohn des verstorbenen Gilles Villeneuve und Sieger der Indy-Car-Serie 1995, Jacques Villeneuve, zum Team. Bereits im Vorfeld der Saison hatte er in Testfahrten beeindruckende Ergebnisse geliefert. Villeneuve holte beim Eröffnungsrennen in Melbourne die Pole-Position. Damon Hill folgte unmittelbar dahinter auf Startplatz 2. Die beiden Fahrer des Williams-teams hatten der Konkurrenz über eine halbe Sekunde abgenommen. Sie setzten diese Dominanz auch während des Rennens fort. Hill gewann am Ende und Villeneuve erzielte den zweiten Platz, nachdem der Kanadier in den letzten Runden seine Führung aufgrund eines Problems in der Ölleitung an seinen Teamkameraden abgegeben hatte. Damon Hill verlängerte die Erfolgsserie mit Siegen in Brasilien und Argentinien, bevor Jacques Villeneuve seinen ersten Formel-1-Grand-Prix auf dem Nürburgring gewann. Das Team gewann in diesem Jahr 12 der 16 Rennen. Damon Hill verbucht dabei acht und Jacques Villeneuve vier erste Plätze. Den Konstrukteurstitel hatte Williams bereits mit dem Grossen Preis von Ungarn für sich entschieden.

Auch in der Fahrerwertung führte Damon Hill von Anfang bis Ende. Jacques Villeneuve folgte ihm dicht auf den Fersen. Die endgültige Entscheidung blieb bis zum letzten Rennen in Suzuka offen. Während Damon Hill nur noch einen Punkt für den Weltmeistertitel benötigte, musste Jacques Villeneuve siegen. Damon Hill fuhr einen Start-Ziel-Sieg ein, während Jacques Villeneuve das Rennen frühzeitig beenden musste. Damon Hill hatte damit seinen ersten und für das Team den sechsten Fahrertitel errungen.

1997 kam der Deutsche Heinz-Harald Frentzen als zweiter Fahrer neben Jacques Villeneuve neu ins Team. Zur Halbzeit lag das Team trotz grösster Anstrengungen noch immer hinter dem führenden Ferrari-Team. Beim Rennen in Silverstone konnte der 100. Sieg des Teams in der Formel 1 eingefahren werden. Es war die gleiche Rennstrecke, auf der der erste Sieg 18 Jahre zuvor erzielt worden war. Beim 14. Rennen in Österreich eroberte das Team wieder die Tabellenspitze und blieb dort bis zum Saisonende. Der neunte Konstrukteurstitel wurde beim Grossen Preis von Japan eingefahren, womit Williams einen neuen Rekord aufgestellt hatte. In einem spannenden Finale in Jerez versuchte Villeneuves Rivale, Michael Schumacher, den Kanadier durch einen Rammstoss von der Piste zu schiessen. Dabei fiel jedoch er selber aus, und Villeneuve schleppte sein beschädigtes Auto auf Rang Drei ins Ziel. Schumacher bekam alle 78 Saisonpunkte aberkannt und Jacques Villeneuve sicherte sich den Fahrertitel.

Partnerschaft mit Supertec


1998

Beim ersten Rennen der Saison 1998 in Australien zeigte sich das McLaren-Team überlegen. Viele Reglementänderungen hatten die Teams zu Neukonstruktionen gezwungen. Die Breite der Boliden wurde von zwei auf 1,8 Meter verringert, strengere Crashtests und Rillenreifen wurden vorgeschrieben. Nach einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit insgesamt neun gemeinsamen Titeln hatte sich Renault aus der Formel 1 zurückgezogen und Williams F1 hatte einen neuen Motorenlieferanten suchen müssen. Anfangs verwendete das Team die unter dem Namen Mecachrome/Supertec modifiziert angebotenen ehemaligen Renault Motoren des Vorjahrs, bevor der neue technische Partner, BMW, im Jahre 2000 wieder in die Formel 1 zurückkehrte. Ohne einen Motorenhersteller als Partner kämpfte das Team darum, den Anschluss an die Spitze zu halten. Mit dem FW20 konnte das Team den dritten Platz der Konstrukteurswertung belegen.

1999

Mit einer komplett neuen Fahreraufstellung kamen der amtierende CART-Weltmeister Alex Zanardi und Ralf Schumacher ins Team. Der Wechsel von der CART-Serie in die Formel 1 fiel Zanardi nicht leicht und er konnte im Verlauf der Saison keinen WM-Punkt einfahren. Ralf Schumacher fuhr regelmässig in die Punkteränge und hatte beim Grossen Preis von Europa Siegchancen, die ein Reifenschaden vereitelte. Er erreichte den sechsten Platz in der Fahrerwertung und sicherte dem Team den fünften Platz in der Konstrukteurswertung.

Die Ära BMW-Williams


2000

2000 kehrte BMW nach fast zwei Jahren Vorbereitungszeit als Partner des WilliamsF1-Teams in die Formel 1 zurück. Alex Zanardi wurde durch den jungen Briten Jenson Button ersetzt. Er setzte sich in einem Shootout gegenüber dem Formel-3000-Piloten Bruno Junqueira durch. Schon im ersten Rennen der Saison 2000 in Australien holte Schumacher für die neue Kombination den ersten Podiumsplatz, dem noch zwei weitere dritte Plätze folgen sollten. Insgesamt holte das Team 36 Punkte und wurde hinter den dominierenden Ferrari und McLaren Dritter in der Konstrukteursmeisterschaft.

2001

Das ursprünglich für die Saison 2000 als Stammfahrer vorgesehene Talent Juan Pablo Montoya übernahm ab dieser Saison das Cockpit von Jenson Button. Dieser wechselte zu Benetton-Renault, das seinerzeit auf dem absteigenden Ast war. Die Saison 2001 gestaltete sich für WilliamsF1 als erfolgreich, die Kombination zwischen WilliamsF1 und BMW schien langsam besser zu funktionieren. Zwar wurde in der Konstrukteursmeisterschaft erneut nur der dritte Rang erreicht, allerdings gelang es WilliamsF1 vier Siege einzufahren. Ralf Schumacher gewann hiervon drei und Juan Pablo Montoya ein Rennen. Insgesamt betrachtet stellte sich das erst nach einigen Rennen effektive Chassis FW23 in Kombination mit einem der stärksten Motoren im Feld speziell auf Hochgeschwindigkeitsstrecken wie dem alten Hockenheimring und Monza als überlegen heraus. Lediglich an der Zuverlässigkeit mangelte es: insgesamt 11-mal sahen die Fahrer auf Grund technischer Defekte die Zielflagge nicht – davon alleine 5-mal auf Grund von Motorschäden des als sehr stark eingeschätzten BMW-Motors.

2002

Die Saison 2002 verlief für das Team um Frank Williams und Patrick Head nicht so, wie man es sich vorgestellt hatte. Man bestritt die Saison mit den gleichen Fahrern wie 2001. Im ersten Rennen beim Grossen Preis von Australien schied Ralf Schumacher bei einer Startkollision mit Rubens Barrichello aus. Beim Grossen Preis von Malaysia feierte man einen Doppelsieg. Ralf Schumacher gewann souverän das Rennen vor Montoya, der sich bei einer Startkollision mit Michael Schumacher den Frontflügel beschädigte und einen Zusatzboxenstopp einlegen musste. Ab dem Grossen Preis von Brasilien setzte Ferrari den neuen Wagen F2002 ein, der den erfolgreichen Vorjahreswagen ablöste. Montoya konnte sich die Poleposition sichern, musste aber nach einer Rempelei einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen und landete nur auf dem 5. Platz, während Ralf Schumacher Zweiter hinter seinem Bruder wurde. In Imola wurde R. Schumacher Dritter, Montoya Vierter. In Barcelona schied Ralf Schumacher mit Motorschaden aus und Montoya kam 35 Sekunden hinter dem Sieger Michael Schumacher ins Ziel. Nach dem Österreich-GP, den man auf Platz 3 (Montoya) und 4 (Schumacher) beendet hatte, begann eine Pole-Serie von Juan Pablo Montoya. Der Kolumbianer holte in Monaco, Montreal, auf dem Nürburgring, in Silverstone und Magny Cours die Pole, konnte aber keines der Rennen gewinnen. In Monaco und Montreal schied er wegen Motorschadens aus, Ralf Schumacher wurde in Monaco Dritter und auf dem Nürburgring Vierter.

In England holte Montoya im Regen einen dritten Platz, Ralf Schumacher wurde Siebenter und holte keine Punkte. Beim Grossen Preis von Frankreich in Magny Cours war man aufgrund nachlassender Reifen wieder nicht konkurrenzfähig. Ralf Schumacher überfuhr ausserdem die weisse Linie am Ende der Boxengasse und bekam eine 10-Sekunden-Strafe. Am Ende gab es die Positionen 4 für Montoya und 5 für R. Schumacher. Auf dem 2002 neu eröffneten Hockenheimring erfuhren sich Schumacher und Montoya den 2. bzw. 4. Platz in der Qualifikation. Ralf Schumacher hatte gute Chancen zu gewinnen, allerdings warf ihn ein dritter Boxenstopp 4 Runden vor Schluss auf den vierten Rang zurück. Juan Pablo Montoya erbte dadurch Position zwei. In Ungarn gelang Ralf Schumacher Platz 3 in der Qualifikation hinter den beiden Ferrari. Montoya hatte Probleme mit dem Setup und holte sich den vierten Platz mit einer Sekunde Rückstand auf seinen Teamkollegen. Im Rennen zerstörte Montoya bei einem Duell mit Räikkönen den Unterboden seines Wagens und wurde nur Elfter. In Belgien ging Ralf Schumacher von Position 4 aus ins Rennen, einen Platz vor seinem Teamkollegen. Im Rennen drehte sich Ralf und wurde Fünfter, Montoya stand als Dritter auf dem Podium. In Monza schnappte sich Montoya abermals die Poleposition vor den Schumacher-Brüdern und Barrichello. Ralf musste aufgrund eines Motorschadens aufgeben und auch Montoya konnte das Rennen wegen eines Aufhängungsschadens nicht beenden. Das Rennen in Indianapolis begann für die Weiss-Blauen nicht sehr gut. Montoya, Dritter in der Qualifikation, verlor am Start seinen Platz an R. Schumacher, der als 4. startete, und wollte diesen am Ende der ersten Runde zurückerobern. Am Ende der Start- und Zielgeraden kollidierten die beiden Wagen. Ralf Schumacher beendete nach Heckflügelwechsel das Rennen als 16, JPM als Vierter. Bei der Qualifikation zum letzten Rennen in Suzuka sicherte sich Ralf Schumacher den 5. und Juan Pablo Montoya den 6. Platz. 5 Runden vor Schluss fiel Schumacher mit Motorschaden an dritter Stelle liegend aus, Teamkollege Juan Pablo wurde 4.

Die Saison beendete Juan Pablo Montoya auf dem 3. Platz mit 50 Punkten, Ralf Schumacher als 4. mit 42 Punkten. Williams-BMW schloss die Saison mit 92 Punkten auf dem 2. Rang der Konstrukteurswertung hinter Ferrari, aber vor McLaren ab. Man steigerte sich im Vergleich zum Vorjahr um eine Position, doch man konnte nur einen Sieg feiern. Die Ferrari, die nur 2 Rennen nicht gewinnen konnten (Grosser Preis von Malaysia und Grosser Preis von Monaco), holten 221 Punkte und waren deutlich überlegen.

2003

Die Saison 2003 war die beste Saison mit BMW. Bei dem Saisonauftakt im Grossen Preis von Australien sah das Team sehr stark aus. Juan Pablo Montoya führte das Rennen 21 Runden. Aber kurz vor dem Schluss hatte er einen Dreher, der ihn den Sieg kostete. Die Rennen von Malaysia bis Österreich verliefen für das Team nicht so gut. In diesem Zeitraum hat man sich entschieden, eine B-Version des Autos zu bauen, die erkannte Defizite in der Aerodynamik beheben sollte. Mit dem FW25-B, welcher radikale Änderungen im Vergleich zu seinem Vorfahren FW25 besitzt, kehrte das Glück des Teams zurück. Juan Pablo Montoya gewann den Grand Prix von Monaco. Beim Grossen Preis von Kanada holte das Team Platz 2 (Ralf Schumacher) und 3 (Montoya) hinter dem Sieger Michael Schumacher. In den nächsten zwei Rennen, im GP von Europa und GP Frankreich, die ohne Zwischenpause an einander folgenden Wochenenden ausgetragen wurden, kamen zwei Doppelsiege für das Team. Ralf Schumacher gewann beide Rennen, wobei sich Juan Pablo Montoya mit dem zweiten Platz abfinden musste. Juan Pablo Montoya versuchte bei diesem Rennen, seinen Stallgefährten zu besiegen, indem er früher als erwartet zum Boxenstopp kam. Daraufhin zog Ralf Schumacher seinerseits den Boxenstopp ebenfalls vor, weshalb es Montoya nicht gelang, an Ralf Schumacher vorbeizukommen. Gerüchten zufolge sei dies einer der vielen Gründe, warum Montoya am Ende des Jahres einen ab der Saison 2005 gültigen Vertrag mit McLaren unterschrieben hatte, obwohl er noch das Jahr 2004 mit Williams F1 vor sich hatte.

Während die Treue der beiden Fahrer für die Zukunft fragwürdig war, wurde das Team wieder ein starker Kandidat für die Kontrukteurs-WM. Beim Grossen Preis von Deutschland verhinderte eine Startkollision von Ralf Schumacher mit Kimi Räikkönen und Rubens Barrichello einen eventuellen dritten Doppelsieg. Denn Juan Pablo Montoya gewann das Rennen mit einem Vorsprung von 55 Sekunden vor David Coulthard, wobei er ausser der ersten vier Autos alle Konkurrenten überrundete. Dazu gehörte der auch der WM-Führende Michael Schumacher. Nach dem Rennen gab der damalige Ferrari-Teamchef Jean Todt zu, dass er sich darüber Gedanken macht, ob sie nicht wegen des Unglücks sondern wegen eines Mangels an Leistung geschlagen wurden. Es kam zu einem aufregenden Kampf sowohl bei Konstrukteur-WM als auch bei dem Fahrer-WM. Ferrari hat sich bei der FIA darüber beklagt, dass die Michelin-Reifen nach dem Rennen nicht mehr den Anforderungen des Reglements entsprechen würden. Nach einer Neudefinition der geltenden Regeln mussten die Michelin-Kunden mit einer anderen Reifenmischung von Michelin fahren. Die letzten drei Rennen von der Saison verliefen schlecht für das Team und Juan Pablo Montoya verlor seine WM-Chance schon im GP der USA. Das Team beendete die Saison mit 144 Punkten auf dem zweiten Platz hinter Ferrari mit 158 Punkten. Montoya wurde hinter Michael Schumacher und Kimi Raikkonen 3. in der Fahrer-Weltmeisterschaft, während Ralf Schumacher noch von Rubens Barrichello auf Platz 5 verdrängt wurde.

2004

Vor der Saison 2004 gab Montoya seinen Wechsel zu McLaren-Mercedes für 2005 bekannt. Auch Ralf Schumachers Vertrag lief am Ende des Jahres aus, so dass es während der kompletten Saison immer wieder Spekulationen über die neue Fahrerbesetzung gab. Der neue Williams-BMW FW26 fiel durch ein ungewöhnliches Frontdesign auf, das aber die erhoffte aerodynamische Verbesserung nicht erfüllen konnte und im Laufe des Jahres durch eine konventionellere Lösung ersetzt wurde. Sportlich war es eine enttäuschende Saison. War man in den ersten Rennen noch in Schlagdistanz zu Ferrari (Montoya holte Platz 2 in Malaysia und Platz 3 in Imola), fiel man im Laufe des Jahres hinter BAR-Honda und Renault zurück. Tiefpunkt war mit Sicherheit die beiden Rennen in Nordamerika: Beim Grossen Preis von Kanada wurden beide Wagen wegen zu grosser Bremsbelüftungen disqualifiziert und beim Grossen Preis der USA verunglückte Ralf Schumacher schwer. Er brach sich einen Halswirbel an und kehrte erst für die drei letzten Rennen zurück, wo er noch einen zweiten Platz (Grosser Preis von Japan) hinter seinem Bruder Michael und vor Jenson Button behaupten konnte, was seine einzige Podiumsplatzierung war. Er wurde für die nächsten Rennen von Marc Gené und Antonio Pizzonia ersetzt. Den einzigen Sieg für das Williams-team holte Juan-Pablo Montoya beim letzten Rennen in Brasilien vor seinem neuen Teamkollegen bei McLaren Kimi Räikkönen. Montoya beendete die Saison mit 58 Punkten auf Platz 5, während Schumacher in den 12 Rennen 24 Punkte holte und 9. in der Gesamtwertung wurde. Pizzonia holte 6 Punkte. Williams-BMW beendete das Jahr mit 88 Punkten auf dem enttäuschenden 4. Platz. Ralf Schumacher verliess genau so wie Montoya das Team und wechselte zu Toyota, so dass Williams für 2005 eine neue Fahrerpaarung präsentieren musste.

2005

Das Williams-Team entschied sich für 2005, mit dem Australier Mark Webber und dem Briten Jenson Button an den Start zu gehen. Williams gab im Sommer 2004 die Rückkehr von Button bekannt, doch BAR-Honda – sein aktuelles Team – behauptete, einen gültigen Vertrag mit Button für 2005 zu besitzen. Dieser Streitfall, der von den Medien in Anlehnung an die Watergate-Affäre Buttongate getauft wurde, ging vor das Contract Recognition Board, das Vertragsstreitigkeiten in der Formel 1 regelt. Das FIA-Notarbüro prüfte Buttons Vertrag und entschied, dass der Brite für 2005 einen gültigen Vertrag mit BAR habe – der Wechsel zu Williams war damit geplatzt.

Auf der Suche nach einem neuen zweiten Fahrer liess Williams ein Duell über die Wintermonate organisieren. Der langjährige Test- und Ersatzfahrer Antonio Pizzonia war in den Augen von Frank Williams und Patrick Head eigentlich der Favorit, doch der Motorenpartner BMW wollte einen deutschen Fahrer und setzte sich für den Jordan-Fahrer Nick Heidfeld ein. In den Tests vor der Saison setzte sich Heidfeld klar gegen Pizzonia durch und wurde zweiter Fahrer neben Mark Webber. Anfang der Saison lief es recht gut, in den ersten 7 Rennen holten beide Fahrer insgesamt 4 Podiumsplatzierungen, mit dem Höhepunkt in Monaco, als Heidfeld 2. vor Mark Webber wurde. Beim nächsten Rennen am Nürburgring holte Heidfeld gar die Poleposition und landete abermals als 2. auf dem Podium. In der zweiten Saisonhälfte fiel das Team immer weiter zurück und konnte nur noch wenige Punkte sammeln. Die letzten 5 Rennen übernahm Pizzonia Heidfelds Cockpit, da der Deutsche sich bei einem Fahrradunfall einen Riss des rechten Schulterblatts zuzog. Webber wurde 10. in der Fahrerwertung, einen Platz vor Heidfeld. Williams holte 66 Punkte und landete nur auf Platz 5 in der Teamwertung. Die Beziehung zwischen Williams und BMW kam immer mehr ins Stocken. BMW beschwerte sich, dass Williams kein WM-fähiges Auto bauen könne, während sich Frank Williams und Patrick Head über den angeblich zu schwachen Motor beschwerten. BMW zog die Konsequenz und übernahm das schweizerische Sauber-Team ab 2006 und verpflichtete Nick Heidfeld als Nummer-1-Fahrer. Williams entschied sich für einen Neuanfang und lehnte die Kundenmotoren von BMW ab, die Mario Theissen anbot. Stattdessen vertraute man den Achtzylindern von Cosworth.

2006: Ein Interimsjahr


2006 wurde ein Übergangsjahr für Williams. Man trat mit den Cosworth-V8-Motoren an, für die man im Gegensatz zu den BMW-Motoren eine hohe Summe bezahlen musste. Neben den Verlusten einiger Sponsoren (zum Beispiel Allianz SE und Hewlett-Packard) war dies ein Grund für die fehlende Weiterentwicklung des Wagens während der Saison. Das Team versuchte für 2007 einen Werksmotor zu finden, den man schlussendlich mit Toyota fand. Die Fahrer waren der Australier Mark Webber und der Deutsche Youngstar Nico Rosberg. Eigentlich sollte Jenson Button 2006 für Williams fahren, nachdem die Verpflichtung für 2005 scheiterte. Doch Button fürchtete dass Williams ohne Werksunterstützung chancenlos sei und zog es vor, sich von seinem Vertrag freizukaufen. Neuer Testfahrer wurde der Österreicher Alexander Wurz, der vorher die gleiche Position bei McLaren innehatte. Man wechselte auch den Reifenpartner und fuhr 2006 mit Bridgestone-Reifen anstelle der Michelin-Pneus, denen man seit 2001 vertraute. Williams erhoffte sich einen Erfahrungsvorsprung vor den anderen Michelin-Teams, da Bridgestone 2007 alleiniger Reifenausrüster werden würde.

Die Saison wurde jedoch zu einer Enttäuschung – mit 11 WM-Punkten und dem 8. WM-Rang fuhr der Rennstall das schlechteste Saisonergebnis seit 1978 ein. Das Team hatte besonders unter der Unzuverlässigkeit des Wagens zu leiden. Bei den 18 Rennen hatte man 20 Ausfälle zu beklagen. Zumindest am Anfang der Saison war man schnell, wie die schnellste Rennrunde von Nico Rosberg beim Grossen Preis von Bahrain bewies. Mark Webber war beim Grossen Preis von Australien und beim Grossen Preis von Monaco auf Podiumskurs ehe die Technik alle Hoffnungen auf ein gutes Resultat zunichte machte. Beim letzten Rennen des Jahres, der Grosse Preis von Brasilien, kollidierten Nico Rosberg und Mark Webber in der ersten Runde und mussten daraufhin das Rennen aufgeben. Dieses Rennen war beispielhaft für die ganze Saison, die durch Pleiten, Pech und Pannen gezeichnet war.

Toyotas Kundenteam


2007

Im Rahmen des Grand Prix in Hockenheim 2006 gab Williams bekannt, dass Toyota ab der Saison 2007 der Motorenlieferant für Williams sein werde. Die Gründe für den Wechsel waren vornehmlich finanzieller Natur, da Cosworth ab 2007 ein höheres Entgelt für die Bereitstellung der Motoren verlangte. Die Fahrerpaarung für die Saison 2007 bestand aus Alexander Wurz und Nico Rosberg. Der bisherige Stammfahrer Mark Webber wechselte zum Red Bull Racing Team. 2007 sollte Williams sich gegenüber dem Vorjahr deutlich steigern. Zwar holte man nur ein Podiumsplatz durch Wurz beim Grossen Preis von Kanada, aber der Wagen war deutlich zuverlässiger. Rosberg holte 20 Punkte und beendete die Saison als 9. Alexander Wurz hatte besonders in der Qualifikation Probleme und konnte nicht mit seinem Teamkollegen mithalten. Doch er holte immerhin 13 Punkte, davon 11 bei den beiden chaotischen Rennen am Nürburgring und in Montreal. Nach dem Grossen Preis von China gab Alexander Wurz seinen Rücktritt bekannt. Für das letzte Rennen beim Grossen Preis von Brasilien wurde er durch Testfahrer Kazuki Nakajima ersetzt, der auch das Cockpit in der Saison 2008 besetzen wird. Williams wurde 4. in der Teamwertung hinter Ferrari, BMW-Sauber und Renault, nachdem McLaren-Mercedes durch den Spionagefall alle Punkte in der Konstrukteurswertung verloren hatte.

2008

Für die Saison 2008 hat sich die Fahrerpaarung gegenüber dem letzten Rennen 2007 nicht geändert. Nico Rosberg und Kazuki Nakajima gingen für Williams an den Start. Der Saisonauftakt begann für das Team erfolgreich. In Melbourne beendete Rosberg das Rennen als Dritter und Nakajima wurde Sechster. Im weiteren Saisonverlauf konnte man nur unregelmässig punkten. Das beste Saisonergebnis war ein zweiter Platz durch Rosberg beim Grossen Preis von Singapur. Williams erreichte am Ende Platz acht der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft.

2009

In der Saison 2009 trat das Team ebenfalls mit der Fahrerpaarung Nico Rosberg und Kazuki Nakajima an. Bestes Ergebnis waren zwei vierte Plätze durch Nico Rosberg beim Grossen Preis von Deutschland und beim Grossen Preis von Ungarn. Kazuki Nakajima konnte keine Punkte holen. Das Team beendete die Saison mit 34,5 Punkten auf WM-Rang sieben.

Zurück zu Cosworth: Einer von vielen


Für 2010 und 2011 erneuerte Williams seine Beziehungen zu Cosworth. Williams war das einzige der etablierten Teams, das den Cosworth CA2010-Motor verwendete; daneben nutzen nur die drei neuen Teams Lotus Racing, Virgin Racing und HRT den britischen V8-Motor. Das Triebwerk wurde als neu entwickelter Motor angesehen, der anders als die Motoren der anderen Hersteller nicht der reglementbedingten Entwicklungssperre unterlag und somit bis kurz vor Saisonbeginn Neuerungen erfahren konnte. Williams setzte einige Hoffnungen in das neue Triebwerk. Sie wurden allerdings nicht erfüllt. Williams war das einzige Cosworth-Kundenteam, das bislang mit diesem Motor Meisterschaftspunkte einfahren konnte. Regelmässige Podestpositionen aber waren nicht möglich. Insbesondere 2011 geriet das Team zunehmend ins Hintertreffen. Nach zwei Jahren wird die Verbindung zu Cosworth enden; ab 2012 wird Williams als viertes Team Achtzylindermotoren von Renault einsetzen.

2010

Williams setzte 2010 den neu entwickelten FW32 ein. Ein Team unter der Leitung von Ed Wood und John Tomlinson hatte den Wagen konstruiert; er wurde als weniger konservativ angesehen als sein Vorgänger. Als Fahrer wurde Rubens Barrichello verpflichtet, der im Jahr zuvor zwei Siege für Brawn GP eingefahren und eine Zeitlang Aussichten auf den Weltmeistertitel gehabt hatte. Das zweite Cockpit neben dem routinierten Brasilianer erhielt der Debütant Nico Hülkenberg, der 2009 bereits als Testfahrer für Williams gearbeitet hatte. Testfahrer wurde der Finne Valtteri Bottas.

In den 19 Rennen der Saison 2010 erzielte Williams insgesamt 69 Meisterschaftspunkte. Bis zum letzten Rennen des Jahres kämpfte Williams mit Force India um den sechsten Platz der Konstrukteursmeisterschaft. In der Gesamtwertung konnte Williams den Konkurrenten schliesslich um einen Punkt schlagen. Das beste Ergebnis des Jahres erzielte Rubens Barrichello beim Grossen Preis von Europa 2010 in Valencia, den er als Vierter beendete. In Silverstone wurde er Fünfter, in Singapur Sechster und in Korea Siebter. Hülkenbergs bestes Ergebnis war der sechste Platz beim Grossen Preis von Ungarn. Eine herausragende Leistung zeigte der Deutsche beim Zeittraining zum vorletzten Rennen der Saison, dem Grossen Preis von Brasilien. Hier fuhr er bei schwierigen Wetterbedingungen mit deutlichem Abstand die beste Qualifikationszeit und erreichte damit die erste Pole-Position für Williams seit fünf bzw. für Cosworth seit elf Jahren.

2011

Nach dem letzten Rennen der Saison gab Williams bekannt, 2011 nicht mehr mit Nico Hülkenberg zusammenzuarbeiten. Der Vertrag mit Rubens Barrichello wurde hingegen verlängert. Als zweiten Stammpiloten verpflichtete Williams Pastor Maldonado, den GP2-Meister der Saison 2010. Um die Stabilität des Teams zu garantieren, wurden ab 28. Februar 2.739.383 Wertpapiere mit einem Nominalwert von umgerechnet 5,8 Cent pro Aktie und damit 27,39 Prozent der Firma an der Frankfurter Börse platziert. Die Notierung erfolgte ab dem 2. März. In sportlicher Hinsicht begann Williams die Saison 2011 mit einigen Rückschlägen. Der Williams FW33 erwies sich als langsam und unzuverlässig. Erst beim dritten Saisonrennen in China kamen die Williams-Piloten erstmals ins Ziel; beide blieben allerdings ausserhalb der Punkteränge. Im Rennen war es Maldonado nicht gelungen, Heikki Kovalainen im allgemein als unterlegen angesehenen T128 des Teams Lotus Racing hinter sich zu lassen. Williams war damit das einzige der etablierten Teams, das vor dem Beginn der sogenannten «europäischen Saison» noch keine Weltmeisterschaftspunkte erzielt hatte. Sam Michael, der technische Direktor, übernahm für den misslungenen Saisonstart die Verantwortung und kündigte an, zusammen mit dem Chefaerodynamiker das Team zum Jahresende zu verlassen.

Quelle:
Wikipedia

Ab der Saison 2012 wird Williams wieder mit Renault-Motoren an den Start gehen. Als Fahrer wurden Pastor Maldonado (bisher) und Bruno Senna verpflichtet.