VW Touareg Magic Morning



Stellen Sie sich vor: Sie wohnen irgendwo im Entlebuch oder südlich der Maghreb-Zone und verfügen über das notwenige Kleingeld, um sich den Spass eines (beinahe) waschechten Rallyemobils im Kleid eines Strassenfahrzeugs leisten zu können: Sie werden - frei nach Veronika Feldbusch - unter tatkräftiger Mithilfe des VW-Konzerns geholfen. Ihr Traum könnte wahr werden.


Denn auf Qatar Motor Show 2012 stellte VW genau dieses Rallyemobil für die Strasse unter dem Namen «VW Touareg Magic Morning» vor, der mehr oder weniger (was die Technik betrifft) dem «Race Touareg» entsprechen soll, mit dem Volkswagen von 2009 bis 2011 gleich drei Mal hintereinander als Erster in Ziel fuhr. Nicht im Entlebuch, aber bei der Rallye Dakar.

Der Touareg Magic Morning ist ein waschechter Rennwagen. Auf dem Dach trägt er eine grosse Lufthutze und der Innenraum ist mit roten Kippschaltern wie aus einem Bond-Film versehen. Einziger Unterschied zum originalen Race Touareg: Um eine Strassenzulassung zu bekommen, mussten die Ingenieure an der knapp zwei Meter breiten Karosserie doch noch mal leicht Hand anlegen. Statt 16-Zoll-Rädern kommen neue 18-Zoll-Felgen von BBS mit einer Goldoptik zum Einsatz. Über die gesamte Seitenpartie des weissen Touareg zieht sich der Schriftzug "Race Touareg" in einem goldenen Farbton. Unter dem Blechkleid steckt der Reihen-Fünfzylinder-TDI-Dieselmotor mit Abgasturbolader aus der Rallye-Version. Das 2,5-Liter-Triebwerk bringt es auf 310 PS, das maximale Drehmoment liegt bei über 600 Newtonmeter. Damit soll die für den öffentlichen Verkehr freigegebene Version in weniger als sechs Sekunden auf 100 km/h sprinten.

Im Gegensatz zur Karosserie wurde der Innenraum komplett neu gestaltet, erhalten blieb nur der Sicherheitskäfig. Die Interieur-Designer orientierten sich bei der Gestaltung des Cockpits an einem Tarnkappen-Flugzeug. Auf der aus eloxiertem Aluminium gefertigten Mittelkonsolenabdeckung sind neben dem Schriftzug "Race Touareg" die Siege bei der Dakar eingefräst. Die Materialien Karbon und Leder kommen im Interieur ebenfalls nicht zu kurz. Fahrer und Beifahrer nehmen auf Recaro-Rennschalensitzen Platz.

Doch möglicherweise bleibt der Magic Morning nur eine Fata Morgana aus dem Magic Morgenland. Denn ob der Magic Morning je gebaut wird, liegt in den Händen der Scheichs von Qatar und Umgebung. VW will die Resonanz der Scheichs abwarten und dann über eine mögliche Kleinserie entscheiden.

29.1.2012