Pressekonferenz der Fahrer GP Korea 2012

Maldonado, Webber, Grosjean, Alonso, Rosberg, Vettel in der FIA-PK in Yeongam

Treffen sich Fernando Alonso (Ferrari), Romain Grosjean (Lotus), Pastor Maldonado (Williams), Nico Rosberg (Mercedes), Sebastian Vettel (Red Bull) und Mark Webber (Red Bull) in Südkorea - zur offiziellen Pressekonferenz der FIA. Und die Medienvertreter warteten schon auf das Sextett, denn nach dem Grossen Preis von Japan brannten ihnen einige Fragen unter den Fingern. Grosjean und dessen "Crashserie" waren genauso Thema wie das Titelduell zwischen Alonso und Vettel.

Frage: Nico, fangen wir mit dir an. Es heisst, Yeongam dürfte Mercedes besser liegen als Suzuka. Was denkst du?

Nico Rosberg: In Japan sahen die Dinge schon im Rennen besser aus. Michael konnte dort eine konstante Geschwindigkeit zeigen. Sicherlich sollte uns diese Strecke hier aber aufgrund der Bedingungen, der Umstände, der langen Geraden und dergleichen etwas mehr entgegenkommen. Ich bin jedenfalls gespannt darauf. Und zuversichtlich, dass wir wieder besser abschneiden können.

Das grosse Problem ist, Sauber in der Gesamtwertung der Konstrukteure auf Distanz zu halten, nicht wahr?

Rosberg: Ich persönlich schaue nach vorn. Ich möchte die maximale Punkteausbeute erzielen. Ich bin da auch zuversichtlich. In den kommenden Rennen sind noch viele Punkte zu holen. Das ist also keine Sorge.

Du bist also ziemlich zufrieden damit, wie die Dinge laufen?

Rosberg: Ja.

Romain, es gibt ein neues Auspuffsystem am Lotus. Was erhoffst du dir davon?

Romain Grosjean: Hoffentlich eine gute Leistung. Wir waren eines der wenigen Teams, die dergleichen bisher nicht eingesetzt haben. Hoffentlich ist es uns eine Hilfe dabei, noch schneller zu werden. Wir kennen die Schwäche unseres diesjährigen Autos. Das könnte uns helfen, uns ziemlich zu verbessern.

Im Grossen Preis von Japan kam es zu einem Zwischenfall zwischen dir und Mark Webber. Ihr habt euch danach gesprochen. Was hast du ihm gesagt? Und bist du glücklich darüber, reinen Tisch gemacht zu haben?

Grosjean: Ja. Mark kam, um mich zu sprechen. Und ich kann vollkommen verstehen, dass er nicht zufrieden war. Ich konnte mich nur entschuldigen. Das ist auch, was ich getan habe. Mir ist das Risiko am Start natürlich bewusst. Ich arbeite daran, einige Dinge zu verändern, doch das geht halt nicht von einem Tag auf den anderen. Das ist ein anhaltender Prozess. Ich bin nicht dumm und ich weiss Bescheid um die Risiken. Hoffentlich wird es von nun an anders laufen. Ich werde nicht den Fehler machen und mich auf die falschen Ziele konzentrieren.

Mark, bist du zufrieden damit?

Mark Webber: Ja, absolut. Ich habe mit Romain gesprochen. Wir haben die Sache diskutiert. Das war es dann auch schon. Also ja.

Pastor, Williams ist ein weiteres Team, das glaubt, das Auto könnte prima zum Kurs in Yeongam passen. Wie lautet dein Gefühl?

Pastor Maldonado: Das will ich hoffen! Ich hoffe, ein konkurrenzfähiges Auto zu haben. Ein Teil davon ist, im Qualifying konkurrenzfähig zu sein. Im Zeittraining von Suzuka haben uns ein paar Zehntel gefehlt. Deshalb waren wir nicht in Q3 vertreten. Im Rennen hatten wir dann eine ziemlich gute Geschwindigkeit. Hier haben wir es darauf abgesehen, den Einzug in die dritte Teilsession zu schaffen. Wir wollen konkurrenzfähig sein. Es ist aber schwierig, zu sagen, wo wir uns einsortieren werden.

Deine Zukunft scheint derzeit offen zu sein. Ist es deine Entscheidung? Und stehst du auch mit anderen Teams ausser mit Williams in Kontakt?

Maldonado: Um ehrlich zu sein: Ich würde wirklich gern bei Williams bleiben. Es ist ein gutes Team und es wird mit jedem Tag besser und besser. Wir haben im Team alles neu aufgebaut. Jetzt ist alles kompakter und das Auto wird - wie ich schon sagte - immer besser. Ich habe gutes Vertrauen in das Team. Derzeit gibt es aber noch keine Bestätigung. Ich würde mich freuen, eben diese zu erhalten. Ansonsten würde ich natürlich gern in der Formel 1 bleiben.

Mark, du hattest eine schwierige zweite Saisonhälfte, nachdem du beim Grossen Preis von Grossbritannien noch gewonnen hast. In Yeongam hattest du schon Höhen und Tiefen. Kannst du hier zurück auf Kurs gelangen und eine Trendwende einläuten?

Webber: Ja. Das ist das Ziel. Wie du schon sagtest: Zuletzt hatten wir nicht sonderlich viel Erfolg. Das hatte viele unterschiedliche Gründe. Es lag zum Teil an mir. Ich fuhr nicht gut genug. Manchmal waren auch die Strategien etwas zu riskant. Am vergangenen Wochenende waren mir die Hände gebunden. Und so stehst du nach vier oder fünf Rennen auf einmal nicht mit den Punkten da, die du eigentlich haben wolltest. Ich freue mich sehr auf dieses Rennen. Es ist ... bei der Atmosphäre jetzt nicht der Kracher schlechthin, doch die Strecke ist nicht schlecht. Ich denke, das Auto sollte hier gut funktionieren.

Fernando, wie sehr brauchst du an diesem Wochenende ein gutes Ergebnis?

Fernando Alonso: Nun, ich denke, wir alle brauchen an diesem Wochenende ein paar gute Punkte. Da sitzen wir alle im selben Boot. Das ist alles.

Noch fünf Rennen. Wie sehr legt sich Ferrari ins Zeug?

Alonso: Ich denke, wir haben schon seit dem ersten Wintertest viel Druck gemacht. In den letzten fünf Rennen verändert sich also nichts. Wir müssen einfach mit dem fortfahren, was wir schon die ganze Zeit über getan haben. Im Augenblick können wir bislang auf eine fast perfekte Saison zurückblicken. Wir hatten gute Strategien, gute Starts, eine gute Herangehensweise an die Rennen. Wir hatten alles in unseren Händen, um sonntags die maximalen Punkte einzufahren. Es gab aber einen 'Nuller' in Spa und einen weiteren 'Nuller' in Suzuka. Dabei handelte es sich jedoch um Einflüsse von ausserhalb des Teams. Abgesehen davon gibt es nicht sehr vieles, was wir verändern müssten.

Dein grosser Rivale ist hier natürlich ebenfalls vertreten. Sebastian, du hast die beiden jüngsten Rennen gewonnen und im Vorjahr auch in Yeongam gesiegt. Bringt das Selbstvertrauen mit sich? Mit welchem Gefühl gehst du in dieses Rennen?

Sebastian Vettel: Natürlich. Die beiden jüngsten Rennen waren gut, wie du schon sagtest. Wir kommen auf einem Hoch hierher und werden versuchen, diesen Schwung zu nutzen, um hier ein weiteres starkes Ergebnis zu holen. Wir wissen: Dieser Kurs sollte ziemlich gut für uns sein. In der Vergangenheit waren wir hier recht konkurrenzfähig. In den zwei Jahren, in denen wir hier gefahren sind, hatten wir stets sein sehr gutes Auto. Wir probieren es erneut.

Ganz interessant: Viele sagen, das Auto liege dem Kurs oder andersherum. Dabei hat diese Strecke doch etwas von allem - lange Geraden, einen kurvenreichen letzten Sektor, lange und schnelle Kurven im Mittelabschnitt. Habt ihr ein Auto mit Allrounder-Fähigkeiten?

Vettel: Unterm Strich kam uns das Layout der Rennstrecke in den vergangenen zwei Jahren entgegen. Wir sollten wieder ziemlich konkurrenzfähig sein. Allerdings war diese Saison bisher sehr unvorhersehbar. Du weisst nicht, was passieren wird. Das könnte hier wieder einmal der Fall sein. Wir müssen unser Bestes geben, um ein weiteres starkes Ergebnis einzufahren. Der Kursverlauf beginnt mit vielen Geraden und endet mit Kurven. Im Vergleich zu anderen Rennplätzen sieht das ein bisschen seltsam aus, denn oftmals ist es eher eine Mischung. Hier hast du aber erst die Geraden und dann die Kurven.

Romain, du hast ganz klar das Tempo, um ein Formel-1-Pilot zu sein. Du bist erstmals hier in Südkorea. Dein Teamchef Eric Boullier sagt, es liegt nun an dir, deine Situation zu meistern. Was wirst du an diesem Wochenende anders machen?

Grosjean: Eines der Ziele ist klarerweise, keine Berührung in der ersten Runde zu haben. Ich würde sagen, es ist ein Prozess, der einfach ein bisschen Zeit braucht. Es ist wie eine Spirale: Wenn es mal schlecht läuft, läuft es gleich noch schlechter. Mir sind die Risiken am Start bewusst. Der Unfall in Spa war ziemlich erschreckend. Und ich bin der Allererste, der froh darüber ist, dass Fernando keinen Schaden genommen hat. Ich weiss um die Risiken. Ich habe den Preis für meinen Fehler bezahlt. Teamintern haben wir ziemlich viel darüber gesprochen. Sie sind nicht zufrieden. Ich bin nicht zufrieden mit unseren ersten Runden. Es gibt 550 Menschen in Enstone, die daran arbeiten, uns das beste Auto hinzustellen. Und wenn du all dies auf den ersten einhundert Metern ruinierst, dann ist das nicht gut. Darüber bin ich mir im Klaren. Ich werde versuchen, in der ersten Runde möglichst vorsichtig zu sein. Im Rennen sollten wir dann normalerweise ganz gut liegen.

Fernando, welche Modifizierungen hat Ferrari nach Südkorea mitgebracht? Und glaubst du, ihr seid schnell genug, um es mit Red Bull aufzunehmen?

Alonso: Wir haben nicht viele Updates. Seit Suzuka sind ja auch erst vier Tage vergangen. Wir werden daher versuchen, das Auto bestmöglich auf dieser Strecke, auf dieses Layout abzustimmen. Ich bleibe aber ziemlich zuversichtlich, dass wir hier konkurrenzfähig sein werden. In den vergangenen acht bis zehn Rennen waren wir mehr oder weniger stets bei der Musik. Wir waren vielleicht nicht die Schnellsten, aber immer in der Lage, um die Plätze auf dem Treppchen zu kämpfen und dergleichen. Ich denke, das wird hier nicht anders sein.

Romain Grosjean hat sich bei Mark Webber entschuldigt. Denkst du, Kimi Räikkönen müsste sich bei dir entschuldigen?

Alonso: Nein. Meiner Meinung nach ging es beim Start in Suzuka zwischen allen sehr eng zu. Das ist halt das Problem, wenn du aus der Mitte des Feldes ins Rennen gehst. Ich hatte Jenson (Button) auf meiner rechten, Kimi auf meiner linken Seite. In solchen Momenten kannst du dich nicht in Luft auflösen. Es war eine unglückliche Situation. Kimis Frontflügel schlitzte mir den Hinterreifen auf. Nach dem Plattfuss kam ich nicht mehr vom Fleck. Es war also eine Mischung aus Dingen, die nicht unserer Macht standen. Doch aus den vergangenen sechs, sieben Rennen ging es in ein, zwei Rennen schief. Ein-, zweimal wird es auch bei den anderen schiefgehen.

Mark, du liegst 60 Punkte hinter dem WM-Spitzenreiter. Was ist nun deine Rolle? Wirst du Sebastian Vettel helfen oder versuchen, den Abstand zu reduzieren?

Webber: Ich muss gewinnen. Das ist daher mein Ziel. Ich bin hierhergekommen, um Druck zu machen. Seb und ich hatten ein tolles Duell in Suzuka. In Q3 hat er wirklich ganze Arbeit geleistet. Wir haben uns gut geschlagen. Ich habe es darauf abgesehen, die Saison so gut wie möglich für mich selbst zu beenden.

Fernando, bei nur noch vier Punkten Vorsprung musst du deine Strategie ändern. Wirst du von nun an mehr attackieren?

Alonso: Ich denke, wir haben bisher schon in allen Rennen attackiert. Wir haben in allen Rennen bis zu unserem Maximum gekämpft. Das war unsere Massgabe. Wir wollten stets möglichst viele Punkte holen. Manchmal standen wir auf dem Treppchen, manchmal waren wir Vierter, Fünfter. Das wird sich nicht verändern. Ich denke nicht, dass wir über unseren Möglichkeiten fahren können. Wie ich schon sagte: Wir haben in den vergangenen vier Rennen viele Punkte verloren. In Spa mussten wir unverschuldet einen Ausfall hinnehmen. In Monza hatten wir ein Problem in Q3 und starteten nur von Platz zehn. In Suzuka fingen wir uns schon vor der ersten Kurve einen Plattfuss ein. In diesen jüngsten Rennen haben wir Punkte verloren. Das waren aber nur unglückliche Umstände. Die Dinge verändern sich normalerweise. Es geht hoch, es geht runter. Hoffentlich hat unsere Pechsträhne ein Ende, dass wir bis zum Saisonende gute Ergebnisse einfahren können.

Sebastian, in jeder deiner kompletten Formel-1-Saisons war in der zweiten Phase der Meisterschaft - nach der Sommerpause - eine Verbesserung der Ergebnisse zu beobachten. Ist das nur ein Zufall oder hast du das Gefühl, dass du dich stets in der zweiten Saisonhälfte steigerst?

Vettel: Ich hatte im Sommer einen schönen Urlaub. Vielleicht sollte ich darüber nachdenken, im Winter genau das gleiche zu tun. Ich weiss es nicht. Wie Fernando schon ein paar Mal gesagt hat: Für alle von uns ging es in diesem Jahr schon hoch und runter. 2012 gibt es zudem viele Fahrzeuge, die für eine Überraschung gut sind. Man nehme beispielsweise das Rennen in Barcelona, als Williams sehr konkurrenzfähig war. Pastor fuhr ein fantastisches Rennen und siegte. Nico war in China sehr stark und hat dort gewonnen. Es gibt also mehr als ein oder zwei Autos, die siegen können. Natürlich muss an jedem Wochenende alles stimmen, damit du konkurrenzfähig bist. So ist das halt in dieser Meisterschaft. Es geht hoch und runter. Auch für uns. Wir hatten gute Rennen und schlechte Rennen. Die jüngsten Rennen waren gut für uns, doch erst vor drei Rennen sahen wir in Monza nicht die Zielflagge. Die Dinge können sich rasch ändern. Wir müssen also konzentriert bleiben und uns auf das stützen, was wir haben. Ob es einen Trend gibt, wonach wir in der zweiten Hälfte des Jahres besser werden, weiss ich nicht. Während der Saison machen wir aber sehr viel Druck, um zu versuchen, unser Maximum in die Tat umzusetzen.

Fernando und Mark, ihr fahrt gern Fahrrad und kennt euch aus im Radsport. Ich frage mich, was ihr zu den jüngsten Neuigkeiten über Lance Armstrong sagt. Er war anscheinend am systematischsten und professionellsten Betrug aller Zeiten beteiligt. Wie sehr hat euer Glaube an den Sport darunter gelitten?

Webber: Ja, enttäuschend. In den frühen 2000er-Jahren war ich ein grosser Radsport-Fan. Allmählich, ganz allmählich hat sich meine Leidenschaft für diesen Sport aber verloren. Es war in den vergangenen Jahren ziemlich offensichtlich, dass da wahrscheinlich was von Insidern kommen würde. Diese verdammte Mauer ist nun eingerissen. Es ist klar, dass er der letzte Baum war, den sie in diesem Wald fällen wollten. Er war ein riesiger Baum. Es ist gut, dass sie versuchen, den Sport sauber zu machen. Auch rückwirkend sendet es eine Nachricht an viele unterschiedliche Sportarten. Egal, was du erreicht hast und wie du es zu dieser Zeit bewerkstelligt hast - wir kriegen dich irgendwann. Das ist eine gute Nachricht.

Alonso: Das gleiche. Ich kann eigentlich nichts hinzufügen. Ich liebe den Radsport, ich liebe Fahrräder. Lance war mehr als einfach nur ein weiterer Radfahrer. Er war ein Idol für viele Leute und für viele von uns in der ganzen Welt eine Inspiration. Das ist nicht einfach. Ich glaube, er wird für viele Leute eine Inspiration bleiben, was auch immer passiert ist, wie auch immer das Ergebnis aussieht. Es ist nicht einfach, all dies auf einen Nenner zu bringen.

Eine Frage an Fernando und Sebastian: Lewis Hamilton scheint seine Titelchancen herunterzuspielen. Wie denkt ihr darüber?

Alonso: Ich weiss gar nicht, wie gross sein Rückstand ist. Nun, ich denke, für ihn ist es schwieriger, denn jetzt hat er nicht nur einen Fahrer vor sich, dem er Punkte wegnehmen muss. Zwei von uns liegen mit fast gleicher Punktzahl vor ihm und er rangiert dahinter. Seine Chancen sind also sicherlich etwas geringer. Wenn wir aber die Form von Lewis und McLaren von vor Suzuka bedenken, dann ist noch genug Zeit und es gibt noch genug Punkte, um es zu schaffen. Er hat meiner Meinung nach noch die Möglichkeit ...

Vettel: Ich denke, jeder kämpft um den Titel. Das ist ihr Ziel oder muss ihr Ziel sein. Wenn man die Rennen nach der Sommerpause zusammenfasst, dann war der McLaren im Schnitt das konkurrenzfähigste Auto. Sie werden konkurrenzfähig sein, egal wo wir hingehen. Das ist zumindest, worauf die jüngsten Rennen hingedeutet haben. Ich denke, sie haben nach wie vor eine sehr gute Chance.

Eine Frage an alle, die darauf antworten möchten. Wir haben es jetzt so oft gehört: Die Saison ist geprägt von Höhen und Tiefen. Ist es aus Fahrersicht psychologisch einfacher, sich wieder aufzurichten, oder ist es schwieriger, weil es so viel Abwechslung gibt, weil es nicht nur um das Auto, dein Talent oder die Strecke geht?

Rosberg: Nun, beispielsweise in unserer Situation ist das eine Extramotivation für mich. Ich reise schliesslich hierher und weiss nicht mit Sicherheit, ob ich mich in der gleichen Situation wiederfinde wie in Suzuka. Es besteht die Chance, dass ich deutlich weiter vorn sein und um bessere Positionen kämpfen kann. Das ist doch eine schöne Sache.

Maldonado: Alle Rennen sind schwierig, nicht nur in diesem Jahr. Die Meisterschaft ist in diesem Jahr aber konkurrenzfähiger. Die Topteams und die Rennställe aus dem Mittelfeld liegen enger beisammen. Wir haben grössere Chancen, ein gutes Ergebnis einzufahren. Für uns alle ist das natürlich eine grössere Herausforderung, doch wir haben viel Spass daran.

Webber: Eigentlich nicht. Als Wettbewerber willst du immer noch konstanter agieren und natürlich auch gute Ergebnisse einfahren. Das Rennfahren hat mir 2012 viel Spass gemacht, um ehrlich zu sein. Wir hatten gute Rennen. Unterm Strich wollen wir aber alle erfolgreich sein. Danach streben wir an jedem Wochenende. Das ziehe das der Freude am Fahren vor, denke ich. Das ist die Balance, die wir zu erreichen versuchen. Als Team arbeiten wir sehr hart. Wir würden es gern langweiliger gestalten, wenn wir es könnten. Wir haben aber eine grosse Konkurrenz. Das gehört dazu. Schauen wir einmal, wie die Saison endet.

Eine Frage an alle, die darauf antworten möchten: Sauber hat bekanntgegeben, dass Monisha Kaltenborn das Amt des Teamchefs von Peter Sauber übernimmt. Sie ist damit die erste Teamchefin der Formel 1. Wer möchte etwas dazu sagen?

Webber: Ja. Ich finde das grossartig. Warum auch nicht? Es gibt absolut keinen Grund, weshalb ... Wir haben weltweit einige sehr erfolgreiche Geschäftsfrauen. Es gibt wirklich keinen Grund, weshalb sie nicht ein erfolgreiches Rennteam führen könnte. Frauen treffen Entscheidungen rascher als ein Raum voller Männer. Solche Qualitäten könnten positiv sein. Ich bin gespannt darauf, wie sie sich macht.

Vettel: Ich glaube nicht, dass sich ihre Aufgabe sehr verändert. Ich denke, sie hat schon gemacht, was sie auch jetzt macht. Ich kenne die Jungs von Sauber natürlich noch von vor ein paar Jahren. Ich glaube aber auch: Zu dieser Zeit würden sie sich wahrscheinlich mehr über eine Pressemitteilung freuen, in der steht, dass sie einen Haufen Geld für 2013 aufgetan haben.

12.10.2012