Force India will Potenzial ausschöpfen

Paul di Resta und Nico Hülkenberg haben

die Kanada-Enttäuschung abgehakt

In Monte Carlo holte Force India dank der Plätze sieben und acht durch Paul di Resta und Nico Hülkenberg das beste Ergebnis der bisherigen Saison. Zwei Wochen später in Montreal landeten beide Piloten knapp ausserhalb der Punkteränge und verbuchten die zweite Nullnummer des indischen Teams nach Schanghai. "Wir waren mit dem Ausgang des Kanada-Wochenendes enttäuscht", gesteht Teamchef Vijay Mallya.

Der Inder analysiert: "Kanada zeigte einmal mehr, dass die Formel 1 derzeit schwer vorhersehbar ist. Sieben Sieger bei sieben Rennen sind toll, aber wenn wir unser Ziel Platz fünf oder sechs in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft erreichen wollen, müssen wir einen Zahn zulegen. Zwar hatten wir einen der besten Saisonstarts in der Geschichte des Teams, aber die anderen Teams um uns herum geben sie auch keine Blösse." Damit spricht Mallya vor allem die direkte Konkurrenz von Sauber und Williams an, die gegenwärtig auf den Plätzen sechs und sieben der Teamwertung liegt, während Force India trotz 28 gesammelten Zählern nur Achter ist. "Sauber und Williams fuhren bereits aufs Podium. Ich bin mir sicher, dass auch unsere Zeit kommen wird, solange wir alles richtig machen", gibt sich der Force-India-Teamchef optimistisch und hofft in Bezug auf Valencia, dass "wir unsere Form wiederfinden, in die Punkteränge fahren und damit unser Potenzial unter Beweis stellen".

Mit 21 gesammelten Zählern sorgte di Resta für den Löwenanteil der Punkteausbeute bei Force India während der ersten sieben Saisonrennen. In Valencia erwartet den Schotten genau wie alle anderen Piloten eine Herausforderung. "Die Strecke ist eine Mischung aus einem Stadtkurs und einer normalen Rennstrecke", sagt der letztjährige Rookie und hält mit Blick auf die 25 Kurven fest: "Wir haben wohl auf keinem anderen Kurs im Kalender mehr Kurven zu bewältigen." In puncto Setup kommt es im Hafengebiet von Valencia laut di Resta darauf an, "einen Kompromiss zwischen den langsamen Schikanen am Anfang und den schnellen Passagen am Ende der Runde" zu finden. Dank der zahlreichen Brems- und Beschleunigungsphasen stehen die Reifen in Valencia unter enormer Beanspruchung. "Vor allem die Hinterreifen verschleissen im Rennen schnell", weiss der Schotte und sieht im sorgsamen Umgang mit diesen den Schlüssel für ein gutes Ergebnis am Sonntag.

Teamkollege Hülkenberg kennt den Stadtkurs in Valencia aus seiner Rookie-Saison 2010 im Williams-Team. Die Erinnerungen des Deutschen sind allerdings wenig positiv: "Während des Rennens fackelte ein Teil der Verkleidung meines Autos ab und ich musste aufgeben. Ich freue mich aber auf die Rückkehr nach Valencia, denn obwohl das Überholen dort nicht einfach ist, mag ich die Strecke." Speziell der letzte Sektor der 5,419 Kilometer langen Runde hat es dem Force-India-Piloten aus Emmerich am Rhein angetan. "Im Schlusssektor gibt es einige interessante Kurven. Dort macht das Fahren Spaß." Angesichts der 25 Kurven hält er fest: "Es ist nicht einfach, eine perfekte Runde hinzulegen." Von der jüngsten Ausbeute in Montreal zeigt sich Hülkenberg enttäuscht und hofft, am kommenden Wochenende zum vierten Mal in diesem Jahr in die Punkteränge vorzustossen. "In Kanada sah es am Freitag noch vielversprechend aus. Im Qualifying hatte ich dann Pech, was sich negativ auf das Rennen auswirkte. Das Wichtigste ist, dass wir die Probleme verstehen und lösen können." Dies ist nach Ansicht des Force-India-Piloten geschehen: "Würden wir heute noch einmal dort fahren, würden wir mit Sicherheit deutlich mehr herausholen."

20.6.2012