Williams will in Valencia Punkte holen

Pastor Maldonado und Williams nehmen Kurs auf zwei

Top-10-Zielankünfte

In Barcelona wusste das britische Williams-Team mächtig zu überraschen, doch seither lief für den Rennstall aus Grove nicht mehr sehr viel zusammen. Den 25 Punkten von Pastor Maldonado folgte in Monaco und Kanada nämlich nur noch ein weiterer Punkt durch Bruno Senna. So hatte man sich das natürlich nicht vorgestellt. Deshalb lautet die Zielsetzung für Valencia: unbedingt wieder Punkte holen.

"Valencia stellt eine Herausforderung für die Fahrer dar", sagt Maldonado, als WM-Zehnter derzeit der besser platzierte Williams-Pilot. "Die Strecke besteht aus einem Stadtkurs, der sonst von normalen Strassenautos befahren wird. Dann gibt es in Valencia aber auch noch permanente Streckenpassagen. Es kann daher schwierig werden, ein perfektes Setup zu erwischen", erklärt der Venezolaner. "Insgesamt ist der Kurs recht schnell. Es gibt einige lange Geraden, allerdings auch einige langsame Kurven. Wenn du erfolgreich sein willst, brauchst du eine gute Balance", meint Maldonado. Er reise aber zuversichtlich nach Spanien: "Wir entwickeln das Auto ständig weiter und im Augenblick weist das Fahrzeug vor allem auf den Longruns eine gute Konstanz auf." Dies könnte sich bezahlt machen. "Ich hoffe jedenfalls, wir können uns ausgehend von den jüngsten Rennen steigern und gute Punkte holen", sagt Maldonado.

Teamkollege Senna stimmt zu und setzt ebenfalls auf einen Aufwärtstrend: "Unsere Geschwindigkeit in Kanada zeigte nicht das wahre Potenzial des Autos auf. Wir haben aber hart daran gearbeitet, die Gründe dafür zu verstehen", erklärt Senna vor dem achten Saisonrennen. "Hoffentlich können wir all dies hinter uns lassen und in Valencia wieder ein besseres Ergebnis einfahren. Stadtkurse sind immer eine besondere Aufgabe für die Fahrer", meint der Brasilianer und merkt an: "Valencia bildet da keine Ausnahme. Dort brauchst du ein gutes Tempo auf den langen Geraden, musst aber auch gute Bremsen haben, um die harten Bremszonen meistern zu können."

Auch Williams-Chefingenieur Mark Gillan hält Valencia für keinen einfachen Rennplatz: "Valencia ist sowohl für die Fahrer als auch für das Auto eine schwierige Strecke. Angesichts der zu erwartenden Entwicklung des Kurses wird der Reifenhaushalt wieder einmal wichtig sein. Pirelli bietet uns bei diesem Rennen die mittlere und die weiche Mischung an. Diese Kombination hatten wir zuletzt in Bahrain. Das Layout der Strecke strapaziert vor allem die Bremsen. Die hohen Temperaturen und ein etwas geringeres Durchschnittstempo machen es erforderlich, das Kühlungspaket zu vergrößern", erklärt Gillan und fügt hinzu: "Nach den beiden jüngsten Rennen haben wir es darauf abgesehen, die Fortschritte des Teams unter Beweis zu stellen. Wir wollen mit beiden Autos in die Punkte fahren."

Dass die Abstimmungsarbeit aber alles andere als einfach ist, verdeutlicht Motoreningenieur Remi Taffin von Renault: "Zehn Kurven werden im ersten, zweiten oder dritten Gang gefahren. Vertust du dich in einer Kurve, schleppst du den daraus folgenden Nachteil um die komplette Runde mit. Die Fahrbarkeit im niederen und mittleren Drehzahlbereich ist aber eine Stärke des Renault-Motors."

19.6.2012