Räikkönen fühlt sich wohl bei Lotus

Kimi Räikkönen fühlt sich manchmal von den

Journalisten missverstanden

Zunächst hiess es, dass sich Kimi Räikkönen bei Lotus perfekt aufgehoben fühlt und den Freiraum erhält, den er benötigt. Doch im Laufe der Zeit taten sich in der Beziehung leichte Risse auf: Die Arbeitsmoral des Finnen würde manchmal zu wünschen übrig lassen, hiess es aus Lotus-Kreisen, der Comeback-Star beklagte sich hingegen regelmässig über die Servolenkung, die nicht nach seinem Geschmack abgestimmt sei.

Dazu kommt die Tatsache, dass Räikkönens Teamkollege Romain Grosjean - wenn er nicht gerade in Kollisionen verwickelt ist - zuletzt eine bessere Figur machte als der Routinier. Auch im Qualifying-Duell hat der Franzose die Oberhand. Dennoch betont Räikkönen in einem Interview mit 'Autosprint', dass er an seinem aktuellen Team nicht viel auszusetzen habe und die Atmosphäre nach wie vor geniesst: "Ich habe mich von Anfang an hier wohlgefühlt. Das sind gute Leute, sehr entspannt. Ihnen geht es um das Rennfahren und nicht zu sehr um die Politik."

Räikkönen spielt Probleme mit Servolenkung herunter

Auch die Meinungsverschiedenheiten wegen der Servolenkung spielt er hinunter: Das Problem sei, dass er "in den vergangenen Jahren stets Autos mit sehr guten Lenksystemen fuhr. Ich weiss, dass es ein paar Details gibt, an denen man arbeiten und die man verbessern kann. Das ist der einzige Grund, warum ich darauf bestehe." In der Vergangenheit war die Beziehung Räikkönens zu seinen Rennställen nicht immer von Harmonie geprägt. Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali ätzte kurz vor dem Ferrari-Aus des Finnen, dass dieser "auf seinem eigenen Planeten" lebe und kritisierte dessen mangelndes Interesse, zu kommunizieren.

Kein Groll gegen Ferrari

Doch der Lotus-Pilot beteuert, dass er sich auch bei Ferrari wohlgefühlt habe: "Ich habe dort einen WM-Titel geholt. Heute habe ich keine Gefühle mehr für Ferrari - weder gute noch schlechte. Ich bin mit dem zufrieden, was ich habe. Natürlich hätte man Dinge besser machen können, aber welche Rolle spielt das jetzt? Ja, ich kenne den Grund, warum ich nicht bei ihnen blieb, aber darüber möchte ich jetzt nicht sprechen. Wie gesagt - ich hege keinen Groll gegenüber irgendjemandem."

Zudem dementiert er, dass er nach dem Ferrari-Aus des Geldes wegen nicht bei McLaren unterschrieben hat: "Das ist nicht wahr. Ich habe damals einfach nicht verstanden, warum ich für eine gewisse Anzahl von Monaten unterschreiben soll. Ich war nicht so verzweifelt - ich hätte nicht alles getan, um in der Formel 1 zu bleiben."

4.7.2012