Ferrari noch zu langsam ?

Fernando Alonso ist sich bewusst, dass er noch

einen Zahn zulegen muss

Fernando Alonso musste sich im 2. Freien Training zum Grossen Preis von Abu Dhabi mit 0,836 Sekunden Rückstand mit der siebten Position zufrieden geben. Teamkollege Felipe Massa reihte sich um weitere 0,236 Sekunden Rückstand dahinter auf Position acht ein. Damit waren die beiden Ferrari langsamer als die Autos von Red Bull, McLaren und Lotus.

"Der zu Ende gegangene Tag war ein Freitag wie jeder andere auch", so Alonso. "Wir haben alles erledigt bekommen, was in unserem Programm stand. In der Einheit am Vormittag widmeten wir uns einem Vergleich verschiedener aerodynamischer Lösungen, während wir uns am Nachmittag auf die Reifen konzentrierten. Zwischen der ersten und der zweiten Einheit veränderte sich die Strecke stark. Um ehrlich zu sein, dies war vorhersehbar, denn es gibt während des Wochenendes hier nicht viele Rennen. Zu Beginn schien sie sehr schmutzig zu sein, aber dann verbesserte sie sich deutlich. Morgen wird sie definitiv noch besser sein."

"Wir haben uns durch alle Punkte unserer Aufgabenliste gearbeitet, was immer eine gute Sache ist", so Massa. "Das gelang uns sowohl in der ersten als auch in der zweiten Einheit Freien Trainings. Wir haben die Reifen auf übliche Art und Weise ausprobiert, zunächst mit wenig Benzin an Bord und dann mit deutlich mehr, um sie auf einem Longrun zu bewerten. Auf Basis des Gesehenen scheinen sie auf einem Longrun ganz konkurrenzfähig zu sein, weniger hingegen auf einer einzelnen fliegenden Runde. Mit Sicherheit wäre es besser, wenn wir ein wenig schneller wären, aber wir müssen schauen, wie die Situation aussieht, wenn es wirklich zählt, also morgen Nachmittag im Qualifying."

"Wir machen so viel Druck wie nur möglich, um zu jedem Rennen Updates mitzubringen", so Pat Fry, Technischer Direktor des Teams. "Einige der eingeführten neue Teile scheinen positiv zu sein, aber wir müssen ihre Leistung sorgfältig bewerten und dann entscheiden, welche wir im Qualifying und im Rennen verwenden. Felipes Longrun schien nicht allzu schlecht gewesen zu sein, aber es ist klar, dass wir unsere Leistung auf einer einzelnen Runde verbessern müssen, wenn wir aus der ersten Startreihe losfahren wollen."

Vettel: "Keine Lust auf Psychospielchen"


Sebastian Vettel (Red Bull) will den Kampf um den Formel-1-Titel auf der Strecke entscheiden und sich nicht auf das Psychoduell mit seinem Rivalen Fernando Alonso (Ferrari) einlassen. "Ich habe keine Lust auf Psycho-Spielchen", sagt der Titelverteidiger der 'Bild'-Zeitung.

"Wir sollten uns lieber aufs Autofahren konzentrieren." Für die zuletzt immer wiederkehrenden Samurai-Sprüche, mit denen sich Alonso via Twitter selbst Mut machte, hat Vettel ebenfalls keinen Sinn: "Ich kann dieses Mitteilungsbedürfnis bei Twitter generell nicht verstehen." Er wolle nicht nur keine unnötigen Kampfansagen, er achte sogar darauf, sich nicht aufs Glatteis führen zu lassen. "Meistens merke ich recht schnell, worauf die Reporter hinauswollen", sagt der WM-Spitzenreiter. "Dann gehe ich darauf ein oder lenke drumherum. Anstrengend wird es, wenn man sich gegen erfundene Storys wehren muss."

Seine Zeit will Vettel lieber den Fans widmen. Eine Stunde schreibt er donnerstags vor jedem Rennen Autogramme und steht für Fotos bereit. "Den Fans verdanken wir doch all unsere Popularität", sagt er. "Deshalb sollten wir ihnen ruhig etwas von ihrer Zuneigung zurückgeben." Das Fahren geniesst er laut eigener Aussage aktuell nicht nur wegen seiner vier Siege in Folge. Wenn er in der Box in seinem Auto sitze, "fasse ich mir manchmal immer noch an den Kopf und frage: 'Was möchte ich eigentlich mehr?' Ich mache das, was ich am liebsten mag im Leben. Ich fahre im besten Rennauto, das es gibt. Egal, wie die WM ausgeht. Ich kann und darf mich nicht beschweren."

Wichtig im Saisonfinale sei auch die Fitness. "Man startet in das Jahr, hat viel Kraft aus dem Winter und ist hochmotiviert", berichtete er. "Aber wichtig ist, dass man am Ende nicht in ein Loch fällt, sondern fit bleibt und immer noch auf die Details achtet."

2.11.2012