War Sauber beim Silverstone-Qualifying blind ?

Harte Zeiten für Sauber-Fans:

Pérez setzte den Sauber C31 vor der Regenpause auf Platz 1. Am Schluss war er 17.

Das Tor zur Sensation in der Qualifikation stand weit offen. Doch das Sauber-Team schlug die Türe bei der nassen Orgie selber zu. War da einer blind?

Das unglaubliche Fazit: Pérez und Kobayashi (der noch fünf Strafplätze aus Valencia absitzen muss) starten heute aus den Positionen 15 und 16. Ein schlechter Witz. Die Stimmung im Team fiel auf den Tiefpunkt. CEO Monisha Kaltenborn wollte zum Debakel nichts sagen. Da musste Teambesitzer Peter Sauber (68) ran: «Wenn du ein Auto und zwei Fahrer für die ersten drei Startplätze hast, dann ist ein solches Resultat nach den tollen Ergebnissen in den drei Trainings einfach nur ärgerlich.»

Wer hat denn vor dem Neustart bei der Jagd nach den Top-Ten-Finalplätzen entschieden, beide Fahrer auf Intermediates-Reifen losfahren zu lassen? Sauber weiter zu SonntagsBlick: «Mit dem Finger auf den Schuldigen zu zeigen, ist nicht unser Stil. Ich sage nur, es war eine klare Fehlentscheidung.»

Beim Regen-Unterbruch waren im zweiten Quali-Teil (mit noch 17 Fahrern) genau 6:19 Minuten nachzuholen. Pérez lag da in Führung, Kobayashi war guter Sechster. Beide also mit echten Chancen auf die ersten zwei Startreihen! Als es nach 90 Minuten endlich weiter ging, kehrten alle Stars für die zwei oder drei möglichen Quali-Runden mit Regenreifen auf die Strecke zurück. Nur das Sauber-Duo vertraute auf den Intermediates-Gummi, die Mischung für nass und trocken. Was für ein Flop. Unglaublich. Wer ein solch gutes Auto hat (das hier von der Konkurrenz gelobt und gefürchtet wurde), der darf nicht pokern!

Und schon nach wenigen Sekunden war klar: Die Piste war für die Intermediates noch zu nass. Das Sauber-Duo verlor Platz um Platz. Da holte man in der Verzweiflung Kobayashi nochmals zum Gummiwechsel an die Boxen. Doch der Japaner konnte sich nur noch Rang 12 sichern – 0,132 Sekunden fehlten ihm gegenüber Vettel zum Top Ten Finale! «Eine grosse Chance verpasst. Wir hatten vielleicht das schnellste Auto im Feld», brummte Koba. Und Pérez, der vom ersten auf den 17. Platz durchgereicht wurde (!), schlug die Hände über dem Kopf zusammen.

Für einmal sassen bei Sauber die Schuldigen nicht im Cockpit!

Quelle: SonntagsBlick

8.7.2012