Schwarzer Sonntag für Sauber in Silverstone


Millionen von TV-Fans stockt in der 37. Runde beim GP in Silverstone der Atem. Sauber-­Pilot Kamui Kobayashi (25) lässt drei Mechaniker durch die Luft fliegen! «Eine der dümmsten Aktionen der letzten Jahre. Einfach nur blöd», sagt Niki Lauda (63) bei RTL.


«Ich war einfach zu schnell»

«Klar mein Fehler. Ich war einfach zu schnell – und kann mich nur bei den drei Mechanikern entschuldigen!», sagt der Japaner, der den markierten Boxen-Parkplatz um 1,5 Meter überschoss und sich dann auch noch seitwärts verschätzte.

Schreie, Flüche und Entsetzen bei den rund 20 Sauber-Männern, die bei jedem Reifen-Stopp um das Auto herumstehen.

Nach getaner Arbeit, die wegen des Unfalls 15 Sekunden länger dauert, kümmert man sich um die drei Verletzten. Zwei werden ins nahe Streckenspital eingeliefert, einer humpelt mit einem geschwollen Knöchel noch im Fahrerlager herum.

Die Verletzten sind in Hockenheim wieder dabei

Nach rund einer Stunde kann der immer noch geschockte Teambesitzer Peter Sauber (68) Entwarnung geben: «Die zwei Mitarbeiter sind wieder in die Garage zurückgekehrt. Einer hat den Daumen ausgekegelt und Abschürfungen am Knie. Der andere bekam einen Schlag auf den Unterschenkel und hat Blutergüsse.» Glück gehabt: Reto, Markus und Davide sollten in Hockenheim (22. Juli) wieder dabei sein.

Das Boxendrama mit der 25 000-Euro-Busse für Kobayashi ist der negative Höhepunkt des schwarzen Sonntags. Sauber: «Es hatte schon am Samstag mit der missglückten Qualifikation wegen der falschen Reifenwahl angefangen. Solche Wochenende möchte ich nicht mehr erleben.» Bereits in der zwölften Runde verlieren die Hinwiler Sergio Pérez (22). Der Mexikaner lässt sich auf ein Kurven-Duell mit dem bekannten Williams-Rambo Pastor Maldonado ein – und verliert.

Verwarnung und Busse für Maldonado

Für die FIA ein klares Foul des Venezolaners, der in Valencia bereits Hamilton im Endspurt eliminiert hatte. Maldonado kassiert eine Verwarnung, 10'000 Euro Strafe und Verwünschungen von Pérez: «Dieser Mann gehört einfach nicht in die Formel 1.» Aber immerhin hatte Maldonado den GP Spanien gewonnen!

Sauber: «Die schlechten Startplätze brachten unsere Fahrer in Silverstone in eine ungemütliche Lage. Sie mussten mehr Risiken eingehen, um nach vorne zu kommen. Pérez war ja bereits in den Punkten und Kobayashi hätte es ohne den Boxen-Zwischenfall auch noch geschafft.»

Im Ziel fehlen dem ungestümen Japaner 0,9 Sekunden auf Button (McLaren) und den letzten Punkteplatz. Diese Ohrfeige des Schicksals an die bereits geprügelten Schweizer wäre nicht mehr nötig gewesen.

Der Horror im Quadrat! Peter Sauber: «Genau, das ist das richtige Fazit!»

9.7.2012