Sauber-Vorschau GP Brasilien: 5 WM-Platz ?

Schafft Kobayashi in Brasilien noch einen

versöhnlichen Abgang ?

Am kommenden Sonntag entscheidet sich der Titelkampf in einer ausgesprochen spannenden und abwechslungsreichen Formel-1-Saison. Auch das Sauber F1 Team erlebte 2012 Höhen und Tiefen - vier Podestplätze, aber auch Nullrunden wie zuletzt in Austin. Bislang stehen 124 WM-Punkte zu Buche, im Vorjahr waren es am Saisonende gerade einmal 44 Zähler. Damit konnte das Sauber F1 Team in einem spannenden Finale 2011 Platz sieben in der Weltmeisterschaft verteidigen. 2012 ist der Grosse Preis von Brasilien am 25. November die letzte Gelegenheit für einen Angriff auf Platz fünf. Der Rückstand beträgt zwölf Punkte, und die Piloten Kamui Kobayashi und Sergio Pérez werden darum kämpfen, ihn zu schliessen.

Kamui Kobayashi (Startnummer 14): «Ich mag Brasilien! Ich mag die Brasilianer, und ich mag die Churrascarias. In Interlagos fuhr ich 2009 mein erstes Formel-1-Rennen, und im vergangenen Jahr haben wir dort im Finale gegen Toro Rosso um den siebten Platz in der Konstrukteurswertung gekämpft und diesen schliesslich verteidigt. Ich freue mich sehr auf dieses Rennen. Es ist immer etwas Besonderes, vor dem brasilianischen Publikum zu fahren, weil die Menschen so unglaublich enthusiastisch sind. Ich habe von vielen Leuten gehört, dass ich anscheinend viele Fans in Brasilien habe. Das überrascht mich, aber es freut mich natürlich sehr. Ich liebe es, auf dieser Strecke zu fahren, auf der vor allem der Umgang mit den Reifen sehr anspruchsvoll ist. Entsprechend wird es mehr Boxenstopps geben und damit auch verschiedene Strategien. Das gilt es zu berücksichtigen. Persönlich möchte ich ein starkes Rennen fahren und so viele Punkte wie möglich holen.»

Sergio Pérez (Startnummer 15): «Der Grosse Preis von Brasilien steht am Ende einer sehr langen Saison mit vielen Höhen und Tiefen, und dieses Rennen wird ein ganz besonderes für mich, weil ich zum letzten Mal für mein Sauber Team starten werde. Die Mannschaft ist grossartig und ich möchte allen für alles danken, was sie in den zurückliegenden zwei Jahren für mich getan haben. Ich weiss, dass der Abschied in Interlagos für mich sehr emotional werden wird. Die beste Art, danke zu sagen, wäre natürlich ein gutes Ergebnis und wenn es uns doch noch gelänge, das Team vor uns in der WM abzufangen. Das ist mein Ziel. Die Rennstrecke in Interlagos ist sehr schön, und die Fans dort schaffen eine tolle Atmosphäre. Die Formel-1-Begeisterung ist riesig. Die Senna-S-Kurven sind meine Lieblingspassage auf der Strecke. Ich glaube und hoffe, dass unser Auto dort stark genug ist für eine gute Position unter den besten Zehn.»

Giampaolo Dall’Ara, Leitender Ingenieur an der Strecke: «Die Strecke in Interlagos stellt Ingenieure und Fahrer immer wieder vor Herausforderungen. Der Kurs ist eine Mischung aus zwei Hochgeschwindigkeitssektoren mit einer schnellen Kurvenkombination am Ende der langen Geraden. Dann gibt es den langsamen Teil im Innenraum der Strecke, wo Stabilität und Balance entscheidend sind. Es gibt zwei enge Kurven, aber auch Passagen, in denen gleichzeitig Längs- und Querbeschleunigung wirken, wofür man eine gute Haftung braucht. Insgesamt ist der mittlere Sektor technisch sehr anspruchsvoll, auf dem Rest der Runde ist vor allem schierer Speed gefragt. Man muss den richtigen Kompromiss zwischen Abtrieb und Luftwiderstand finden. Eine hohe aerodynamische Effizienz ist wichtig. Weil das wechselhafte Wetter in Interlagos immer wieder ein Faktor ist, muss man das Abtriebsniveau laufend anpassen. Interlagos bedeutet intensive Arbeit für die Ingenieure und die Fahrer. Pirelli wird erneut die mittlere und die harte Reifenmischung bereitstellen. Weil der Asphalt in Interlagos rauer ist als der in Austin, sollte das passen. Nur bei leicht feuchter Piste könnte es schwierig werden. Insgesamt erwarte ich, dass wir wettbewerbsfähig sein sollten und damit in der Lage, die Saison positiv abzuschliessen.»

19.11.2012