Sauber spricht immer noch von Platz 5

Sergio Perez schied nach erheblichen

Reifenproblemen in Indien aus

Man will das Potenzial des Sauber-Ferrari ausnutzen und möglichst Mercedes Rang fünf in der Konstrukteurs-WM abjagen. Dieses Ziel hat die neue Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn ausgegeben. Vom erreichen dieser Marke ist man allerdings auch nach dem Grand Prix von Indien ein gutes Stück entfernt. Sauber konnte einen schwachen Auftritt der deutschen Silberpfeile nicht nutzen, Sergio Perez (Ausfall) und Kamui Kobayashi (14.) holten keine Zähler.

"Es hatte hier andere Gründe als in Südkorea", sagt Kaltenborn. "Mit Sergio hatten wir Blasenbildung auf den Reifen, was für uns sehr unerwartet kam. Dies gepaart mit dem Reifenschaden nach dem Zwischenfall brachte uns dazu, seine Strategie zu ändern. Das Rennen war nach seinem zweiten unplanmässigen Stopp eigentlich gelaufen. Wäre es anders gelaufen, dann wären Punkte ganz sicher drin gewesen. Es war uns vor dem Rennen klar, dass es gewisse Reifenprobleme geben könnte, aber wir hatten nicht erwartet, dass es dermassen schlimm werden würde", sagt die Österreicherin in ihrer Analyse des Renntages. "Wir hätten niemals damit gerechnet, dass wir die ersten sein würden, die zum Stopp kommen müssen. Bei Kamui hatten wir diese Probleme nicht. Wir müssen uns das nochmal genauer anschauen. Kamui hat ein gutes Rennen gezeigt, aber er hatte schon im Qualifying alles verloren", sagt Kaltenborn über den Japaner, der sich am Samstag nur für Startplatz 17 hatte qualifizieren können. "Wenn man von so weit hinten starten muss, dann ist es schwierig, sich an anderen Autos vorbei zu kämpfen. Seine Rundenzeiten waren gut, aber er blieb im Verkehr stecken."

"Wir sind insgesamt enttäuscht. Wir hatten uns eine Ausgangslage erarbeitet, aus der heraus wir vielleicht um eine bessere Position in der Konstrukteurs-WM hätten kämpfen können. Die Leistung hat letztlich aber nicht so gepasst wie es hätte sein sollen. Dabei geht es nicht um das, was andere machen, sondern wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren", nimmt die Teamchefin ihre Mannschaft in die Pflicht. "Der Druck wird immer höher. Es ist im Moment noch offen, es ist noch einiges möglich. Aber der Druck nimmt zu", sagt sie. Der Rückstand auf Mercedes liegt nach wie vor bei 20 Zählern, aber die Anzahl der Rennen, in denen aufgeholt werden kann, ist geringer geworden. "Unser Auto ist wirklich gut. Wir als Team müssen dieses Potenzial nur abrufen. Ich freue mich auf die verbleibenden Rennen, wir müssen dort weiter aufholen. Wir glauben nach wie vor, dass wir unser Ziel mit unserem konkurrenzfähigen Auto erreichen können. Wir müssen Punkte holen", appelliert Kaltenborn. Perez nickt zustimmend: "Sie weiss, wie man mit schwierigen Situationen umgehen muss und behält in ihnen einen kühlen Kopf. Obwohl sie eine Frau in einer von Männern dominierten Szene ist, wird ihr von allen Seiten Respekt entgegengebracht."

29.10.2012