Sauber: Langfristige Partnerschaft mit Ferrari?

Am Heck des Sauber C31 gibt es keinen Hinweis auf

die Ferrari-Motoren

Sauber hat 2011 nicht nur sportlich, sondern offenbar auch kommerziell ein schwieriges Jahr durchlebt. Das Formel-1-Auto trug zwar die Schriftzüge einiger Sponsoren, aber der grosse Geldregen blieb aus. Man könne die finanzielle Situation indirekt an den sportlichen Resultaten ablesen, meint Sauber-Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn. Klartext: Hätte das Team mehr Finanzkraft, dann könne man auch auf den Rennstrecken mehr Stärke zeigen.

Nach dem plötzlichen Abgang von Technikchef James Key will man mit bestehendem Personal wieder weiter nach vorne kommen. Mindestens Platz fünf in der Konstrukteurswertung soll es am Ende der neuen Saison sein. Für aufwändige technische Entwicklungen fehlt vermutlich das nötige Geld. Man muss mit bewährten Möglichkeiten an die Arbeit gehen, kann sich keine grossen Sprünge leisten. Auf technische Hilfe verzichtet man dennoch.

Für Sauber kommt eine intensive technische Kooperation, wie sie beispielsweise Force India (mit McLaren und Mercedes) oder Marussia (mit McLaren) unterhalten, kaum in Betracht. "Wir haben in den vergangenen Jahren niemals Hilfe dieser Art bekommen, haben nie mit anderen Teams in einer solchen Form kooperiert", betont Sauber-Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn. "Wir sehen uns als eigenständigen Konstrukteur, und ein solcher wollen wir auch bleiben."

Selbst wenn man in der Formel 1 erneut Kundenautos zuliesse, wäre beispielsweise der Einsatz eines Ferrari mit Sauber-Lackierung nicht denkbar. "Wir haben nicht nur die Leidenschaft, sondern auch alle technischen Möglichkeiten, um in der Formel 1 als Konstrukteur aufzutreten", sagt Kaltenborn und verweist gleichzeitig darauf, dass man in den vergangenen Monaten noch einmal in Personal und Ausstattung investiert habe. Bei Sauber arbeiten rund 300 Menschen.

Auf Motorseite kann man sich allerdings eine langfristige Zusammenarbeit mit Ferrari vorstellen. "Wir sind offen für Gespräche mit Ferrari", sagt Kaltenborn, die eine konkrete Aussage zur momentanen Vertragslaufzeit verweigert. "Eine Fortführung der Zusammenarbeit wäre aus unserer Sicht ganz natürlich. Man muss sich nur einmal die gemeinsame Vergangenheit anschauen. Wir werden mit Ferrari sprechen." Mit der Einführung der neuen V6-Turbos ab 2014 kommt frischer Wind: PURE hat sich angesagt, auch VW spielt offenbar wieder mit dem Gedanken Formel 1.

7.2.2012