Sauber C31 alle Crash-Tests bestanden

Peter Sauber (68) ist acht Tage vor der Präsentation des neuen Sauber-Ferrari C31 in Jerez ein glücklicher Mensch. «Wir sind voll im Programm – und in etwa vier Tagen erleben wir in Hinwil das Fire-up, also die Geburt des neuen Autos. Das ist immer ein feierlicher Moment vor versammelter Mannschaft. Da heult das Auto erstmals auf – und wir sehen sofort, ob alles dicht ist!»

Der C31 wird in letzter Minute zusammengebaut. Aber wie sieht er denn farbenmässig am Ende aus? Sauber: «Das bleibt natürlich bis zur Vorstellung geheim. Ich kann nur sagen, dass die Grundfarbe weiss bleibt, doch das Gesamtbild ist dunkler, auch mit Rot – kurz: Die Anteile sind anders. Doch ich bleibe ein Freund der weissen Farbe, auch wenn oft einige Autos am Fernsehen nicht gut zu unterscheiden sind.»

Und was ist mit dem «Höcker» in der Nase, der die neuen Autos so hässlich machen soll (wie es schon Ferrari-Boss Luca di Montezemolo andeutete)? Peter Sauber: «Ja, diese Stufe in der Nase lässt sich aus aerodynamischen Gründen kaum vermeiden.» Weil die Nase jetzt 7,5 cm tiefer sein muss, geht eben das Chassis in die Höhe, um die nötige Luft unten durchzulassen.

Was Sauber am meisten freut: «Wir haben alle 19 nötigen Crash-Tests auf Anhieb bestanden. Ja, schon im alten Jahr wurde der C31 von der FIA homologiert. Nur den Heck-Crasher konnten wir erst im Januar durchführen, weil das Getriebe von Ferrari vorher nicht da war!» Die Crash-Tests in den verschiedenen Labors (Sauber geht jeweils nach Mailand) kosten die Teams Hunderttausende von Franken, weil man ja viele Teile opfern muss.

Sauber: «Ich finde es gut, dass die Tests praktisch jedes Jahr verschärft werden. Die Sicherheit geht in unserem Sport vor. Und seit Sennas Tod 1994 mussten wir in der Formel 1 keine Katastrophe mehr erleben. Da muss man die Bemühungen der FIA loben.»

Und was wird getestet? Sauber: «Es gibt in der Front, von der Seite und am Heck fünf dynamische Tests. Entweder bewegt sich das Chassis gegen eine Wand – oder man lässt einen Gegenstand gegen das Chassis pendeln.
Dazu kommen 14 statische Tests. Nur mit dem Druck aus den Hydraulikzylindern. Am spektakulärsten ist da sicher der Überrollbügel, der einen Druck von fast unglaublichen 12 Tonnen aushalten muss!»

29.1.2012