Peter Sauber erinnert sich an Zeit mit Kimi

Kimi Sauber mit seinem damaligen Teamchef Peter Sauber

In der Saison 2001 gab der spätere Weltmeister und heutige Lotus-Pilot Kimi Räikkönen sein Formel-1-Debüt im Sauber-Team. Der damals 21-Jährige kam direkt aus der Formel Renault und hatte in Summe keine 30 Autorennen auf dem Buckel. Dennoch war Teamchef Peter Sauber von Beginn an von den Fähigkeiten Räikkönens überzeugt.

"Er musste unter Bewährung fahren, denn er kam aus der Formel Renault mit nur 24 Rennen. Das war schon sehr aussergewöhnlich", erinnert sich der aktuelle Teamchef von Sergio Perez und Kamui Kobayashi gegenüber 'ServusTV' und weiss: "Da war die FIA sehr zurückhaltend und es war schon sehr speziell, dass ich überhaupt eine Superlizenz für ihn bekam." Dennoch stand für den Schweizer schon damals fest: "Kimi war überzeugend - zumindest für mich." Auf die Frage, wie Sauber das Talent des "Iceman" so früh erkannte, antwortet er kurz und knapp: "Das war nur der Bauch." Der Erfolg Räikkönens, der es gleich bei seinem Debüt in Melbourne 2001 in die Punkteränge schaffte und später zu 18 Grand-Prix-Siegen für McLaren und Ferrari fuhr, gibt Sauber bis heute recht.

Kein McLaren-Titel trotz Ron Dennis' Versprechen

Dennoch erkennt Sauber an der McLaren-Zeit seines ehemaligen Schützlings einen Makel: "Ron Dennis hat ihn von mir weggeholt mit dem Versprechen, er werde der jüngste Weltmeister, den es je gab. Er ging zu McLaren, ist dort fünf Jahre gefahren und wurde nie Weltmeister. Das ist das Problem, das Kimi hatte."

Mit dem WM-Titel klappte es für den "Iceman" erst nach seinem Wechsel zu Ferrari. Dort holte er sich die Krone in der Saison 2007 - seiner ersten in Maranello - auf Anhieb. "Kimi war bei Ferrari nicht mehr der Gleiche wie bei uns", hält Sauber rückblickend fest. Nach insgesamt drei Jahren bei der Scuderia kehrte der Finne der Formel 1 und den Rücken zu und ging zwei Jahre lang in der Rallye-Weltmeisterschaft an den Start.

Nebenbei bestritt er im Mai 2011 je ein NASCAR-Rennen in der Truck- und in der Nationwide-Serie. Auch den LMP1-Boliden von Peugeot testete Räikkönen, bevor er im November 2011 sein Formel-1-Comeback offiziell machte. Nach drei Podestplätzen in seine bisherigen acht Rennen für Lotus belegt der Finne derzeit den sechsten WM-Rang.

28.6.2012