Perez kracht in die Leitplanken: Defekt ?

Sergio Perez auf dem Weg ins Verderben


Sergio Perez feuerte sein Auto in der ersten schnellen Runde der Qualifikation in die Leitplanken. Der Mexikaner wird deshalb aus der letzten Startreihe ins Rennen gehen. Peter Sauber rechnete mit einem Top Ten-Resultat. Hinterher stellten sich alle die Frage: War es Dummheit oder ein Defekt?Peter Sauber war sauer. Die freien Trainingssitzungen hatten ihn optimistisch gestimmt. Er traute seinen Fahrern ein Top Ten-Resultat zu. Vielleicht sogar zwei. Jetzt muss der Schweizer Rennstall in den 78 Runden von Monte Carlo schon zaubern.

Kamui Kobayashi geht vom elften Startplatz aus ins Rennen, Sergio Perez vom 23. Der Teamchef resümierte verbittert: "Ich bin enttäuscht. Das Auto war gut genug für die Top Ten. Man muss es aber auch machen."

Sergio Perez kracht in der Schwimmbad-Schikane in die Bande

Sergio Perez legte im ersten Abschnitt der Qualifikation gleich los wie die Feuerwehr. Der Mexikaner war im zweiten Sektor gerade absolute Bestzeit gefahren, da krachte es. Perez kam in der schnellen Schwimmbadschikane erst innen, dann außen auf den Randstein und rutschte untersteuernd in die Leitplanken. Am Sauber war das linke Vorderrad krumm und das linke Hinterrad machte sich selbständig. Der Unglücksrabe parkte sein Dreirad kurz vor den Boxeneinfahrt. Perez erzählte an den Boxen, dass sich das Auto von Anfang an komisch angefühlt habe. Peter Sauber hat da seine Zweifel. "Das kann er auch vorher am Funk sagen. Und warum fährt er dann im zweiten Sektor Bestzeit?" Die TV-Experten David Coulthard und Marc Surer glaubten der Theorie des Fahrers, dass möglicherweise vorher die linke Spurstange gebrochen war. Festzustellen ist das frühestens bei einer genauen Untersuchung in der Fabrik. "Da vorne ist natürlich alles kaputt", konstatiert Sauber. Teammanager Beat Zehnder ergänzt: "Die Daten haben nichts Ungewöhnliches erkennen lassen."

Sauber verzichtet auf einen Wechsel in der Mittagspause

Nach dem Crash zwischen Perez und Pastor Maldonado im Vormittagstraining hatte Sauber die linke Vorderradaufhängung genau inspiziert. Ohne einen Verdachtsmoment. "Da sind einige Teile geleimt", führte Peter Sauber aus. "Vielleicht hätten wir die Stange doch besser tauschen sollen." Dann hätte man absolute Sicherheit gehabt, dass nichts kaputtgegangen ist. Dass der Fahrer eine Schutzbehauptung sucht, ist logisch. Wäre es sein eigener Fehler gewesen, wäre das zu diesem Zeitpunkt ziemlich dumm. Vom 23. Startplatz wird es schwer, in die Punkte zu fahren. Aussichtslos ist es aber nicht. Michael Schumacher kämpfte sich 2006 von ganz hinten auf Rang fünf nach vorne.

Fernando Alonso wiederholte 2010 dieses Kunststück. Von Startplatz 24 auf Rang sechs. Der Trick des Spaniers: Er wechselte schon nach der ersten Runde die Reifen und fuhr den Rest des Rennens mit dem zweiten Satz durch. Ihm halfen aber auch vier SafetyCar-Phasen. Die erste gleich nach der Startrunde brachte ihn sofort wieder ans Feld heran.

27.5.2012