Konkurrenz zieht den Hut vor Perez und Sauber

Applaus von allen Seiten:

Selbst Niki Lauda umarmt Teamchef Peter Sauber

Die besonderen Umstände des Malaysia-Rennens machten es möglich: Sergio Perez fuhr für Sauber auf den zweiten Platz hinter Fernando Alonso (Ferrari) und bescherte dem schweizer Rennstall damit einen herausragenden Erfolg. Mehr noch: Perez schnupperte für einige Runden sogar am Sieg, ehe ihn ein kleiner Ausrutscher endgültig auf Platz zwei verwies. Die Konkurrenz ist trotzdem beeindruckt.

"Nimmt man die heutigen Ergebnisse zur Grundlage, dann ist Sergio Perez ab sofort der grosse Favorit", sagt Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Hut ab, er hat das wirklich toll gemacht. Ebenso Ferrari. Niemand hätte doch vor diesem Rennen auf Ferrari gesetzt", meint Horner. "Gratulation an Ferrari und Fernando. Es ist doch toll für die Fans, wenn viele unterschiedliche Leute siegfähig sind." Die Situation auf der Rennstrecke sei am Sonntag aber auch "sehr speziell" gewesen, merkt Horner an. "Im Vergleich zum Leistungsgefüge am Samstag hat sich im Rennen unheimlich viel verschoben. Sergio Perez war der schnellste Mann auf der Strecke. Er hat auf den Ferrari aufgeholt und sich von dem McLaren abgesetzt", erklärt Horner. Alonso kann freilich ein schönes Liedchen davon singen.

Der Spanier stand in der Schlussphase mächtig unter Druck, denn Perez kam mit Siebenmeilen-Stiefeln näher und schickte sich an, den Ferrari-Piloten zu kassieren. "Sie waren schneller als wir, kein Zweifel", sagt Alonso anerkennend über das Sauber-Team. "Wir hatten Glück, dass wir die Position in den Schlussrunden behaupten konnten. Im Vergleich zu Sergio waren wir halt nicht schnell genug." Insgesamt habe man sich auf der Strecke "ein schönes Duell" geliefert, meint Alonso. Und so klingt das Lob eines Weltmeisters: "Ich denke, Sauber leistet in diesem Jahr klasse Arbeit. Wir sahen schon in den Wintertests, dass sie sehr gute Fortschritte gemacht hatten. In Australien zeigten sie ebenfalls gutes Potenzial. Das stellten sie hier in Malaysia erneut unter Beweis. Sergio fuhr richtig gut. Der Sieg war heute nicht drin für ihn, doch früher oder später wird er siegen", erklärt Alonso und meint, nach zwei Saisonrennen einen "gewissen Trend" erkannt zu haben. "Es gibt keine so klare Dominanz wie im vergangenen Jahr oder in den vergangenen beiden Jahren", hält der Ferrari-Pilot fest. "Alles scheint viel offener zu sein. Daraus müssen wir Kapital schlagen", erläutert Alonso.

Red-Bull-Teamchef Horner tut sich ebenfalls schwer damit, aus den beiden Auftaktrennen schlau zu werden. Es sei knifflig, die Grands Prix von Australien und Malaysia zu bewerten. Der Formel 1 stünde auf jeden Fall ein spannendes Rennjahr bevor. Alles Weitere sei offen: "Im Augenblick kann man aber kaum etwas vorhersagen." Überraschungen sind also nicht ausgeschlossen. Siehe Perez in Sepang.

26.3.2012