Kobayashi: "Sergio war unterwegs wie Gott"

Kamui Kobayashi ist mit seinen Leistungen anno

2012 zufrieden

Kamui Kobayashi rätselt über die reifenschonende Fahrweise seines Sauber-Teamkollegen Sergio Perez und weiß selbst noch nicht, ob er auch in der Saison 2013 für das Schweizer Team an den Start gehen wird. In seiner Medienrunde am Donnerstag spricht Kobayashi über seine Erwartungen für den Grand Prix von Singapur, über seine eigene Leistung und die von Teamkollege Perez in Monza und über seine Zukunftsaussichten.

Frage: Kamui, wie schätzt du die Chancen von Sauber in Singapur ein?

Kamui Kobayashi: Nun, in der Vergangenheit waren wir auf diesem Kurs nicht gerade fantastisch unterwegs. In diesem Jahr gehe ich aber aufgrund unserer bisher gezeigten Performance davon aus, dass wir ein Wörtchen mitreden können. WM-Punkte sind momentan das Wichtigste für uns.

Der Punkterückstand von Sauber auf Mercedes wurde in Monza etwas kleiner. Hast du Angst, dass es hier aufgrund ihrer umfangreichen Upgrades wieder anders aussehen könnte?


Darüber mache ich mir keine Sorgen. Ich glaube unser Auto ist inzwischen überall stark.

Führst du den recht grossen Unterschied zwischen deinem Teamkollegen Sergio Perez und dir selbst beim Rennen in Monza hauptsächlich auf die Strategie zurück?

Die Strategie spielte sicherlich eine Rolle. Hinzu kam, dass ich mit einem angefahrenen Option-Reifen starten musste. Sergio hingegen fuhr mit einem frischen Prime los. Das ist ein grosser Unterschied, aber inzwischen Vergangenheit. Für mich kam das Ergebnis in Monza nicht überraschend. Schliesslich war di Resta im Qualifying vier oder fünf Zehntelsekunden schneller als ich. (Di Resta wurde in Startaufstellung hinter Kobayashi zurückversetzt). Was Sergio betrifft, so war er unterwegs wie Gott.

Glaubst du, dass unter den entsprechenden Voraussetzungen auch du eine solche Leistung abliefern kannst?

Vielleicht. Ich muss aber gestehen, dass mir nicht ganz klar ist, wie Sergio so gut mit den Reifen haushalten kann. Er ist auf diesem Gebiet einfach magisch. Alonso war im Qualifying eine bis eineinhalb Sekunden schneller. Trotzdem konnte Sergio ihn im Rennen überholen.

Hältst du es also für einen Vorteil, knapp ausserhalb der Top 10 zu starten und die Reifen frei wählen zu können?

Da ist sicherlich etwas dran. Wir waren aber auch so zufrieden. Wir waren in Monza mit einem Auto in Q3 und mit einem auf dem Podium. Man darf nicht vergessen, dass wir kein Top-Team sind, das um die Pole-Position kämpft. Wir kämpfen gegen Mercedes. Unterm Strich leistete das Team in Monza hervorragende Arbeit.

Bezüglich der Vergabe der Cockpits für die Saison 2013 gibt es derzeit einige Gerüchte. Weisst du schon, wo du im kommenden Jahr fahren wirst?

Ich habe keine Ahnung. Ich weiss nur, dass ich mit meinen Leistungen in diesem Jahr zufrieden bin. Ich hatte viel Pech im Saisonverlauf, aber so etwas kann passieren. Das Gute ist, dass wir ein starkes Auto haben und dieses weiter verbessern. Alle im Team arbeiten sehr hart und wir fahren gute Ergebnisse ein. Wie es im nächsten Jahr weitergeht, weiss ich aber nicht.

Rechnest du damit, dass Sauber auch im kommenden Jahr stark sein wird?

Ich denke schon.

20.9.2012