Kobayashi macht Peter Sauber trotz Verwarnung froh

Magic Koba - Kamui Kobayashi (25) bleibt im Kreisverkehr von Valencia das Zugpferd der Sauber-Mannschaft. Nach dem dritten Platz vom Freitag bestätigt der Japaner in der Qualifikation seinen Aufwärtstrend. In Q2 lässt er Alonso im Ferrari einen Wimpernschlag hinter sich: Vier Tausendstel entscheiden übers Weiterfahren oder Parkieren. Es ist der dritte Top-Ten-Startplatz des Japaners 2012 nach Shanghai (4.) und Barcelona (9.).

«Kamui hat mich sehr überrascht, die Freude ist riesig», sagt Chef Peter Sauber (68. «Er mag ja diese Strecke eigentlich nicht so. In der Schlussphase haben wir etwas gepokert und ihn doch noch auf eine schnelle Runde geschickt. Das hat sich gelohnt. Sein siebter Startplatz liegt zudem auf der sauberen Seite der Strecke.» Zittern musste das Team aus Hinwil erst nach der Qualifikation: Force India greift im Direktduell mit Hinwil (WM-Stand: Sauber 58, Force India 28) zur Protestkeule und beschwert sich bei den FIA-Kommissären, weil Kobayashi den Deutschen Hülkenberg eingebremst haben soll.

Immer dasselbe mit Force India

Nach nur einer Stunde geben die «Richter» den Tarif bekannt: Kobayashi wird verwarnt, darf aber seinen Startplatz behalten. Sauber: «Es ist immer das gleiche mit Force India, da wird gegen uns jeweils direkt Protest eingelegt …»
Sergio Pérez (22) muss ebenfalls bei den FIA-Stewards antraben, weil er auf dem Rückweg in die Boxen zu langsam war. Das kostet das Team 5000 Euro, weil die Ingenieure wegen eines Computerfehlers den Befehl zur Schleichfahrt erteilten. Der Pilot geht straffrei aus.

Langsam zu fahren geht den Vollgaskünstlern ja auch grundsätzlich gegen den Strich ...

Pérez ist mit dem 15. Platz genug bestraft, obwohl er im Vergleich zum Freitag (0,9) etwas näher (0,6) an Kobayashi dran ist. Sauber hätte den Mexikaner noch näher bei seinem Kollegen erwartet: «Es war aber unglaublich eng. Zwei Zehntel trennten in Q2 den Schnellsten von Rang 10, so etwas habe ich noch nie erlebt. Holst du da zum falschen Zeitpunkt Luft, ist die Zeit schon weg.»

24.6.2012