Ist der neue Sauber ein Superauto ?

Sauber-CEO Monisha Kaltenborn gratuliert Pérez.

Physio Jo Leberer schaut zu.

Was sind die 12 WM-Punkte vom Start-Knaller in Melbourne wert? Schon eine Woche später gibts heute in Malaysia bei der Hitzeschlacht (wohl ohne Regen) eine erste Antwort.

Peter Sauber (68), der nach seinem Fahrerlager-Sturz am letzten Sonntag in Australien weiter leidet (Handgelenk und Ellbogen verletzt): «Es gibt nur eine sichere Prognose. Es gibt hier eine Reifenschlacht. Die meisten Fahrer müssen drei oder viermal den Gummi wechseln!» Pirelli hat in dieser Hinsicht sehr gute Arbeit geleistet. Denn mehr als 13 bis 15 Runden halten die zwei härtesten der total sechs Mischungen (Medium und hart) im Normalfall nicht. Und genau da liegt die grosse Chance für das Hinwiler Team. Der Mexikaner Sergio Pérez (22), als grösster Reifenflüsterer im Zirkus bekannt, braucht normalerweise einen Stopp weniger. Wie vor einer Woche in Melbourne, als er vom 22. und letzten Platz auf Position acht donnerte.

Heute startet Pérez aus der 9. Position, weil er durch Räikkönens Verlust von fünf Plätzen (Getriebewechsel) einen Rang geschenkt bekam. «Es wird die Hölle», sagt der Mann aus Guadalajara, «für das Auto, die Reifen und den Fahrer. Aber nach den Problemen am Freitag mit der Balance bin ich jetzt optimistischer.» Kamui Kobayashi (25) warf einmal mehr eine gute Startposition fort. Sauber: «Im ersten Quali-Teil war er wie in Australien super unterwegs. Doch der Japaner hat einfach die Nerven nicht, das Ding bis zum Ende durchzuziehen. Schade.» Der schlechte 17. Platz (nach dem 6. Rang im Melbourne-Rennen) wirft natürlich wieder die alte Frage auf: Ist der Sauber-C31-Ferrari wirklich ein Superauto oder nur eine Wundertüte?

Jeder Sauber-Punkt muss gefeiert werden

Die 56 Runden werden es zeigen, wenn die beiden Fahrer endlich ihre Fehlerquoten verringern können. Kobayashi: «Ich bin nicht sicher, ob wir auf den Geraden schnell genug sind, um eine weitere Überraschung zu schaffen.» Der momentane dritte WM-Platz der Schweizer wird dieses zweite Saisonrennen kaum überleben. Aber Sauber ist ja 2012 auch nicht in den Kampf gezogen, um die Grossen am Nerv zu kitzeln, sondern um im grossen Mittelfeld eine der Hauptrollen zu spielen.

Den Zehntausenden von Fans sei gesagt: Feiert jeden sauberen WM-Punkt wie ein Geschenk. Denn die harte Konkurrenz schläft in diesem brutalen Business nicht – und das Glück strahlt auch nicht immer in die gleiche Richtung!

Quelle: SonntagsBlick

25.3.2012