Hülkenberg peilt 2013 mit Sauber das Podium an

Nico Hülkenberg fährt eine überzeugende Saison bei
Force India
Nico Hülkenberg war es in seiner Formel-1-Karriere bisher nicht vergönnt, unter die Top 3 eines Rennens zu fahren und bei der Siegerehrung Champagner zu spritzen. Sobald er einen Sauber-Overall trägt, soll die französische Brause sprudeln: "Natürlich will jeder Fahrer Rennen auf dem Podium beenden und Grand-Prix-Siege feiern. Ich hoffe, wir haben im kommenden Jahr wieder das Zeug dazu", sagt der aktuelle Force-India-Pilot gegenüber 'GPupdate.net' über seine Zukunftsaussichten.
Der Emmericher ist trotz der ansteigenden Form des Vijay-Mallya-Teams überzeugt davon, dass er mit der Unterschrift in Hinwil keinen Fehler begangen hat: "Ich denke, ich habe mit dem Wechsel zu Sauber die richtige Entscheidung getroffen. Das Team hat bewiesen, dass es ein gutes Auto bauen kann", unterstreicht Hülkenberg, der Sergio Perez bei den Schweizern beerben wird. Sein bisher bestes Ergebnis in der Königsklasse war Rang sechs beim diesjährigen Belgien-Grand-Prix.
Nicht nur wegen des Erfolges in Spa-Francorchamps sagt der 25-Jährige: "Ich bin sehr glücklich mit der Saison. Ich denke, ich habe sehr viel gelernt und meine Leistungen haben sich verbessert." Im teaminternen Vergleich liegt Hülkenberg nach seinem achten Rang in Austin sieben Punkte vor seinem Teamkollegen Paul di Resta, den er als "starken Fahrer" bezeichnet: "Wir haben in diesem Jahr ein großartiges Gespann gebildet. Schade, dass wir es nicht auf das Podium geschafft haben."
Kaltenborn fordert Klarheit im Turbo-Tohuwabohu
Bernie Ecclestone und Luca di Montezemolo haben mit ihrer Ankündigung, die Einführung der V6-Turbomotoren zur Saison 2014 zu kippen, für ein mittleres Chaos gesorgt. Die Privatteams, die auf Kundenmotoren zurückgreifen, haben kein Verständnis für die Rolle rückwärts. Nach McLaren-Geschäftsführer Paddy Lowe und Williams-Mitbesitzer Toto Wolff äussert auch Monisha Kaltenborn ihr Unverständnis: "Wir brauchen langsam mal Klarheit", fordert die Sauber-Teamchefin.
Derzeit tappt man in Hinwil wie andernorts auch im Dunkeln: "Wir haben im Moment keinerlei Gewissheit. Es gibt Stimmen, die sprechen davon, die neuen Motoren definitiv einzuführen, andere sagen genau das Gegenteil", wundert sich Kaltenborn, die nach eigener Aussage nicht weiss, ob die Triebwerke kommen oder nicht. Und solange sind auch den Sauber-Designern und Ingenieuren die Hände weitgehend gebunden. Man habe das getan, was in möglich gewesen sei, erklärt die Österreicherin.
Konkret bedeutet das erste Schritte im Designprozess. "Es herrscht Ungewissheit. Wir sind Kunde und haben keine Klarheit", hadert Kaltenborn und bezeichnet die Einführung der Aggregate als tiefgreifende Veränderung. "Was uns irritiert, ist die Tatsache, dass die Motorenhersteller nicht einmal eine Vereinbarung haben, die neuen Triebwerke im kommenden Jahr testen zu dürfen." Daraus ergeben sich in Kombination mit dem Fakt, dass die Entwicklung der V8-Herzen eingefroren ist, Probleme.
"Wie kann es sein, dass man womöglich ohne echte Testarbeit mit brandneuen Triebwerken in eine Saison gehen soll?", fragt sich die Österreicherin und fordert, endlich einen Fahrplan aufzustellen, um einen reibungslosen Ablauf der Umstellung, die den Kern der Regelnovelle in der übernächsten Saison ausmacht, zu gewährleisten: "Man kann doch kein neues Triebwerk von einem auf das andere Jahr mal schnell einführen. Die Teams müssen jetzt endlich mit allen anderen Beteiligten an einen Tisch."
Allen voran die Zuverlässigkeit der Turbomotoren scheint auf tönernen Füssen zu stehen. Bei Sauber, wo aktuell Ferrari-Triebwerke zum Einsatz kommen, scheint ein Wechsel des Zulieferers, wie ihn aller Voraussicht nach Toro Rosso und Force India unternehmen werden, nicht ausgeschlossen: "Natürlich sprechen wir zunächst mit unserem aktuellen Motorenpartner. Das haben wir schon getan, stehen in konstantem Kontakt. Wir müssen mal schauen, wie sich die Situation entwickeln wird", blickt Kaltenborn voraus.
20.11.2012