Webber gewinnt GP von Monaco 2012

Kobayashi fliegt durch Monaco

Unmittelbar nach dem Start nimmt das Sauber-Unheil seinen Lauf. Romain Grosjean steht noch vor St. Devot quer, Kamui Kobayashi fährt auf den Lotus des Genfers auf und hebt für einen kurzen Moment ab. Bei der Landung bricht die Lenkung. Der Japaner quält sich einige Runden durch die engen Kurven, bevor er in die Boxengasse abbiegt und den Wagen abstellt.

Sergio Pérez, der im Qualifying bei seiner ersten fliegenden Runde zwischen den beiden Schwimmbad-Schikanen die Kontrolle über den Wagen verlor, crashte und deshalb das Rennen von der 23. Startposition in Angriff nehmen muss, räumt das Feld zu Beginn von hinten auf. Nach 30 Runden hat sich Pérez auf den elften Rang vorgearbeitet – direkt hinter Jenson Button. Die tolle Aufholjagd wie jäh gestoppt, als er beim Einbiegen in die Boxengasse Kimi Räikkönen den Weg abschneidet. Die Rennleitung mit dem Berner Chefkommissär Paul Gutjahr fällt rasch ein Urteil: Durchfahrtsstrafe für «Checo». Pérez beendet das Rennen als Elfter ausserhalb der Punkte, nachdem er kurz vor Schluss auch noch von Heikki Kovalainen ins Abseits gedrängt worden ist. Dabei wäre der Sauber-Bolide bereit gewesen für den grossen Wurf. Pérez gelingt die schnellste Rennrunde.

Ein katastrophales Weekend also für die Hinwiler – und das ausgerechnet vor den Augen von Roman Abramowitsch. Der Chelsea-Besitzer und Öl-Oligarch ist erstmals an einem Formel-1-Grand-Prix anwesend.

Im Kampf um den Tagessieg im Fürstentum bleibt es bis zum Schluss ultraspannend. Pole-Mann Mark Webber führt das Spitzensextett in die finale Runde, behält auf den letzten 3340 Metern die Nerven und feiert seinen achten GP-Sieg im 182. Rennen. Der Australier ist der sechste Triumphator im sechsten Rennen in dieser Saison – das gab’s noch nie in der Formel 1.

Hinter Webber klassieren sich Nico Rosberg (Mercedes), Fernando Alonso (Ferrari), Sebastian Vettel (Red Bull) und Lewis Hamilton (McLaren). Ferrari-Fahrer Felipe Massa, bisher fuhr er nur in Bahrain als Neunter in die Punkte, wird Sechster. Michael Schumacher, der im Qualifying der Schnellste war, scheidet aus.

Die Platzierungen der Red-Bull-Boliden sind allerdings noch nicht in Stein gemeisselt. Denn McLaren und Ferrari haben gegen die roten Bullen vorsichtshalber schon mal einen Protest eingelegt, weil zwei mysteriöse Löcher im Unterboden der Red-Bull-Autos Vorteile bringen sollen.

27.5.2012

Ergebnis GP Monaco 2012

  • 1 M. Webber Red Bull Racing 1:40:06,557
  • 2 N. Rosberg Mercedes AMG + 0,643
  • 3 F. Alonso Ferrari + 0,947
  • 4 S. Vettel Red Bull Racing + 1,343
  • 5 L. Hamilton McLaren + 4,101
  • 6 F. Massa Ferrari + 6,195
  • 7 P. di Resta Force India + 41,5
  • 8 N. Hülkenberg Force India + 42,5
  • 9 K. Räikkönen Lotus+ 44,0
  • 10 B. Senna Williams + 44,5
  • 11 S. Perez Sauber + 1 Runde
  • 12 J. Vergne Scud. Toro Rosso + 1 Runde
  • 13 H. Kovalainen Caterham + 1 Runde
  • 14 T. Glock Marussia + 1 Runde
  • 15 N. Karthikeyan Hispania Racing + 2Runden

Ausfälle

  • Runde 1 R. Grosjean Lotus Unfall
  • Runde 1 P. Maldonado Williams Unfall
  • Runde 1 P. de la Rosa Hispania Racing Defekt
  • Runde 13 K. Kobayashi Sauber Defekt
  • Runde 18 V. Petrov Caterham Defekt
  • Runde 65 M. Schumacher Mercedes AMG Defekt
  • Runde 67 C. Pic Marussia Defekt
  • Runde 68 D. Ricciardo Scud. Toro Rosso Defekt
  • Runde 72 J. Button McLaren Defekt