Toro Rosso: Vorfreude auf Monaco

Die beiden Red-Bull-Junioren haben 2012 bisher

sechs Punkte geholt

Die Reise ins Fürstentum Monaco stellt für die Fahrer der kleinen Teams immer eine grosse Chance dar. Auf keiner anderen Strecke rücken die Fähigkeiten der Piloten mehr in den Vordergrund als auf dem winkligen Kurs an der Cote d'Azur. Die Red-Bull-Junioren Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne möchten diese Chance nutzen.

"Spanien ist abgehakt, nun blicken wir auf Monaco, einen sehr besonderen Ort", berichtet Ricciardo. "Ich geniesse es sehr, dort zu fahren. Strassenkurse mag ich. Bisher konnte ich lediglich in Macao und Monaco fahren, beide habe ich vom ersten Moment an gemocht. Auf den welligen, rutschigen Strassen entlang der Mauern zu fahren ist fantastisch. Für die Fahrer ist es sehr stressig. Es gibt keinen Raum für Fehler."

Ricciardo freut sich auf Monaco

"Gewissermassen sollte Rennsport genau so sein. Es trennt die wirklich grossartigen Fahrer von den guten und das ist es, was ich daran mag. Es geht in erster Linie nicht ums Auto - das Auto macht auf einem richtigen Strassenkurs wie in Monaco keinen grossen Unterschied. Wenn ich auf einem Strassenkurs langsam wäre, wüsste ich, dass es an mir liegt. Dann müsste ich den Fehler bei mir suchen. Auf einem Straßenkurs ist alles etwas klarer", schildert er. "Ich mag es, zwischen den Wänden zu fahren, es ist ein Adrenalinrausch. Auch wenn die Geschwindigkeiten geringer sind, fühlt es sich doppelt so schnell an", erklärt Ricciardo. "Monaco ist eine tolle Veranstaltung. Ich erinnere mich an das Regenrennen von 2008, indem Lewis Hamilton einen Reifenschaden hatte und trotzdem das Rennen gewann. Das war sehr aufregend. 2010 war mein Highlight. Es war mein erstes Jahr in Monaco und ich gewann die Formel Renault. Ein paar Stunden später gewann Mark (Webber) den Grand Prix. Es war ein perfektes Wochenende für Australien. Daran kann ich mich gut erinnern. Es hat sehr viel Spass gemacht", bemerkt Ricciardo, der sich in Monaco einiges ausmalt: "Pastor hat in Barcelona eine Art Wunder vollbracht. Ich hoffe, so etwas in Monaco zu schaffen."

Vergne hat Bedenken

"Es hat sich im ersten Viertel der Saison gezeigt, dass Williams und Sauber einen grossen Schritt gemacht haben", analysiert Teamkollege Vergne. "Vergangenes Jahr kämpfte Toro Rosso gegen diese Teams. Nun kämpfen wir gegen Force India. In den vergangenen Wochen haben wir einen Schritt gemacht, weil wir im Grossteil des Rennens schneller waren als Force India. Zudem denke ich, dass ich mich ebenfalls gesteigert habe. Ich habe mich im Auto wohler gefühlt und ein besseres Verständnis entwickelt", berichtet der Franzose. "Das Team und ich haben sehr hart gearbeitet. Das zahlt sich nun aus. Wir müssen schneller werden und weiter hart arbeiten. Es gibt derzeit keinen Frankreich Grand Prix. Einige Leute meinen, dass Monaco eine Art Ersatz-Heimrennen für die Franzosen ist. Ich habe das nie so gesehen. Es ist nicht mein Heimrennen. Wenn ich eins auswählen müsste, würde ich vermutlich Spa nennen", so Vergne. "Es wird eine grosse Probe werden", gesteht er und blickt auf seine bisher einzige Monaco-Erfahrung zurück: "Ich bin bisher erst einmal in Monaco gefahren, in der Formel Renault. Um ehrlich zu sein, war ich richtig schlecht. Im Qualifying war ich nicht besonders clever und im Rennen langsam. Ich habe viel Zeit im Simulator verbracht, um es in der Formel 1 besser zu machen. Es ist eine echte Herausforderung. Daran ist nichts falsch - Herausforderungen sind gut."

19.5.2012