Vorschau auf den GP von Malaysia

"Selamat Datang" steht in grossen Buchstaben am internationalen Flughafen von Kuala Lumpur, das bedeutet "Willkommen". Willkommen geheissen wird am kommenden Wochenende auch wieder der Formel-1-Tross, denn am 25. März geht es in die zweite Runde der diesjährigen Formel-1-Weltmeisterschaft. Die Teams sind zum insgesamt 14. Mal zu Gast in Südostasien.

Die Hitze und die extrem hohe Luftfeuchtigkeit von nicht selten bis zu 90 Prozent werden nicht nur den Menschen, sondern auch dem technischen Equipment zu schaffen machen. Die Herausforderung ist besonders gross, da die Reifen im Qualifying und im Rennen die extremsten Bedingungen durchstehen müssen. Man darf gespannt sein, ob auch dieses Jahr eine Boxenstopp-Orgie bevorsteht - im Vorjahr blieb kaum ein Pilot unter drei Stopps.

Beliebter Grand Prix

Die meisten Formel-1-Fahrer, Teammitglieder und Fans kommen trotz der enormen Hitze sehr gerne nach Malaysia, denn der Sepang-International-Circuit zählt zu den schönsten im gesamten Formel-1-Kalender. Der Kurs liegt etwa drei Kilometer östlich des Flughafens und ist am einfachsten und billigsten mit einem Taxi über die Autobahn zu erreichen. Etwa 75 Kilometer von der Hauptstadt Kuala Lumpur entfernt ist Sepang von tropischen Wäldern umgeben, und die pagodenartigen Dächer der Tribünen verleihen der Anlage ein ganz besonderes Flair. Hat man dann auch noch das Glück, einen Platz hoch oben am Ende der Gegengerade zu ergattern, kann man beide Seiten des 5,543 Kilometer langen Kurses einsehen.

Das Projekt war von Anfang an ehrgeizig: Der Aachener Architekt Hermann Tilke entwarf die Strecke mit dem Vorteil, dass er das brachliegende Land frei nutzen konnte. Mit bis zu 16 Metern ist sie eine der breitesten Pisten im Kalender und besitzt quasi zwei Start- und Zielgeraden, die fast parallel verlaufen und die Zuschauerkapazität an der Strecke massiv erhöhen, wobei noch nie ein Rennen ausverkauft wurde, da die Ticketpreise nicht dem geringen Lohnniveau von Malaysia angepasst sind.

Kuala Lumpur, im Volksmund kurz "KL" genannt, ist auch ohne Grand Prix eine Reise wert. Die berühmteste Attraktion der Millionenstadt sind sicher die Petronas-Twin-Towers, die 451,9 Meter hoch in den Himmel ragen. Ein Gang über die Skybridge, die im 42. Stockwerk die beiden Türme verbindet, und der Ausblick von der 84. Etage sind atemberaubend. Kein Tourist sollte sich das entgehen lassen. An hohen Gebäuden mangelt es Kuala Lumpur keineswegs. Auf dem Menara Kuala Lumpur vor den Petronas-Towers, dem Blickfang der Stadt, kann man in luftiger Höhe gemütlich speisen. Lohnenswert sind auch Besuche am Central-Market, in Little India, Chinatown, das Sultan-Abdul-Samat-Gebäude oder auch Masijd Jame, der ältesten und schönsten Moschee Kuala Lumpurs. Keinesfalls versäumen sollte man auch die Batu-Hindu-Höhlen und den Thean-Hou-Tempel. Auf der Jalan Ampang vermitteln einem die alten Gebäude den Eindruck, um 100 Jahre zurückversetzt zu sein.

Wenn die Nacht zum Tag wird

Wer nach all den Besichtigungstouren noch Kraft hat, sich ins Nachtleben zu stürzen, kann in Kuala Lumpur problemlos bis zum Morgengrauen feiern. Auf der Jalan Bukit Bitang reiht sich Diskothek an Pub und Nachtclub. Um sich für das Nachleben zu stärken, bietet die Stadt zahllose kulinarische Möglichkeiten. Die malaysische Küche ist durchaus auch etwas für Feinschmecker. Wer es etwas ruhiger mag, ist in den zahlreichen Themenparks am richtigen Ort. An den riesigen Pools in der Sunway-Lagune oder am See im Mines-Beach-Resort kann man wunderbar entspannen und das tropische Klima sowie die Gastfreundlichkeit der Menschen geniessen.

Fans, die Fahrer einmal aus der Nähe sehen wollen und sich nicht jeden Tag vor das Pan-Pacific-Hotel am Flughafen KLIA stellen wollen, sollten vor dem Rennen nach Langkawi, Penang oder ins thailändische Phuket fahren, wo die meisten Piloten einen kurzen Urlaub machen, um sich an das ungewohnte Klima zu gewöhnen.

Die 85 Millionen Euro teure Strecke selbst ist seit ihrem Debüt im Jahr 1999 bekannt für ihre abwechslungsreichen Rennen. Dafür sorgte nicht nur der Architekt Tilke, der eine extrem breite Strecke mit Überholmöglichkeiten schaffte, sondern auch das Wetter, das immer wieder für Durcheinander sorgt. Und wenn es regnet, dann regnet es kurz und heftig, wie man das in den Tropen eben gewöhnt ist. Die Regenzeit geht Ende März zu Ende, was für ein weiteres unberechenbares Element sorgt. Malaysia stellte neue Rekorde in vielerlei Hinsicht auf. Mit 75.000 überdachten Zuschauerplätzen bietet der Kurs von Sepang den Zuschauern so viel Luxus wie kaum eine andere Formel-1-Rennstrecke, auch wenn die Tribünen langsam ein wenig in die Jahre kommen. Dank Kunstrasen und hunderter Palmen kommt Urlaubsfeeling auf, wenn die Formel-1-Motoren schweigen und nicht gerade das Militär mit Düsenjägern Demonstrationsflüge unternimmt. 6.000 Mitarbeiter sorgen dafür, dass die Veranstaltung reibungslos verläuft und es keine Parkplatzprobleme gibt. Gute Karten haben jene Piloten, die topfit sind. Rund vier Liter müssen die Fahrer schon Tage vorher tagtäglich trinken, um für die Schweissschlacht von Sepang gerüstet zu sein. Die Mechaniker gönnen sich immer wieder vor grossen Ventilatoren eine Auszeit und selbst die VIP-Gäste verbringen lieber den Grossteil ihrer Zeit in den vollklimatisierten Räumen anstatt sich der drückenden Schwüle auszusetzen.

Ungewöhnlich späte Startzeit

Zwar hat man den Rennstart in diesem Jahr auf 16:00 Uhr Ortszeit (10:00 Uhr MESZ) festgelegt, doch weil aufgrund der Zeitverschiebung, der Reisestrapazen und des für Europäer ungewohnten feucht-warmen Klimas kaum Fans aus Europa nach Malaysia reisen, setzen die Organisatoren auf Besucher aus dem asiatischen Raum. Die Begeisterung für die Formel 1 in Malaysia ist zwar gross, die Malaysier können sich aber zumeist keine Eintrittskarte leisten. Das ist auch der Grund, warum die Tribünen oftmals ziemlich leer sind. Dabei hat der 5,543 Kilometer lange Kurs, den die Piloten am Sonntag 56 Mal umrunden werden, jede Menge zu bieten, was zu einem interessanten Rennverlauf sorgt: Drei der insgesamt 15 Kurven sind sehr langsam, vier Kurven, die im dritten Gang durchfahren werden, vier Kurven, die im vierten Gang gefahren werden und zwei Kurven, welche sehr schnell im fünften Gang durchfahren werden. Ausserdem weist der Kurs zwei lange parallele Geraden auf, die beide rund 800 Meter lang sind. Wegen der engen Kurven und der langen Geraden ist es nicht leicht, für die Strecke das passende Setup zu finden. Die Herausforderung ist es, die Autos auf die unterschiedlichen Ansprüche abzustimmen, sprich genügend Geschwindigkeit auf den Geraden zu haben, gleichzeitig aber auch ausreichend Abtrieb für die Kurven zu besitzen. Körperlich gehört der Kurs mit zu den anstrengendsten Rennstrecken. Daran ist nicht nur das für Europäer unglaublich ermüdende Klima schuld, sondern auch die Streckenführung. Zwei Kurven zerren mit der dreifachen Erdanziehungskraft an der Nackenmuskulatur der Fahrer, sieben weitere Kurven belasten die Fahrer immerhin mit zwei G oder darüber. Das Highlight ist die Kurve 5, in der die Piloten für 2,8 Sekunden 3,4 G aushalten müssen. Die höchste Kurvengeschwindigkeit wird in der Kurve 13 mit 247 km/h erreicht, die langsamste Ecke ist Haarnadel Kurve 9 mit 75 km/h. Der Asphalt ist eben, das Gripniveau hoch. Die Bremsen werden nicht überdurchschnittlich belastet - nur 17 Prozent der Runde wird gebremst. Der Vollgasanteil beträgt rund 65 Prozent, der Benzinverbrauch bewegt sich auf mittlerem Niveau. Wäre da nicht die enorme Hitze, so wäre das Rennen für die Autos nicht überdurchschnittlich anfordernd.

Mörderische Hitze verlangt alles ab

Rennen zu fahren, ist niemals einfach - in Malaysia aber vermutlich härter als irgendwo anders auf der Welt. In dem Tropenstaat knapp nördlich des Äquators ist es extrem heiss und feucht. Und gerne würzt auch noch ein nachmittäglicher Sturzregen das Renngeschehen. Das extreme Klima hat dem Malaysia-Grand-Prix den Ruf als härtestes Rennen des Jahres eingetragen. Die Fahrer verlieren bei Cockpit-Temperaturen von über 40 Grad im Rennen rund drei Kilogramm Gewicht. Und auch die Boxenmannschaft in ihren feuerfesten Anzügen, Sicherheitsschuhen und Helmen kommt heftig ins Schwitzen. "Unsere grösste Sorge in Malaysia ist die Überhitzung des Organismus", erklärt Lotus-Teamarzt Riccardo Ceccarelli. "Dehydrierung kommt seltener vor, denn bei dieser Luftfeuchte verdunstet der Schweiss nicht, sondern bleibt auf der Haut. Deswegen fühlt man sich auch ständig so klebrig und verschwitzt. Aber genau wegen dieses Effektes fehlt die kühlende Wirkung des Schweisses. Deshalb steigt die Körpertemperatur, schlimmstenfalls bis zur Überhitzung. Auf jeden Fall lässt bei höherer Körpertemperatur die Konzentration nach." Um diese Effekte zu vermeiden, experimentieren die Teams laufend mit neuen Möglichkeiten, ihren Piloten Kühlung zu verschaffen. Ein altes Hausrezept der Szene ist es, die Helme, Schuhe und Handschuhe der Fahrer mit Trockeneis zu füllen - eine rustikale und ziemlich kurzlebige Lösung, aber im Kampf gegen die Hitze zählt jedes Grad. Wichtig ist eine gute Belüftung der Helme, denn der kühle Kopf ist nicht nur sprichwörtlich eine Voraussetzung für gute Leistungen. Wenn die Zeit reicht, empfiehlt Ceccarelli sogar eine kurze kalte Dusche, sobald das Auto in der Startaufstellung abgestellt wurde.
Stimmungsvoll: So schön kann es an einer Rennstrecke bei Nacht aussehen
Auch für die Akklimatisierung gleich nach der Ankunft in Malaysia hält der Arzt wichtige Ratschläge bereit: "Die Fahrer sollten umgehend mit dem körperlichen Training beginnen, um ihren Organismus an die neue Umgebung anzupassen", empfiehlt er. "Ausserdem müssen sie ihre Ernährung umstellen und nur leichte Mahlzeiten aus Obst und Gemüse zu sich nehmen. Schwere Kost erfordert mehr Verdauungsarbeit vom Körper und das erhöht die Körpertemperatur." Noch bedeutender im Ernährungsplan sind die Getränke - und zwar reichlich davon. Manche Fahrer bevorzugen spezielle Cocktails aus speziellen Mineralsalzen, Kalium, Magnesium und Kohlehydraten. Auch die Drinks in den Cockpitflaschen spielen eine wichtige Rolle, um die Fahrer während des Rennens in Form zu halten. Einiges schlucken müssen auch die Mitarbeiter der Teams. In Malaysia werden an vier Tagen pro Team rund 4.000 Flaschen Wasser vertilgt - fast das Doppelte eines normalen Rennwochenendes. Darüber hinaus erhalten alle Teammitglieder 1.000 Energydrinks und 1.000 Dosen Softdrinks.

Das sagt Sebastian Vettel über die Strecke:

"Für Malaysia ist typisch, dass man in die meisten Kurven hineinbremst und nicht - wie üblich - vor der Kurve bremst", erklärt Weltmeister Sebastian Vettel die grundsätzliche Charakteristik des Sepang International Circuit. "Es bieten sich zwei optimale Überholmöglichkeiten: in Kurve eins und vor der letzten Kurve jeweils nach einer langen Geraden." Und auch eine richtige Mutkurve hat die Strecke zu bieten: die schnelle Links-Rechts-Kombination: "Die interessantesten Stellen des Kurses sind die Kurven fünf und sechs. Man durchfährt sie sehr schnell, mit etwa 250 km/h. Zunächst kommt eine Linkskurve, dann geht es direkt in die Rechtskurve. Man spürt die Fliehkräfte, es zieht ganz schön im Nackenbereich."

Da die Strecke viel Abtrieb verlangt, hält sich die Höchstgeschwindigkeit in Grenzen: "Der Topspeed liegt nach unseren Fahrten mit dem Simulator bei 297 km/h." Der Red-Bull-Pilot findet, dass der Kurs schwieriger ist, als er auf den ersten Blick anmutet: "Es gibt große Auslaufzonen und eine breite Strecke, wodurch alles sehr leicht aussieht, aber das ist es nicht. Die Hitze, die enorme Feuchtigkeit und das Wetter sind nicht die einzigen Herausforderungen, da es die Hauptsache ist, ein ideales Setup für das Auto zu finden." Doch was macht es so schwierig, diese Herausforderung zu bewältigen? "Es gibt zwei Geraden, die fast einen Kilometer lang sind, aber man benötigt auch viel Flügel, um in den Kurven genügend Abtrieb aufzubauen - daher erfordert es viel Können, um den richtigen Kompromiss zu finden."

Das sagt Alan Permane über die Strecke:

Wie Vettel erklärt, bietet der Sepang-International-Circuit auch aus technischer Sicht eine grosse Herausforderung. Alan Permance - Einsatzsleiter von Lotus - fällt auf, dass sich der Kurs enorm von Melbourne unterscheidet. Das fängt bereits beim Asphalt an: "Die Oberfläche ist sehr rau, während sie im Albert Park sehr glatt ist. In den ersten zwei Kurven wird eine gute Fahrbarkeit des Motors benötigt - die zweite Kurve führt in eine Hochgeschwindigkeits-Passage, also ist ein guter Kurvenausgang wichtig. In der schnellen Kurve 3 müssen die Reifen viel Stabilität bieten, damit der Fahrer Vertrauen findet. Nach dem harten Bremspunkt in Kurve 4 folgen die schnellen Kurven 5 und 6, die eine sehr steife Aufhängung erfordern. Das Auto kann niedriger und steifer eingestellt werden, da es in Sepang keine hohen Randsteine gibt, was dem zugute kommt. In Kurve 7 lenkt der Fahrer während des Bremsens ein, was für die Reifen ein Härtetest sein kann", erklärt Permane, der auch auch die Zielkurve erwähnenswert findet: "Es handelt sich um einen harten Bremspunkt nach einer langen Gerade, der in eine weitere lange Gerade mündet. Dadurch handelt es sich um eine gute Überholmöglichkeit, die eine Vielzahl von Linien zulässt."

Zeitraffer


2011:
Sebastian Vettel erlebte in Sepang ein perfektes Rennen und triumphierte von der Pole-Position vor McLaren-Piloten Jenson Button, während Vettels Teamkollege Mark Webber zunächst den Start verpatzte und vom dritten auf den zehnten Platz zurückfiel. Der "Aussie" wurde schliesslich Vierter. So schlecht der Red-Bull-Pilot wegkam, so perfekt lief es beim Start für das Renault-Duo Nick Heidfeld und Witali Petrow. Die beiden stürmten auf die Plätze zwei und fünf nach vorne. Dem Deutschen gelang, Dritter zu werden und damit den zweiten Podestplatz in Folge für die Truppe aus Enstone einzufahren. Sein Teamkollege sorgte vier Runden vor Schluss für eine Schrecksekunde, als seine Lenksäule bei einem wilden Ausritt brach und er aufgeben musste. Für Aufruhr sorgte auch die Kollision zwischen Fernando Alonso und Lewis Hamilton. Der Spanier knickte sich dabei seinen Frontflügel ab, beide erhielten nach dem Rennen eine 20-Sekunden-Strafe - Alonso blieb Sechster, Hamilton fiel vom siebten auf den achten Platz zurück.

2010: Die schnellen Kurven sind dem Red-Bull-Renault RB6 wie auf den Leib geschneidert, sodass Sebastian Vettel endlich seinen ersten Saisonsieg feiert. Den Grundstein dafür legt er am Start: Polesetter Mark Webber (Red Bull) und Nico Rosberg (Mercedes) kommen schlechter weg, was Vettel vom dritten auf den ersten Platz nach vorne spült. In der Folge ist das Rennen ein einsamer Red-Bull-Paarlauf. Rosberg holt als Dritter das erste Podium eines Mercedes-Werksfahrers seit 1955. Die McLaren- und Ferrari-Stars rollen das Feld nach einem chaotischen Qualifying von hinten auf, doch für Lewis Hamilton ist hinter Topspeed-Wunder Adrian Sutil (Force India) auf Platz sechs Endstation, Fernando Alonso muss nach massiven Schaltproblemen an achter Stelle liegend aufgeben. Auch Michael Schumacher (Mercedes) scheidet aus.

2009: Jenson Button feiert im zweiten Saisonrennen den zweiten Sieg für Brawn, bekommt dafür aber nicht zehn, sondern nur fünf Punkte. Denn der Grand Prix von Malaysia, der erstmals erst um 17:00 Uhr Ortszeit gestartet wurde, muss nach 32 Runden abgebrochen werden. Gewertet wird aber der Stand nach 31 Runden, weshalb Nick Heidfeld (BMW Sauber F1 Team) und nicht Timo Glock (Toyota) auf Platz zwei landet. Bestimmt wird der Ausgang vom schlechten Wetter, sodass am Ende viele Favoriten weiter hinten landen als erhofft. Auch der anfangs sensationell führende Williams-Pilot Nico Rosberg muss sich mit Rang acht begnügen.

2008: Nach einer Pleite zum Saisonauftakt in Melbourne kann Ferrari beim Grand Prix in Malaysia zurückschlagen. Kimi Räikkönen sichert sich einen souveränen Erfolg während sein Teamkollege Felipe Massa weiter vom Pech verfolgt wird. Der Brasilianer scheidet zur Halbzeit nach einem Dreher aus. Weil McLaren-Mercedes beim Boxenstopp von Lewis Hamilton patzt, der Brite viel Zeit verliert und letztlich Fünfter wird, ist die Bahn frei für zwei aufstrebende Youngster. Robert Kubica (BMW Sauber F1 Team) und Heikki Kovalainen (McLaren-Mercedes) sichern sich die weiteren Podestplätze. Nick Heidfeld (BMW Sauber F1 Team) bietet den Zuschauern eine schöne Show. Zuerst stürmt der Mönchengladbacher beim Start nach vorn, fällt dann wieder zurück, um schließlich als Sechster ins Ziel zu kommen. Sebastian Vettel (Toro Rosso) und Adrian Sutil (Force India) stellen ihre Autos mit Hydraulikproblemen ab. Nico Rosberg (Williams) und Timo Glock (Toyota) krachen früh im Rennen zusammen.

2007: Ferrari ist an diesem Wochenende eigentlich das dominierende Team, aber dennoch endet der Grand Prix von Malaysia mit einem Doppelsieg für McLaren-Mercedes: Von den Startpositionen zwei und vier schieben sich Fernando Alonso und Lewis Hamilton in der ersten Kurve ganz nach vorne. Hamilton liefert sich einen sehenswerten Zweikampf mit Felipe Massa (Ferrari), im Zuge dessen sich Massa in die Botanik dreht und zurückfällt, während sich vorne Alonso immer weiter absetzen kann. Die Silberpfeile fahren ihren Doppelsieg sicher nach Hause, gefolgt von Kimi Räikkönen (Ferrari), Nick Heidfeld (BMW Sauber F1 Team) und Massa. Alexander Wurz (Williams) zeigt im Rennen die meisten Überholmanöver, wird aber trotzdem nur Neunter.

2006: Polesetter Giancarlo Fisichella kann Renault-Pilot und Teamkollege Fernando Alonso die Schau stehlen und sichert sich vor dem Spanier den Sieg. Für Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes) ist das Rennen nach einer Kollision mit Christian Klien (Red Bull Racing) vorläufig gelaufen, Nico Rosberg (Williams) strandet nach einem Motorschaden ebenso wie Nick Heidfeld im BMW Sauber F1.06. Jenson Button im Honda sichert sich den dritten Rang vor Juan Pablo Montoya im zweiten McLaren-Mercedes. Ferrari ist klar unterlegen und kommt mit Felipe Massa und Michael Schumacher auf den Plätzen fünf und sechs ins Ziel. Ralf Schumacher holt als Achter im Toyota einen Punkt.

2005: In Malaysia beginnt Renault-Pilot Fernando Alonso seine Siegesserie. Ungefährdet fährt der Spanier dem Erfolg entgegen, im Hinterfeld aber gibt es einige Scharmützel. So geraten Giancarlo Fisichella (Renault) und Mark Webber (Williams) aneinander. Schwach hingegen die Vorstellung von Ferrari: Michael Schumacher rettet als Siebenter zwei Punkte, kommt aber nie richtig in Fahrt. Die Bridgestone-Reifen haben einen Verschleiss, der keine besseren Leistungen ermöglicht. Die Überraschung des Rennens ist Jarno Trulli, der Toyota den ersten Podestplatz in der Formel 1 beschert. Auch Nick Heidfeld (Williams) kann mit Rang drei überzeugen.

2004: In Malaysia deutet Michael Schumacher endgültig an, dass Ferrari 2004 überlegen ist. Der Weltmeister sichert sich Pole-Position, kommt am Start auch am besten Weg. Der sensationelle Trainingszweite Mark Webber im Jaguar bleibt dagegen fast stehen. Juan Pablo Montoya im Williams etabliert sich schnell als zweite Kraft, zu einem Kampf an der Spitze kommt es aber nicht. Dahinter jedoch entbrennt ein Kampf um den verbleibenden Podestplatz. Letztlich kann Jenson Button im BAR seine erste Zielankunft unter den ersten Drei feiern. Vierter wird Rubens Barrichello vor Jarno Trulli (Renault), David Coulthard (McLaren-Mercedes), Fernando Alonso und Felipe Massa, der den ersten Saisonpunkt für Sauber einfährt. Nick Heidfeld fällt im Jordan mit Getriebeproblemen aus.

2003: Fernando Alonso im Renault startet als jüngster Rennfahrer von seiner ersten Pole-Position aus. Michael Schumacher muss sich nach einer Kollision mit Jarno Trulli im zweiten Renault einen neuen Frontflügel abholen und zudem eine Zeitstrafe absitzen. Antonio Pizzonia im Jaguar ruiniert Juan Pablo Montoya das Rennen, als er dem Williams-Piloten ins Heck kracht. Das Rennen gewinnt Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes dank guter Boxenstoppstrategie und fehlerfreie Fahrt von Rubens Barrichello im Ferrari und dem fiebrigen Fernando Alonso. Ralf Schumacher wird Vierter, sein Bruder nach Aufholjagd noch Sechster.

2002: Der Grand Prix beginnt mit einer Karambolage zwischen Juan Pablo Montoya und Michael Schumacher am Start, die beide weit zurückwirft. Bei brütender Hitze nützt Ralf Schumacher die Gelegenheit, setzt sich vom Feld ab und gewinnt dank fantastischer Performance von Michelin ungefährdet. Hinter ihm setzten Montoya und Schumacher zu einer furiosen Aufholjagd an, die dem Duo noch die Plätze zwei und drei einbringt.
2001:
Im Regenchaos geht Ferrari zuerst wie viele andere unter. Michael Schumacher und Rubens Barrichello fliegen parallel von der Rennstrecke, dann muss Schumacher an der Box hinter seinem Kollegen warten, bis dieser abgefertigt ist, um auch selbst Regenreifen aufziehen zu können. Doch die roten Boliden bahnen sich ihren Weg nach vorne wie ein heißes Messer durch die Butter. Am Ende holt Michael Schumacher seinen sechsten Sieg in Folge vor Teamkollege Barrichello. Acht der 22 Fahrzeuge sehen das Ziel nicht.

2000: Mit roten Perücken feiert das Ferrari-Team mit Michael Schumachers Sieg den Gewinn des Konstrukteurstitels. Jaguar-Pilot Johnny Herbert verabschiedet sich mit einem Bruch der Hinterradaufhängung aus der Formel 1 und verletzt sich am Knie.

1999: Michael Schumacher feiert nach sechs Rennen Pause nach seinem Silverstone-Crash ein bemerkenswertes Comeback und lässt die Konkurrenz im Qualifying wie im Rennen alt aussehen. Den Sieg schenkt Schumacher aber seinem Teamkollegen Eddie Irvine, der zu dieser Zeit noch um den Titel fährt. Beide Autos werden jedoch wegen eines angeblich illegalen Windabweisers aus der Wertung genommen. Damit ist Mika Häkkinen Weltmeister - bis Ferrari die Punkte am grünen Tisch wieder zurückerhält und die Entscheidung erst in Japan fallen wird.

21.3.2012