Pressekonferenz der Fahrer zum GP Malaysia 2012

Volles Haus bei der FIA-Pressekonferenz:

Gleich sechs Piloten gaben Antworten

Vor dem zweiten Rennen des Jahres herrscht erneut grosses Rätselraten. Kann sich McLaren erneut gegen Red Bull durchsetzen? Kann Mercedes den guten Qualifyingspeed im Malaysia-Rennen umsetzen? Kommt Ferrari noch heftiger unter die Räder? Im Rahmen der Pressekonferenz am Donnerstag in Sepang gaben Pastor Maldonado (Williams), Jean-Eric Vergne (Toro Rosso), Sergio Perez (Sauber), Jenson Button (McLaren), Michael Schumacher (Mercedes) und Fernando Alonso (Ferrari) einige Antworten.

Frage: Pastor, gehst du nach deiner starken Leistung im ersten Rennen davon aus, dass du dies überall wiederholen kannst, oder es es Melbourne-spezifisch?

Pastor Maldonado: Ich hoffe doch. Wir haben einen guten Start in die Saison erwischt. Wir haben bei den Wintertests extrem hart gearbeitet, um die Performance des Autos zu verbessern. Ich fühle mich im Team sehr wohl und blicke nach vorne. Ob wir weiterhin so konkurrenzfähig sein können, müssen wir mal schauen. Aber es war ein guter Starts ins Jahr. Wir sind zuversichtlich, das gesamte Team ist entschlossen bei der Sache.

Du musst aufgrund dessen, was dort in der letzten Runde passiert ist, sehr erschüttert sein. Was genau war dort los?


Maldonado: Es war schwierig, weil ich im Kampf mit Fernando war. Es war ein tolles, sauberes Duell. In der letzten Runde war ich kurz zu nahe dran, kam auf der falschen Seite auf den Randstein und verlor das Heck. Ich bin enttäuscht, dass ich das Resultat nicht geholt habe, aber ich konnte in jenem Moment nichts mehr machen. Jetzt schaue ich nach vorne. Es ist ein neuer Ort, eine neue Herausforderung.

Jean-Eric, erzähl du uns bitte von deiner spannenden ersten und letzten Runde...

Jean-Eric Vergne: Ich hatte einen guten Start erwischt. Ich lag neben Mark und weiss gar nicht so genau, was in der ersten Kurve passiert ist. Ich habe einen Schlag auf mein Hinterrad bekommen und rutschte geradeaus in den Kies. Ich verlor viele Positionen und kam nur als 17. aus der ersten Runde zurück. Anschliessend habe ich mich durch das Feld gearbeitet, mein Tempo war gut. Die letzte Runde war etwas verwirrend. Alle lagen extrem eng beisammen. Ich habe es wohl etwas übertrieben, als ich an ein paar Leuten vorbei wollte. Kimi lag vor mir. Ich weiß nicht, wer vor ihm war, aber plötzlich habe ich eine Position ein Daniel verloren, In der letzten Kurve bin ich etwas gerutscht und hatte kein KERS mehr. Paul di Resta konnte mich dann um eine Zehntelsekunde schlagen.

Was hast du seit dem Rennen in Melbourne gemacht? Wie hast du dich auf dieses Wochenende vorbereitet?


Vergne: Ich habe gehört, dass dies ein hartes Rennen wird, aufgrund der Bedingungen mit der grossen Hitze. Daher bin ich frühzeitig angereist. Ich bin am Montagabend angekommen und habe gemeinsam mit meinem Trainer etwas Sport gemacht. Ich habe mir Kuala Lumpur angeschaut und mich an die Hitze gewöhnt. Ich freue mich auf das Rennen. Unser Auto ist gut, unser Team hat hart gearbeitet und wir sind zuversichtlich.

Sergio, du hast es gemacht wie im Vorjahr. Du hast deine Reifen geschont und bist mit nur einem Stopp durchgekommen. Wie hast du das geschafft, was sonst niemand geschafft hat?

Sergio Perez: Ganz ehrlich: Nach dem Safety-Car blieb mir gar keine andere Wahl. Es kam im genau falschen Moment für mich. Bis zur Safety-Car-Phase lief alles gut. Dann gab es keine Wahl. Wäre ich hineingekommen, dann hätte ich viele Positionen verloren. Ich blieb also draussen und fuhr die letzten 20 Runden mit wirklich alten Reifen. Es war schade, dass ich wegen des Maldonado-Unfalls am Ende noch zwei Plätze verloren habe. Ich kam dort nicht gut hindurch, ging vom Gas und berührte Nico dann. Am Ende der Runde zogen dann mein Teamkollege und Räikkönen an mir vorbei.

Im Mittelfeld geht es extrem eng zu, alle sind einen Schritt voran gekommen. Wie siehst du dich in diesem Fight?

Perez: Ich fühle mich in meinem zweiten Formel-1-Jahr richtig wohl. Ich weiß viel besser, was mich erwartet. Die Mittelfeldteams sind allesamt etwas näher an die Spitze gerückt. Es mag in manchen Rennen einige Überraschungen geben. Hoffentlich können wir ein problemloses Wochenende absolvieren - nicht so wie in Melbourne. Die Vorbereitung war dort schwierig, vor allem vor dem Rennen. Wir fuhren dort los, ohne genau zu wissen, was uns erwartet. Das waren schwierige Bedingungen.

Michael, du bist in Melbourne mit einem Getriebeproblem ausgeschieden. Was hat eure Analyse ergeben? War es ein Einzelfall oder ist es ein Designproblem?

Michael Schumacher: Das war ein Einzelfall. Wir sind bei den Wintertests tausende Kilometer gefahren, ohne dieses Problem zu erfahren. Wir haben es verstanden und behoben.

Wirst du für den fälligen Getriebewechsel bestraft?

Schumacher: Nein, ich wurde durch den Ausfall genug gestraft.

Welche positive Eindrücke hast du aus dem Melbourne-Wochenende mitgenommen?


Schumacher: Das Wichtigste ist, dass wir im Vergleich zum Vorjahr definitiv ein besseres Auto haben. Wir müssen es noch in allen Bereichen ausreichend verstehen lernen, um die komplette Performance abrufen zu können. Wir haben bei Nico im Rennen gesehen, dass wir noch etwas lernen müssen. Aber wir sind guter Dinge, dass wir uns vor allem in Hinblick auf die Rennen noch deutlich steigern können.

Jenson, dein Teamkollege meint, dass du die Reifen besser verstehst. War das der entscheidende Vorteil in Melbourne?


Jenson Button: Ich weiss es nicht. Jeder versucht immer, das Beste aus den Reifen herauszuholen. Wie ich es gesehen habe, hatte niemand wirklich Probleme mit den Pneus in Melbourne. Die Reifen waren sehr konstant, haben weniger abgebaut als auf anderen Strecken. Die Balance meines Autos war gut, ich hatte viel Selbstvertrauen und die Konstanz im Rennen war ziemlich gut. Das Safety-Car hat uns etwas Sorgen bereitet. Es ist immer unschön, wenn du mal zehn oder elf Sekunden Vorsprung hattest und dann plötzlich wieder jemand direkt hinter dir fährt. Letztlich habe ich die Situation aber gut überstanden. Ich konnte das Rennen gut nach Hause fahren und einen wichtigen Sieg für unser gesamtes Team holen.

Du hast hier schon von der Pole-Position gewonnen und auch deinen ersten Podestplatz hier eingefahren. Ist es eine Strecke, die du magst?

Button: Das ist so. Sie ist ganz anders als die Strecke vom vergangenen Wochenende. Der Kurs ist sehr schnell und flüssig, sehr sanft im Vergleich zu einem Stadtkurs. Hier ist es bezüglich der Reifen immer etwas schwieriger. Wir haben hier allerdings die harte und die mittlere Mischung zur Verfügung. Die sind beide ziemlich hart, also sollte es kein Problem werden. Die hohen Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit werden da schon eher zum Problem. Ausserdem ist dies einer jener Orte, wo du nie weisst, was das Wetter so macht. Als ich hier siegte, war das Rennen verkürzt, es wurde damals mit roter Flagge abgebrochen. Das ist die Sache. Wenn es hier regnet, dann regnet es nicht einfach nur, sondern es gibt regelrechte Sturzbäche. Sollte es an diesem Wochenende regnen, dann können wir hoffentlich dieses Rennen zu Ende fahren.

Fernando, siehst du die Chance, dass Ferrari auf diesem ganz anderen Kurs besser aufgestellt ist?


Fernando Alonso: Ich bin da nicht so sicher. Hoffentlich ja, aber ich glaube ehrlich gesagt nicht daran. Wir haben auf unterschiedlichen Strecken getestet: Jerez und Barcelona. Dann kam Australien. Mit dem gleichen Auto gab es immer wieder die gleichen Probleme. Die Autos werden bei allen Teams hier in gleicher Form antreten wie in Australien. Also gehe ich davon aus, dass es hier keine großen Überraschungen geben wird. Lasst uns aber mal abwarten. Wir versuchen, unser Auto möglichst gut auf die Strecke, die Bedingungen und die Hitze einzustellen. Dann kommt das Qualifying. Wir haben in Melbourne unseren wahren Speed gesehen. Wir sind vielleicht nicht so konkurrenzfähig wie gewünscht, aber in den Rennen kann immer viel passieren. Mit einem guten Start, guten Boxenstopps und einer tollen Strategie kann man sich gute Platzierungen erkämpfen. Wir wollen hier im Rennen genauso auftreten und möglichst viele Punkte mitnehmen.

Du hast hier 2003 deine erste Pole und seinen ersten Podestplatz geholt. Seither hast du hier zwei Siege einfahren können. Magst du die Strecke?

Alonso: Ja, definitiv. Es wird immer eine meiner Lieblingsstrecken bleiben. An die erste Pole-Position erinnert man sich ein Leben lang. Auch das erste Podest werde ich nie vergessen. Beides war im Jahr 2003. Ich liebe es, hier zu fahren. Es ist anspruchsvoll und interessant. Allerdings sind wir nach dem Unfall von Marco Simoncelli im vergangenen Jahr immer etwas traurig, weil wir wissen, dass einer unserer Kollegen hier gestorben ist. Das macht es schwierig.

Michael, aufgrund eures F-Schachtes sagen viele, ihr hättet hier die Pole-Position schon sicher. Stimmst du zu?

Schumacher: Sicher nicht. Zweifellos haben wir eine Entwicklung am Auto, die uns zu mehr Performance verhilft, aber so gross ist der Unterschied nicht, sodass wir ausschliesslich davon leben. Wir werden sehen. Ich kann es nicht genau bemessen.

Wird es denn besser sein als in Melbourne?

Schumacher: Aufgrund der Streckencharakteristik könnte man das meinen, dass es ein wenig besser sein wird. Aber ich finde es gibt ein wenig zu viel Aufregung um das Thema. Das liegt daran, dass es vielleicht eine ungewöhnliche Geschichte ist.

Erinnerst du dich noch gut an dein erstes Rennen hier im Jahre 1999?

Schumacher: Ja, ich habe gute Erinnerungen daran.

Hast du manchmal noch Kontakt zu Eddie Irvine?

Schumacher: Nein, nicht wirklich. Ich treffe seine Schwester manchmal. Ihn sehe ich vielleicht einmal im Jahr. Das war es.

Fernando, wie gehst du mit der Situation bei Ferrari um. Es ist dein drittes Ferrari-Jahr und das dritte Jahr, wo ihr aufholen müsst. Wie schaffst du es, dermassen gelassen zu bleiben?


Alonso: Dies ist die Formel 1. Da hat niemand ein leichtes Leben. Wir haben drei Jahre lang Tag und Nacht daran gearbeitet, ganz nach vorne zu kommen. Dennoch waren die Erfahrungen fantastisch. Ich habe im ersten Jahr um den Titel gekämpft und im vergangenen Jahr hatte ich einen Sieg und zehn Podestplätze. Das Ziel ist immer der Gewinn der WM, aber das war eben nicht möglich. Wir sind auch in diesem Jahr entschlossen, darum zu kämpfen. Wir müssen fokussiert bleiben, müssen noch ein wenig mehr arbeiten als die anderen, die uns derzeit wohl etwas voraus sind. Aber die Meisterschaft ist lang. Wir bleiben gelassen, bleiben fokussiert. Innerhalb des Teams gibt es einen enormen Kampfeswillen. Im Team haben wir eine gute Atmosphäre. Wir vertrauen einander und stehen zusammen. Alles andere ergibt sich dann schon sehr bald.

Bist du nervös, ängstlich oder ärgerlich? Wie fühlst du dich persönlich?

Alonso: Ich bin entspannt. Und ist klar, dass wir aufholen müssen. Wir sind nicht in der Situation, die wir uns für den Start der Weltmeisterschaft 2012 gewünscht hätten. Nach elf Jahren in der Formel 1 weiß ich aber, dass die Saison lang ist. Ich weiss, wann es darauf ankommt und ich weiss, was es braucht, wenn man nicht das beste Auto im Feld hat. Manchmal holt man viele, manchmal weniger Punkte. Bezüglich unserer Ziele und Vorstellungen ist es jetzt gerade wichtig, in dieser Phase möglichst viele Zähler zu sammeln und möglichst schnell wieder in Reichweite von Podestplätzen und Siegen zu kommen. Wenn wir das schaffen, dann haben wir noch reichlich Rennen vor uns, um den Rückstand wieder aufzuholen. Wenn wir das nicht schaffen, dann liegt es daran, das jemand anderes bessere Arbeit gemacht als als wir selbst. Wir müssen mal abwarten. Ich habe auf jeden Fall hundertprozentiges Vertrauen in das Team.

Ferrari denkt an Simoncelli


Jenson, ich gehe mal davon aus, dass du beim aktuellen Rennrhythmus keine Zeit für Erholung hattest?

Button: Wie meinst du das?

Ich meine, dass es keine Chance gab, mal in Ruhe auszugehen...

Button: Die gab es wirklich nicht. Wir sind sehr fokussiert auf dieses Wochenende. Es war wichtig, nach dem letzten Rennen etwas zu entspannen. Der Sieg war sehr wichtig für uns. Ich habe den Abend nach dem Rennen mit Freunden und Familie verbracht. Das ist die beste Art, solch einen Erfolg zu feiern. Am Montag und Dienstag habe ich mich in Melbourne ausgeruht, am Mittwoch bin ich hier angekommen. Das war wichtig, weil ich mich noch an die Hitze gewöhnen muss. Es ist ganz anders als in Melbourne. Wenn man ein Rennen gewonnen hat, dann freut man sich auf das nächste. Das Ziel ist eine Wiederholung des Erfolges.

Fernando, du hast den tragischen Unfalltot von Marco Simoncelli bereits angesprochen. Ist eine Gedenkaktion geplant? Trägst du einen schwarzen Trauerflor oder etwas am Helm?

Alonso: Nein, da ist nichts geplant. Wir haben heute ein Foto gemacht von Felipe und mir und dem gesamten Team in Kurve elf, wo damals der Unfall passiert ist. Ich denke, dass erinnert uns an ihn. Alle bei Ferrari und die gesamte italienische Öffentlichkeit werden Marco ohnehin nie vergessen. Das ist das Wichtigste.

Fernando, stimmt es, dass du aus deinem Cockpit heraus ein Problem mit der Sicht hast?

Alonso: Nein.
Michael, wir haben von Mercedes ein starkes Tempo im Qualifying gesehen. Habt ihr das nötige Tempo für Podestplätze, wenn man bedenkt, dass euer Auto die Reifen etwas mehr fordert?

Schumacher: Wir haben in Melbourne sehr wohl begriffen, dass wir am Rennspeed arbeiten müssen. Ich denke nicht, dass wir in Melbourne den nötigen Speed für einen Podestplatz gehabt hätten. Platz fünf wäre wohl das Maximum gewesen. Wir haben ganz gute Ideen, wir wir uns verbessern können. Ob es dann für das Podest reicht, das muss man sehen. Es sind immerhin mindestens vier weitere starke Autos am Start: die beiden McLarens und die beiden Red Bulls. Ausserdem gibt es eine Reihe von Autos, die sehr eng beieinander liegen. Es wird für uns alle ein grosser Kampf.

Im britischen Fussball ist kürzlich ein Spieler mit einer Herzattacke umgekippt. Wie sehen bei euch die regelmässigen medizinischen Untersuchungen aus?

Button: Wir alle müssen medizinische Tests für die Erlangung unserer Lizenzen durchlaufen. Das ist die einzige Auflage, die es bei uns gibt. Viele von uns machen intensives Fitnesstraining. Wir halten uns fit, weil wir einen anstrengenden Sport betreiben. So zumindest sehe ich das.

Fussballer sind natürlich ebenso fit, aber man kann manche Dinge nicht vorhersehen. Macht euch das manchmal Angst?

Button: Beim Fussball ist das anders. Wird fahren Rennen über längere Distanzen, sind somit eher Ausdauersportler. Bei Fussballern sind immer Sprints dabei, also entsprechend einige Spitzen bezüglich der Herzfrequenz. Ich habe diesen Fall in der Presse verfolgt. Es ist beängstigend, dass so etwas im Fussball immer mal wieder passiert. Ich kenne die Gründe nicht. Ich will nicht spekulieren, aber Fussball ist ein sehr physischer Sport und die Jungs gehen an ihre Grenzen. Vielleicht mag es daran liegen.


Zwei Fragen an Michael: Du bist lange Zeit für Ferrari gefahren. Wie erklärst du dir die Situation, in der sie jetzt stecken? Und du stehst Felipe sehr nahe. Welchen Rat gibst du ihm in dieser für ihn schwierigen Zeit?

Schumacher: Zunächst zu Felipe: Wenn man sich die Wintertests ansieht, dann lagen die beiden Fahrer recht eng beisammen. Die optimale Rundenzeit von beiden war in Barcelona sehr ähnlich. Wenn es dann also so einen grossen Unterschied gibt wie in Melbourne, kann ich nur davon ausgehen, dass bei ihm irgendetwas nicht gestimmt hat. Er ist schon so lange dabei. Er hat 2008 um die Weltmeisterschaft gekämpft, war immer vorne dabei, daher sehe ich keinen Grund, warum er dazu nicht in Zukunft wieder in der Lage sein sollte. Ich bin mir sicher, dass er das schafft, und das Team wird ihn auf dem Weg dorthin sicher bestmöglich unterstützen. Und zur ersten Frage: Es gibt keinen Grund, darüber zu spekulieren, denn ich gehöre nicht zum Team, kenne die Details nicht und möchte mich daher nicht dazu äussern.

Sergio, es gibt Gerüchte, die dich mit Ferrari in Verbindung bringen, wo du Felipe ersetzen könntest. Wie reagierst du auf diese Gerüchte und was denkst du darüber?

Perez: Es ist erst das erste Saisonrennen und noch sehr früh für Spekulationen. Ich konzentriere mich auf mein Team, Sauber. Ich glaube, wir haben ein grossartiges Auto. Mehr gibt es nicht zu sagen. Wir wollen so viele Punkte wie möglich holen, denn wir haben ein sehr konkurrenzfähiges Auto. Ich versuche jetzt, das Optimum herauszuholen. Melbourne war ein schwieriges Wochenende für mich, weil ich ein Getriebeproblem hatte und im Qualifying keine Runde fahren konnte. Also war ich Letzter der Startaufstellung, aber ich kam als Achter in Ziel. Also war es ein gutes Rennen. Hoffentlich wird es auch hier ein gutes Wochenende. Und was die Gerüchte angeht: Es sind nur Gerüchte.

Fernando, wärst du in eurer aktuellen Situation erneut mit Platz fünf zufrieden, oder hängt es von Lotus ab? Wäre es ein Problem für Ferrari, derzeit vor Lotus zu kommen?

Alonso: Mal abwarten. Wir müssen zumindest mal die ersten Trainings abwarten. Ich habe keine Kristallkugel, mit der ich unsere Position vorhersagen kann. Wir müssen mal schauen, wie konkurrenzfähig wir auf dieser komplett anderen Strecke sind. Wir erwarten keine Wunder, weil die Autos alle gleich bleiben. Aber wer weiß? In Australien hatte auch niemand erwartet, dass ich Fünfter werde. Da sind die McLarens, die Red Bulls, die Mercedes, die Saubers, die Toro Rossos, also insgesamt eine ganze Reihe von Autos, die schneller sind als wir. Im Rennen hatte Michael technische Probleme, Grosjean hatte in Runde drei oder vier einen Unfall und Kimi war bereits im Qualifying in Q1 ausgeschieden. Einige Zwischenfälle haben es uns erleichtert, auf Rang fünf zu kommen. Bei normalem Verlauf werden wir hier weiter hinten sein. Bei einem verrückten Rennen im Regen könnten wir aber auch ganz vorne sein. Erstmal müssen wir das Rennen hier fahren.

Michael, 2003 bist du hier gegen Fernando gefahren, der damals noch ein junger Kerl war. Hättest du damals geglaubt, dass dieser Kerl zwei Titel holt?

Schumacher: Ich weiss nicht, wann ich erstmals geglaubt habe, dass Fernando mal den Titel holt. Sicher ist aber, dass er sein Talent schon sehr früh gezeigt hat. Ich erinnere mich noch an ein gutes Rennen von ihm im Minardi. Ich glaube, es war das erste Rennen in Australien. Da hat er seine Qualität auf Anhieb gezeigt.
Fernando, bei welchem Rennen wir Ferrari der entscheidende Schritt nach vorne gelingen?

Alonso: Ich denke nicht, dass es genau zu einem Rennen sein wird. Es wird schon wieder behauptet, wir würden ein ganz neues Auto bringen. Wir wollen zu jedem Rennen Verbesserungen anbringen, so wie wir es in den vergangenen Jahren auch gemacht haben. Das läuft nicht nur bei uns so. Jedes Team entwickelt sich bei jedem Rennen weiter. Wir müssen unsere Sachen fertig bekommen und mehr bringen als die anderen. Vielleicht haben wir den Vorteil, dass wir unserem Auto nur auf die Sprünge helfen müssen. Das ist einfacher als bei anderen, der Auto schon voll ausentwickelt ist. Nach und nach werden neue Teile ans Auto kommen, die hoffentlich alle funktionieren. Ein magisches Rennen oder einen magischen Moment wird es nicht geben. Wir arbeiten Tag und Nacht, sind fest entschlossen. Wir werden eine tolle Reaktion von allen sehen. Ich erwarte Ferrari in Kürze sehr stark.
Pastor, die Leute bei Lotus sind über deine Berührung mit dem Grosjean-Fahrzeug nicht sonderlich glücklich. Romain meint, du hättest ihm nicht ausreichend Platz gelassen. Wie ist deine Sicht der Dinge?

Maldonado: Ich denke, ich war komplett vor ihm. Das Überholmanöver fand am Kurveneingang statt. Ich bin überrascht, wie zerbrechlich die Lotus-Aufhängung ist. Der Kontakt war minimal und keine Absicht. Es war ein klares Manöver. Es war sicherlich enttäuschend für Romain, der einen guten Job gemacht hat, vor allem im Qualifying. Deren Auto macht einen starken Eindruck. Aber so ist Rennsport eben.

Du selbst hat den Unfall aus der letzten Runde in Melbourne abgehakt. Aber wie ist es im Team? Immerhin hättest du auf einen Schlag mehr Punkte holen können als Williams im gesamten vergangenen Jahr...

Maldonado: Ja, klar. Natürlich war das gesamte Team - mich eingeschlossen - ein bisschen enttäuscht. Wir haben eine tolle Chance verpasst, viele Punkte zu holen. Aber so ist es nun einmal im Rennsport. Es war mein Fehler und nun schauen wir nach vorn, auf das nächste Kapitel. Unser Auto ist im Moment konkurrenzfähig. Wir müssen weiter arbeiten, fokussiert und konzentriert bleiben. Hier wird es eine neue Herausforderung, weil die Strecke ganz anders ist. Wir müssen an uns glauben. Hoffentlich schaffen wir es in die Top 10 und holen Punkte.

Jenson, deine Freundin hatte in Australien ein T-Shirt mit der Aufschrift 'Jenson pushes my button' (sinngemässe Übersetzung: "Jenson befriedigt mich"). Hast du das gesehen?

Button: Ich habe das Shirt vor dem Rennstart gesehen. Sie hat das wohl von einem Fan geschenkt bekommen. Ich glaube, da wollte jemand etwas Werbung für seine T-Shirt-Firma machen. Sie hat es beim Betreten der Rennanlage geschenkt bekommen. Es stammt nicht von mir, was etwas ärgerlich ist. Ob ich sie befriedige? Das ist etwas zu privat...

22.3.2012