Force India nimmt in Korea Sauber ins Visier

Nico Hülkenberg holte in Suzuka das Maximum aus

seinem Boliden heraus

Force India entwickelte sich in den letzten vier Rennen zum eifrigen und auch regelmäßigen Punktesammler. In der Konstrukteurs-WM liegt das Team von Vijay Mallya aber weiterhin auf dem siebten Platz, schliesslich befindet sich auch das auf Platz sechs liegende Sauber-Team in einer starken Phase. 35 Punkte fehlen auf die Truppe aus Hinwil - eine schwierige Aufgabe, diesen Rückstand in fünf Rennen aufzuholen. Dafür profitiert man davon, dass das auch Platz acht liegende Williams-Team in den vergangenen Rennen aus seinem guten Auto kaum Profit schlagen konnte und 23 Punkte zurück liegt.

Paul di Resta will nach Platz zwölf in Japan in Südkorea zurückschlagen - da ist es günstig, dass der Grand Prix in Yeongam nur eine Woche später stattfindet: "Ich will so schnell wie möglich ins Cockpit zurückkehren - gut, dass es so schnell die Chance dazu gibt." Er weiss, dass eine perfekte Leistung notwendig sein wird, um Sauber abzufangen: "Rein rechnerisch geht es sich noch aus, sie einzuholen, aber um sie zu überholen müssen wir bei jedem der kommenden Rennen punkten. Sauber war in Japan auf dem Podest, was unsere Aufgabe noch schwieriger macht, aber wir sind zuversichtlich, dass uns die kommenden Strecken besser liegen sollten - zumindest verglichen mit Suzuka. Um sie zu schlagen, müssen wir all unsere Probleme von Japan im Griff haben."

Schon in Südkorea sollte es besser laufen, glaubt der Schotte: "Man weiss es natürlich nie bis man dort ist, aber im Vorjahr hatten wir ein gutes Tempo und holten ein paar Punkte. Der erste Sektor besteht hauptsächlich aus langen Geraden und langsamen Kurven, und diese technischen Passagen der Runde scheinen uns zu liegen, wie es auch in Singapur der Fall war. Zudem handelt es sich um eine jener Strecken, wo ich gerne fahre. Ich freue mich darauf, dass das Wochenende bald losgeht."

Hülkenberg hat gute Erinnerungen an Südkorea

Teamkollege Nico Hülkenberg hatte in Japan etwas mehr Glück: Der Mann aus Emmerich wurde Siebter und konnte sich danach sein Grinsen nicht verkneifen. "Ehrlich gesagt grinse ich immer noch", sagt er. "Mit dem Ergebnis in Japan hätte ich nicht gerechnet, und ich war besonders zufrieden mit dem Renntempo und der Balance des Autos. Das war nicht das einfachste Wochenende, also fühlte es sich gut an, am Sonntag zurückzuschlagen und ein paar nützliche Punkte mitzunehmen." Dabei hatte man sich auf ein schwieriges Wochenende eingestellt: "Die Strecke in Suzuka bereitete uns am Ende des Jahres die grössten Sorgen - am Ende lief es aber gut. Vergleichen mit dem Jahresanfang verstehen wir das Auto jetzt wahrscheinlich viel besser. Das hilft uns dabei, Performance zu finden und unser Renntempo zu verbessern."

Hülkenberg freut sich nun wie di Resta auf Südkorea: "Ich reise gerne nach Südkorea, und die Strecke macht Spass. Ich fuhr dort im Vorjahr während des Freien Trainings nicht, aber ich habe einige gute Erinnerungen aus dem Jahr 2010 bei Williams, als ich einen Punkt in diesem Regenrennen holte. Ich denke, dass wir dort ein gutes Ergebnis holen können, denn bei der Strecke handelt sich um eine Mischung aus allem: langsame Kurven, schnelle Kurven und Geraden. Der letzte Sektor fühlt sich wie ein Stadtkurs an und ist ziemlich technisch mit ein paar herausfordernden Kurven."

Mallya sagt Sauber den Kampf an

Teamchef Vijay Mallya blickt angesichts der unerwarteten Punkte in Suzuka mit Zuversicht nach Südkorea: "Das war ein ordentliches Wochenende für Nico - nach den Problemen vom Samstagmorgen hat er sich toll zurückgemeldet. Es war Pech, dass wir durch den Getriebewechsel eine Rückversetzung in der Startaufstellung erhielten, aber ich denke, dass Platz sieben in Anbetracht unseres Tempos an diesem Wochenende ein gutes Ergebnis war." Dass di Resta enttäuschte, geht laut dem Teamchef nicht auf dessen Kappe: "Auf der anderen Seite der Garage erreichten wir mit Paul nicht das erhoffte Ergebnis, aber es war nicht sein Fehler. Durch das Kupplungsproblem zu Beginn des Rennens fiel er signifikant zurück, und sein Rennen wurde dadurch negativ beeinträchtigt. Wenn wir uns etwas besser geschlagen hätten und beide Autos in die Punkte gebracht hätten, dann wären wir jetzt näher an Sauber dran."

Er rechnet damit, dass sein Team wie im Vorjahr ein starkes Saisonende erleben wird: "Wir haben bereits ein starkes Saisonende. Wir haben bei den letzten vier Rennen gepunktet, darunter zwei vierte Plätze, und wir haben bereits jetzt mehr Punkte geholt als im gesamten letzten Jahr. Unser Auto wird auf einigen Strecken besser laufen als auf anderen, aber solange wir weiter Punkte holen, können wir den Druck auf die anderen Teams um uns herum aufrecht erhalten. Südkorea sollte uns liegen und hoffentlich auch Abu Dhabi und Indien." Mallya schliesst auch einen Podestplatz nicht aus: "Das ist seit dem Saisonstart unser Ziel. Das brauchen wir auch, wenn wir uns dem sechsten Platz in der Weltmeisterschaft annähern wollen. Wir haben zwei sehr konkurrenzfähige Fahrer, und sie haben bereits gezeigt, dass es beide unter den richtigen Bedingungen schaffen können. Da noch fünf Rennen vor uns liegen ist alles noch möglich. Bis zur Zielflagge in Brasilien werden wir nicht aufgeben."

11.10.2012