War es noch zu kühl für Lotus?

Kimi mit neuer Frisur:

Kimi Räikkönen landete am Freitag nur im Mittelfeld, ist aber sehr zuversichtlich

Das französisch-britische Lotus-Team war beim Trainingsauftakt in Kanada recht unauffällig im breiten Formel-1-Mittelfeld unterwegs. Romain Grosjean und Kimi Räikkönen landeten über 1,1 Sekunden hinter der Spitze "nur" auf den Rängen 14 und 15, doch deshalb schrillen im Team noch lange nicht die Alarmglocken. Vielmehr hatte man angesichts der Temperaturen bereits mit dergleichen gerechnet.

Der Lotus E20 ist schliesslich bekannt dafür, besonders bei wärmeren Bedingungen sehr gut zu funktionieren. Am Freitag war es in Montreal aber vergleichsweise kühl, woran Räikkönen auch die Leistung seines Teams festmacht. "Insgesamt hatte ich ein gutes Gefühl. Es fehlt mir insgesamt vielleicht ein bisschen an Grip", meint der finnische Rennfahrer. Dies sei aber wetterbedingt. "Es dürfte ruhig ein bisschen wärmer sei. Das hilft uns meist dabei, die Reifen auf Temperatur zu bringen", erklärt Räikkönen, wähnt sich aber auch so in einer guten Verfassung: "Ich denke, wir sollten gut aufgestellt sein. Wenn wir die Reifen noch etwas besser zum Arbeiten kriegen, wäre das eine gute Hilfe." Die beiden von Pirelli angebotenen Pneumischungen hätten sich jedoch gut geschlagen.

Speziell die weiche Variante habe einen guten Eindruck hinterlassen. "Ich legte mehr als 20 Runden auf diesen Pneus zurück und dabei gab es für uns keinerlei Probleme. Die Reifen schienen auch danach noch in Ordnung zu sein", sagt Räikkönen. Der Weltmeister von 2007 war zum Auftakt in Kanada übrigens knapp zwei Zehntel langsamer als sein Lotus-Teamkollege Romain Grosjean.

Lotus-Fahrer noch nicht 100-prozentig glücklich


Das Lotus-Team präsentierte sich am Freitag in Kanada noch nicht in Bestform. Romain Grosjean belegte mit 1,101 Sekunden Rückstand Position 14, Teamkollege Kimi Räikkönen reihte sich in Montreal mit 1,303 Sekunden Rückstand dahinter ein.

"Dieser Tag war für uns in Ordnung", so Räikkönen. "Am Nachmittag erwarteten wir Regen, also setzen wir am Vormittag den superweichen Reifen ein, um sicherzugehen, dass wir ein paar Longruns fahren können. Wir schafften alles Notwendige, denn heute kam der Regen erst später. Mit meinem Setup bin ich noch nicht 100-prozentig glücklich. Ich denke, dass uns irgendwo ein Trick fehlt. Es ist kein grosses Problem, aber ich weiss, dass wir schneller sein können. Lasst uns sehen, wie es morgen läuft. Es kann alles passieren, und hoffentlich ist es ein wenig wärmer, denn dies scheint uns für gewöhnlich zu helfen."

"Das war heute mein erstes Mal auf dem Circuit Gilles Villeneuve und ich habe es wirklich genossen", so Grosjean. "Es ist keine einfache Strecke, und das Wetter war nicht so, wie wir dies den Rest des Wochenendes über erwarten. Es ist aus diesem Grund schade, dass wir nicht in wärmeren Bedingungen fahren konnten. Wir haben viel Zeit damit verbracht zu lernen, wie sich das Auto hier verhält, und probierten mit dem Setup ein paar verschiedene Dinge aus. Uns liegen ordentlich viele Daten vor, aber natürlich müssen wir morgen genauso hart arbeiten, wenn die Temperaturen höher sind. Das Auto fühlte sich gut an, und wir sind auch auf den superweichen Reifen ein paar Runden gefahren. Alles in allem war es also ein nützlicher Tag."

"Wir sind im ersten Training mit viel Benzin an Bord auf den weicheren Reifen gefahren", so Chefingenieur Alan Permane. "Der Regen blieb fern, also konnten wir im zweiten Training mit nur einem Satz Reifen fahren, weswegen unsere Zeiten etwas langsamer aussehen als jene der anderen. Keiner der Fahrer war zu 100 Prozent mit seinem Auto glücklich, also verbringen wir etwas Zeit damit, um an Setupveränderungen zu arbeiten. Romain hat das Gefühl, dass sein Auto auf der Vorderachse zu steif ist, aber er war nach den durchgeführten Veränderungen deutlich glücklicher. Kimi widmete seine Aufmerksamkeit darauf, sein Auto über die Randsteine hinweg zu verbessern, da es zu Beginn ein wenig zu störrisch war. Dies verbesserte sich im Verlauf des Tages stetig. Ich bin zuversichtlich, dass unsere Positionen im 2. Freien Training nicht das widerspiegeln, wo wir morgen im Qualifying stehen."

9.6.2012