Montreal sollte den Roten Bullen liegen

Mark Webber:

«Ich würde sagen, dass Montreal einer der besten fünf Grands Prix des Jahres ist.»

Red Bull durchbrach in Monaco eine Schallmauer: Im sechsten Saisonrennen feierte das Weltmeister-Team als erster Rennstall den zweiten Sieg. Beim Klassiker im Fürstentum von Monaco war aber nicht Sebastian Vettel als Sieger an der Reihe, sondern sein Teamkollege Mark Webber. Der zweifache Weltmeister zeigte dennoch eine tolle Aufholjagd zu Rang vier, nachdem er nur aus Position neun gestartet war.

Nach wie vor scheint auch Red Bull das Reifenpuzzle nicht endgültig zusammengesetzt zu haben - am Donnerstag hielt man es noch für ausgeschlossen, die Pole-Position zu holen, und dennoch startete Webber vom besten Startplatz. Man darf gespannt sein, wie das Team nun auf die Herausforderung Montreal reagieren wird, denn der Kurs auf der Ile de Notre Dame ist für seinen unberechenbaren Belag bekannt. Oft zeigen sich im Laufe des Wochenendes beim Aspahlt Auflösungserscheinungen.

Vettel vergleicht Montreal mit Melbourne

Die Strecke erfreut sich jedenfalls bei den Piloten grosser Beliebtheit. "Montreal ist eine tolle Stadt - alle fahren dort gerne hin, denn die Atmosphäre ist grossartig", bestätigt Vettel. "Die Strecke befindet sich auf einer Insel im St.-Lorenz-Strom und stellt eine grosse Herausforderung für die Fahrer dar." Der Heppenheimer vergleicht den Kurs mit dem Saisonauftaktrennen im Albert Park in Melbourne: "Wie bei der Strecke in Australien handelt es sich um öffentliche Strassen, daher ist der Reifenverschleiss hoch. Auch der Bremsenverschleiss ist enorm, was bei uns für Kopfzerbrechen sorgen kann." Im Vorjahr fand in Montreal aufgrund der Unterbrechung das längste Rennen der Formel-1-Geschichte statt. "Wegen des heftigen Regens hat es sich gezogen", blickt Vettel zurück. "Allgemein handelt es sich aber um einen guten Ort, um Rennen auszutragen."

Webber von Montreal-Atmosphäre begeistert

Der inzwischen zweifache Monaco-Sieger Webber stimmt in den Tenor seines Teamkollegen ein: "Ich würde sagen, dass Montreal einer der besten fünf Grands Prix des Jahres ist, denn die Atmosphäre ist sensationell. Es handelt sich wirklich um einen tollen Austragungsort, und aus irgendeinem Grund gibt es dort immer interessante Grands Prix - das Vorjahr war da keine Ausnahme." Der "Aussie" ist zuversichtlich, dass der RB8 auf dem Circuit Gilles Villeneuve sein Potenzial zeigen kann. "Es handelt sich um eine Strecke mit wenig Abtrieb - mit langen Geraden und einer hohen Höchstgeschwindigkeit, was eine andere Herausforderung ist", vergleicht er den Kurs mit Monaco. "Wir werden sehen, wie sich das entwickelt, aber wir sind sehr zuversichtlich, dass das Auto dort gut funktioniert." Auch Webber geniesst es, mit enormer Geschwindigkeit an den Mauern vorbeizurasen: "Ich liebe diesen Kurs. Die Strecke hat etwas von einem Stadtkurs, hier muss man die Arschbacken zusammenkneifen, also freue ich mich darauf, dort auf die Strecke zu gehen."

2.6.2012