Williams erwartet in Monza wenige Stopps

Williams will in Monza die Leistung in Punkte

umsetzen

Ein Klassiker folgt auf den anderen: Sieben Tage nach Spa-Francorchamps steht mit Monza das nächste Urgestein der Formel 1 auf dem Programm. "Monza ist eine weitere historische Strecke, die die Fahrer gerne besuchen, daher freue ich mich wirklich auf das Wochenende", sagt Pastor Maldonado. Auch Teamkollege Bruno Senna fiebert dem Rennen entgegen: "Das ist eine sehr schnelle Strecke von alten Schlag und eine Herausforderung für die Fahrer, daher freue ich mich auf das Rennen."

Chefingenieur Mark Gillan erinnert daran, dass in Italien auch die Europa-Saison endet. "Monza ist das letzte Rennen in Europa, bevor sich die Autos für die letzten sieben Rennen auf eine Reise rund um die Welt machen." Zum Abschied vom alten Kontinent erwartet die Teams eine Hochgeschwindigkeitsbahn: "Monza ist eine interessante Strecke mit der höchsten Spitzen- und Durchschnittsgeschwindigkeit aller Strecken", so Gillan. "Die Kurvengeschwindigkeiten sind jedoch ähnlich wie in Barcelona. Aerodynamische Effizienz und Motorleistung sind entscheidend, die Belastung für die Bremsen sehr hoch."

Die Motoren stehen in Monza traditionell im Mittelpunkt, womit sich der Blick auf Renault richtet. "Die Fahrer fahren während 75 Prozent der Runde mit Vollgas, deshalb werden wir sämtliche Bauteile, die Motoreneinstellungen, Benzin und Schmierstoffe doppelt und dreifach überprüfen", sagt Einsatzleiter Remi Taffin. Die Haltbarkeit sollte dennoch kein Problem sein: "Wie sind mit einem Testmotor im Simulator 3.000 km auf dieser Strecke gefahren. Das ist die zehnfache Renndistanz. Dabei konnten wir die Haltbarkeit und Leistung überprüfen."

Spitzenleistung entscheidet

Wichtiger als gute Fahrbarkeit ist im königlichen Park die Spitzenleistung. "Monza hat zwei sehr lange Geraden, die jeweils über einen Kilometer lang sind, daher werden wir eine Motoreinstellung wählen, die in den oberen 2.000 Umdrehungen besonders viel Leistung entfaltet", erklärt Taffin. Dennoch dürfen die Motoren-Ingenieure das Ansprechverhalten nicht außer Acht lassen. "Gleichzeitig benötigen wir aber auch eine gute Beschleunigung aus den langsamen Schikanen heraus. In etwas mehr als 150 Metern bremsen die Fahrer von 330 km/h auf 80 km/h und beschleunigen anschließend wieder auf über 300 km/h", so Taffin.

Doch nicht nur die Motoren, sondern auch die Fahrzeuge werden auf Höchstgeschwindigkeit getrimmt. "Es ist die schnellste Strecke der gesamten Saison, daher benötigen wir ein vollkommen anderes Aerodynamik-Paket", sagt Maldonado. "Das Auto fährt in Monza mit wenig Abtrieb, daher müssen wir die Abstimmung anpassen. Die Strecke an sich ist fahrerisch anspruchsvoll und bietet einige Überholmöglichkeiten, daher sollte es für die Fans ein aufregendes Wochenende werden." In selbiges startet Maldonado nach seinem Frühstart und der Kollision mit Timo Glock in Spa mit der Hypothek einer Strafversetzung um zehn Position.

Punkte sollten möglich sein

Trotz des glücklosen Rennens in Belgien fährt Senna guten Mutes nach Italien. "Wir haben in Spa zwar keine Punkte gewonnen, das Auto hatte aber eine gute Pace, vor allem auf den Geraden. Daher sieht es für Monza ganz gut aus", meint der Brasilianer, der in Spa nach einem späten Reifenwechsel die schnellste Rennrunde gefahren war. "Das Team arbeitet hart daran, das Maximum aus dem Auto herauszuholen. Wenn uns ein gutes Qualifying gelingt, sollte eine Zielankunft in den Punkten möglich sein."

Im Hinblick auf die Rennstrategie will sich Gillan noch nicht in die Karten blicken lassen, aber eine grobe Richtung gibt der Chefingenieur schon einmal vor. "Man verliert beim Boxenstopp relativ viel Zeit, daher neigen wir dazu, weniger Stopps zu machen." Nichts Neues gibt es bei den Pneus: "Die Reifen sind die gleichen wie in Spa, hart und medium."

6.9.2012