McLaren-Desaster in Valencia und Silverstone?

McLaren-Chef Martin Whitmarsch:

Der McLaren-Teamchef hütet sich davor, aus dem Kanada-Erfolg auf die Leistung auf anderen Kursen zu schliessen

Folgen auf den siebten Himmel in Montreal die Höllentrips in Valencia und Silverstone? Martin Whitmarsh hält im Gespräch mit 'ESPNF1.com' ein "Desaster" für McLaren bei den kommenden beiden WM-Läufen trotz des überzeugenden Grand-Prix-Erfolges von Lewis Hamilton in Kanada für möglich. Der Teamchef warnt mit Verweis auf die launischen Pirelli-Pneus davor, 2012 irgendein Kräfteverhältnis als in Stein gemeisselt zu betrachten: "Die Konkurrenz ist so eng beisammen und mit diesen Reifen kann alles passieren", so Whitmarsh.

Einen entsprechend geringen Stellenwert will er der aktuellen WM-Führung Hamiltons beimessen. "Wir sind bestimmt nicht der Meinung, spazieren fahren und einen Sieg nach dem anderen feiern zu können. Es könnte fürchterlich daneben gehen in den den nächsten Rennen", meint Whitmarsh, der auch für den weiteren Verlauf mit einer "Saison der besonderen Sorte" rechnet.

Die Stärken des MP4-27 sieht er in schnellen Kurven und meint, dass es dem Wagen aktuell eher an Traktion als an aerodynamischem Grip mangele: "Der Optimist in mir sagt: Valencia und Silversone, ja bitte! Aber es könnte auch eine Katastrophe werden." Besonders den Kampf um die Startplätze betrachtet Whitmarsh als Herausforderung: "Im Qualifying ist es verdammt schwierig, die Reifen am Leben zu erhalten und keinen Fehler zu machen", betont Whitmarsh.

Pirelli will er aber keinen Vorwurf zu machen. "So sollte es doch auch sein, oder? Grossartig für die Formel 1", bemerkt er. Das Ende der Serie mit sieben Siegern in sieben Rennen sieht er - obwohl die Lotus-Piloten Kimi Räikkönen und Romain Grosjean noch auf ihren Erfolg warten - dennoch gekommen und orakelt: "Uns gehen die Optionen aus. Im nächsten Rennen gibt es die erste Wiederholung."

15.6.2012