Sauber-Vorschau GP China 2012

Das Bild wird sich wohl kaum wiederholen:

Sergio Perez tanzt als Zweiter des GP Malaysia 2012 auf seinem Sauber C31 herum

Beflügelt von den eigenen guten Leistungen in den ersten beiden Läufen zur FIA Formel-1-Weltmeisterschaft 2012 und erfrischt von einer kurzen Pause bricht das Sauber F1 Team zum nächsten Doppeleinsatz auf. Am 15. April steht der UBS Grosse Preis von China auf dem Programm, am 22. April folgt das Rennen in Bahrain. 30 WM-Punkte hat die Schweizer Mannschaft nach zwei von 20 Läufen auf dem Konto und liegt damit derzeit auf dem vierten Platz der Konstrukteurswertung. Kamui Kobayashi, Sechster in Australien, hat die Enttäuschung seines Ausfalls in Malaysia verdaut und will wieder angreifen. Sergio Pérez wurde nach seinem zweiten Platz in Sepang in seiner Heimat Mexiko gefeiert.

«Magic Koba» Kamui Kobayashi (Startnummer 14):
«Ich habe ein gutes Gefühl vor diesem Grand Prix. Ich mochte die Strecke in der Nähe von Shanghai von Anfang an. Die Hochgeschwindigkeitskurven sind für mich ein Genuss, und unserem Auto sollten sie auch liegen. Im vergangenen Jahr hat das Rennen unheimlich Spass gemacht, und ich konnte vom 13. Startplatz aus einen Punkt holen. Die Asphalttemperaturen dürften niedriger sein als zuletzt in Malaysia, ich rechne eher mit Werten wie beim Auftaktrennen in Melbourne. Auch das sollte günstig für uns und für die Reifen sein, aber genau wissen wir das natürlich erst, wenn wir vor Ort sind. Auf jeden Fall gehe ich das Rennen positiv an, und nach der kurzen Pause darf man gespannt sein, welche Autos sich wie verändert haben. Persönlich habe ich die freien Tage für Extra-Trainingseinheiten mit unserem Physiotherapeuten Joseph Leberer in Japan genutzt.»

Sergio Pérez (Startnummer 15): «Ich freue mich sehr auf den Grossen Preis von China. Die kurze Pause nach dem Rennen in Malaysia habe ich genossen, obwohl, vor allem zu Beginn, in Mexiko eine Menge los war. Der Empfang in Guadalajara war absolut grossartig, und es war sehr schön, meine Familie und meine Freunde zuhause zu sehen. Doch ich konzentriere mich vor allem auf weitere Verbesserungen und habe mein Trainingsprogramm fortgesetzt. Wir müssen alle die Füsse auf dem Boden behalten und hart arbeiten. Unser Auto kann konkurrenzfähig sein, und wir müssen das Beste aus ihm herausholen. Im vergangenen Jahr lief mein Rennen in Shanghai zunächst gut, aber dann hatte ich gegen Ende leider Kontakt mit anderen Autos und wurde bestraft. Die Hochgeschwindigkeitskurven der Strecke sollten unserem Auto liegen. Ich mag besonders die erste Kurve, sie ist lang und ziemlich schwierig. Die lange Gerade wird keine ganz leichte Aufgabe für uns, aber, wie gesagt, wir müssen das maximal Mögliche herausholen.»

Giampaolo Dall’Ara: Leitender Ingenieur an der Rennstrecke: «Der Shanghai International Circuit ist sehr anspruchsvoll. Die Besonderheiten sind Streckenabschnitte, in denen seitliche Fliehkräfte gemeinsam wirken mit hoher Bremsbelastung oder hoher Traktion. Dafür braucht man eine hohe Bremsstabilität und eine gute Balance. Die Geraden, insbesondere die eine sehr lange, haben wesentlichen Einfluss auf die Rundenzeiten. Dort braucht man den Speed für eine gute Qualifikation und im Rennen zum Überholen. Wir werden mit der weichen und der mittleren Reifenmischung ausgestattet. Normalerweise ist die Lebensdauer der Reifen kein Problem, aber weil auf der Strecke nicht oft gefahren wird, kann man es zu Beginn des Wochenendes dennoch mit körnendem Gummi und hoher Abnutzung zu tun bekommen. In der Hitze von Malaysia hatten wir Schwierigkeiten mit dem Reifenabbau. Das sollte in China weniger ein Thema sein, der Asphalt ist glatt, und es gibt insgesamt weniger Hochgeschwindigkeitskurven, in denen hohe seitliche Fliehkräfte wirken. Das Wetter kann einen auch in Shanghai vor Herausforderungen stellen, im April kann es leicht regnen. Zwar eher weniger dramatisch als in Sepang, aber einkalkulieren muss man es. Das Auto wird einige geringfügige Modifikationen gegenüber dem Einsatz in Malaysia haben. Ich bin zuversichtlich, dass wir im Rennen sehr konkurrenzfähig sein können.»

9.4.2012