Sie sind da – Die Formel 1 liebt Melbourne

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Melbourne bietet mit interessanter Kulisse und einer ungewöhnlichen Strecke einen tollen Rahmen für den Saisonauftakt der Formel 1. Die Veranstaltungen im Albert Park waren in den vergangenen Jahren oft von packenden Rennen und guter Atmosphäre geprägt. Allerdings gab es immer Nebengeräusche. Aufgrund des Grand Prix müssen die öffentlichen Kassen jährlich rund 30 Millionen Euro an Unterstützung leisten. Deswegen steht das Rennen immer wieder auf dem Prüfstein. So auch in diesem Jahr. Bernie Ecclestone drängt die Australier auf ein Nachtrennen, was in Melbourne allerdings niemand will. Der Vertrag mit den örtlichen Veranstaltern läuft noch bis 2015. Ecclestone hat angeblich das Angebot gemacht, kurzfristig einer vorzeitigen Auflösung zuzustimmen. Es stünden andere Interessenten vor der Tür, so der Brite, der im Poker um eine mögliche Vertragsverlängerung die ersten Karten auf den Tisch knallt.

"Wir sollten meiner Meinung nach hart daran arbeiten, dass es dabei bleibt", sagt Mark Webber, der die Rennstrecke im Albert Park zu den besten drei Formel-1-Strecken der Welt zählt. "Es gibt sicherlich nicht viele Leute, die nicht gerne hierher kommen. Die Flüge sind natürlich recht lange, doch sobald du erst einmal hier bist, ist es toll. Die Veranstaltung ist immer gut organisiert", sagt der Australier. "Es ist ganz sicher eines der besten Wochenenden des Jahres. Wir brauchen solche Events. Nicht alle Rennen sind so wie dieses."

"Es ist ein schönes Reiseziel. Wir sehen hier meist gute und aufregende Rennen. Hier passieren viele Dinge. Hoffentlich bleibt das so. Wie Mark schon sagte: Es ist ein bisschen weit weg, aber sobald man hier ist, ist alles in bester Ordnung", stimmt Kimi Räikkönen der Einschätzung zu. "Es ist ein Teil des Kalenders und das sollte es auch immer bleiben. Die Leute hier sind sehr leidenschaftlich, was den Rennsport anbelangt. Die Formel 1 braucht das. Es ist ein toller Ort. Ich freue mich immer sehr, hierher zu reisen, und darauf, in der Zukunft wieder hier zu sein", so Sebastian Vettels Plädoyer für Melbourne.

Lieblingsstrecke? Spa-Francorchamps!

"Das ist der beste Ort, um die Saison zu beginnen", lobt Jenson Button. "Ich persönlich liebe Melbourne auf jeden Fall. Es ist eine tolle Kulisse, um den Saisonauftakt zu veranstalten. Die Strecke ist etwas anders als die Kurse, die wir sonst befahren. Es ist ein Stadtkurs, der aber sehr viel Spaß macht. Ich hatte hier schon einige gute Jahre." Neuling Charles Pic ergänzt mit glänzenden Augen: "Alles ist klasse hier. Ich freue mich schon sehr darauf, am Freitag endlich zu fahren."

"Hier ein Rennen zu haben, ist spitze. Es ist eine klasse Stadt", sagt Lokalmatador Daniel Ricciardo. "Die Strecke ist meiner Meinung nach richtig toll. Ich bin ein Fan von Stadtkursen. Es ist holprig, die Mauern stehen nahe. Der Kurs hat einen guten Charakter. Es gibt also viele Gründe, weshalb das Rennen bleiben sollte. Jetzt, wo ich Mark auf australischer Seite noch etwas Verstärkung biete, werden wir es hoffentlich noch eine Weile lang haben."

Melbourne steht bei den Piloten vor allem wegen des besonderen Flairs hoch im Kurs, weniger ist es das Streckenlayout. "Ich liebe die schnellen und flüssigen Kurse. Das geht uns, glaube ich, allen so. Strecken wie Spa-Francorchamps oder Suzuka", sagt Button. Gefragt nach dem Lieblingskurs schallt es aus den Kehlen von Räikkönen und Webber gleichzeitig: "Spa!" Pic fügt schüchtern an: "Für mich sind es der Nürburgring und Barcelona."

"Es gibt aber auch andere Strecken in anderen Kalendern", meldet sich Button noch einmal zu Wort. "Macao ist zum Beispiel im Formel-3-Auto wirklich verrückt zu fahren. Dort habe ich gute Erfahrungen gesammelt. Außerdem wären da einige Kartstrecken. Es ist schwierig, nur einen Kurs auszuwählen." Ricciardo nickt: "Ausserhalb des Formel-1-Kalenders denke ich ebenfalls an Macao. Ich wäre definitiv dafür, dort ein Formel-1-Rennen zu veranstalten. Das wäre meiner Meinung nach wirklich irre."

15.3.2012