Williams: Starker Auftakt

Auf dem richtigen Weg:

Williams will wieder zu alter Klasse zurückfinden

Vielversprechender Trainingsauftakt für Williams in Abu Dhabi: Pastor Maldonado und Bruno Senna positionierten sich hinter den drei Topteams Red Bull, McLaren, Lotus und Ferrari auf den Plätzen neun und elf. Sauber-Pilot Sergio Perez sprengte das Williams-Duo. Maldonado absolvierte 63 Runden und lag schließlich 1,247 Sekunden hinter Leader Sebastian Vettel, Senna kam nur auf 34 Umläufe, weil er im ersten Training Ersatzpilot Vallteri Bottas Platz machen musste, und lag 1,440 Sekunden zurück.

Das Team aus Grove scheint bei der Lösung der Balanceprobleme der letzten Rennen auf dem richtigen Weg und konzentrierte sich am Freitag auf dem Yas-Marina-Circuit auf Aerodynamiktests mit dem Frontflügel sowie Reifen- und Setup-Tests. Im zweiten Training lag der Fokus vor allem auf Longruns. Bottas, der sich Chancen auf ein Williams-Renncockpit für 2013 ausrechnet, zog sich im ersten Training achtbar aus der Affäre und reihte sich mit einem Rückstand von knapp über zwei Sekunden auf Lewis Hamilton, der das erste Training für sich entschied, auf Platz neun ein. Damit war er rund zwei Zehntel langsamer als Teamkollege Maldonado. "Heute lief es viel besser", deutet der Venezolaner an, dass man die Probleme mit der Balance tasächlich in den Griff bekommen hat. "Alles passte, und darüber bin ich glücklich. Unser Tempo bei den Longruns sieht wieder schnell aus, das Qualifying-Tempo weniger, aber ich denke, dass wir im Vergleich zu dem, was alle anderen heute gezeigt haben, immer noch gut aussehen. Das Qualifying wird hier wichtig sein, da es schwierig ist, zu überholen. Ich mag die Strecke dennoch, und wir sehen konkurrenzfähig aus."

Teamkollege Senna, der heute sein berühmtes Helmdesign für eine Sponsoraktion ablegte und mit einer ungewöhnlichen Bemalung fuhr, spricht nach dem Training von einem "harten Tag. Der Abbau der Reifen war ziemlich hoch, und wir hatten ein paar Bremsprobleme, wodurch es schwer war, das Verhalten des Autos einzuschätzen."

Senna unzufrieden, Bottas schnell


Der Brasilianer gibt die Hoffnung aber nicht auf, dass sich doch noch alles zum Guten wenden könnte: "Wir haben heute viele Daten gesammelt, die wir vor dem morgigen Tag durcharbeiten können. Ein Top-10-Platz im Qualifying ist möglich, was wir heute bei Pastors Auto gesehen haben, also werden wir heute Nacht hart arbeiten, damit wir morgen weitere Verbesserungen machen können."

Ersatzmann Bottas ging diesmal mit Streckenkenntnissen von den Young-Driver-Tests im Vorjahr in das Training und zeigt sich darüber erfreut: "Ich kenne diese Strecke gut, was die Sache heute viel leichter gemacht hat, da ich sofort mit der Arbeit beginnen konnte. Nach dem ersten Run wusste ich, wie sich das Auto anfühlen sollte, und wir konnten mit einigen Tests von Indien fortfahren, um noch mehr Daten zu sammeln."

Gillan fordert besseres Qualifying-Tempo


Schliesslich musste er sich mit einer Zeit knapp hinter Maldonado zufrieden geben: "Pastor war bei seinem letzten Versuch im ersten Training ein bisschen schneller, aber davor hatten wir identische Zeiten. Es ist gut zu wissen, dass mein Tempo passt, obwohl ich der Meinung bin, dass noch mehr möglich gewesen wäre. Ich mag diesen Kurs und die Atmosphäre im Fahrerlager. Die Durchfahrt unter dem Hotel ist ziemlich einzigartig."

Chefingenieur Mark Gillan zeigt sich mit dem Auftakt in Abu Dhabi zufrieden: "Wir hatten heute einen guten Tag, beide Trainings liefen ordentlich. Wir führten unser andauerndes Entwicklungsprogramm von Noida fort, das unsere Fahrzeugbalance und die Performance verbessern soll. Unser Tempo bei den Longruns sieht sehr konkurrenzfähig aus. Wir haben heute Nacht und im dritten Freien Training noch etwas Arbeit vor uns, damit wir unser Qualifying-Tempo verbessern können."

2.11.2012