Kimi Räikkönen gewinnt GP von Abu Dhabi 2012

Kimi Räikkönen: Man muss ihn einfach lieben.

Welcher andere Fahrer schnauzt schon mal in den Boxenfunk: «Lasst mich in Ruhe! Ich weiss, was ich zu tun habe...» (O-Ton Kimi Räikkönen beim Boxenfunk anlässlich des Rennens von Abu Dhabi)

Wahnsinns-Rennen in der untergehenden Wüstensonne! Sauber holt 8 Punkte, Hamilton muss aufgeben und Rosberg sorgt für einen Horror-Crash. Der Sieger: Kimi Räikkönen!

Im 175. GP seiner F1-Karriere holt Kimi Räikkönen, der Iceman, seinen 19. Sieg. Der Finne gewinnt den GP Abu Dhabi vor Fernando Alonso im Ferrari und Sebastian Vettel im Red Bull. Gleich nach dem Start der erste Knall: Der baldige Sauber-Pilot Nico Hülkenberg im Force India kollidiert mit Senna und scheidet aus. In Runde 9 aber knallts am heftigsten: Nico Rosberg will im Mercedes Karthikeyan überholen, verschätzt sich und fliegt dem Inder über den Kopf! Glücklicherweise bleiben beide Fahrer unverletzt.

Vorne führt Pole-Mann Lewis Hamilton im McLaren das Feld souverän an – aber nur bis in Runde 20! Denn plötzlich rollt der Brite in seinem Boliden aus. Wie schon in Singapur, als er das Rennen anführte, muss Hamilton aufgeben. Ganz bitter.

WM-Leader Vettel, der vom letzten Platz gestartet ist, lässt sich vom ganzen Tohuwabohu nicht ablenken, macht Platz um Platz gut, wechselt während der Safety-Car-Phase clever seinen beschädigten Frontflügel aus und jagt Leader Kimi Räikkönen im Lotus und WM-Konkurrent Fernando Alonso hinterher.

Als der Finne von seiner Crew hört, dass er 5 Sekunden Vorsprung habe, schnauzt er zurück: «Lasst mich doch in Ruhe!»

Und was machen die beiden Sauber? Mit einem Superstart preschen sowohl Sergio Pérez als auch Kamui Kobayashi sofort in die Punkte.

Doch das Drama nimmt seinen Lauf: Im Kampf mit Paul Di Resta muss Pérez neben die Piste, kommt zurück und wird Opfer von Romain Grosjeans Lotus, der danach auch noch Webber aus dem Rennen bugsiert – wieder muss das Safety-Car raus, Pérez an die Boxen und das Rennen in Runde 43 neu gestartet werden. Besonders hart für die Hinwiler: Pérez soll den Crash verschuldet haben und kassiert eine Durchfahrtsstrafe.

Die Hoffnungen bei Sauber liegen also alle bei Kobayashi, dem Fahrer, der 2013 wohl nicht mehr im Sauber-Cockpit sitzt. Weil der Japaner aber heil durchkommt und Sechster wird, können die Schweizer den Rückstand auf Mercedes im Duell um Platz 5 in der Team-WM auf 12 Punkte verkleinern. Auch im Titelrennen zwischen Alonso und Vettel bleibts spannend.

• 1 K. Räikkönen Lotus
• 2 F. Alonso Ferrari + 0,81
• 3 S. Vettel Red Bull Racing + 4,12
• 4 J. Button McLaren + 7,71
• 5 P. Maldonado Williams + 13,01
• 6 K. Kobayashi Sauber + 20,01
• 7 F. Massa Ferrari + 22,81
• 8 B. Senna Williams + 23,51
• 9 P. di Resta Force India + 24,13
• 10 D. Ricciardo Scud. Toro Rosso + 27,42
• 11 M. Schumacher Mercedes AMG + 28,02
• 12 J. Vergne Scud. Toro Rosso + 34,92
• 13 H. Kovalainen Caterham + 47,71
• 14 T. Glock Marussia + 56,41
• 15 S. Perez Sauber + 56,73
• 16 V. Petrov Caterham + 64,51
• 17 P. de la Rosa Hispania Racing + 71,71

• Runde 1 N. Hülkenberg Force India Unfall
• Runde 9 N. Rosberg Mercedes AMG Unfall
• Runde 9 N. Karthikeyan Hispania Racing Unfall
• Runde 20 L. Hamilton McLarenDefekt
• Runde 39 M. Webber Red Bull RacingUnfall
• Runde 39 R. Grosjean Lotus Unfall