Abu Dhabi: Motoren unter Volldampf

Laut Renault-Einsatzleiter Remi Taffin ist die

Belastung für die Triebwerke beim kommenden Grand Prix in Abu Dhabi enorm hoch: Tanks müssen randvoll sein

Die Formel-1-Saison 2012 ist bald beendet. Nur noch drei Rennen stehen auf dem Programm, die Entscheidung in den WM-Wertungen sind noch nicht gefallen. Beim Grand Prix von Abu Dhabi am kommenden Wochenende können sich weder Sebastian Vettel (Red Bull) noch sein Widersacher Fernando Alonso (Ferrari) vorzeitig zum Champion krönen. Allerdings könnte eine Vorentscheidung fallen: Schreibt jemand eine Nullnummer, dann sieht es schlecht aus.

Auf der Jagd nach weiteren Punkten steht nicht nur der Speed der Autos im Vordergrund, sondern auch deren Zuverlässigkeit. Zum Ende der Saison werden bei manchem Fahrer die frischen Triebwerke knapp, dabei haben die Motoren noch einiges auszuhalten. "Der Streckencharakter in Abu Dhabi ähnelt dem vieler anderer moderner Grand-Prix-Kurse: Es gibt zwei lange Geraden und zahlreiche langsame und mittel-schnelle Kurvenkombinationen mit besonders breiten Auslaufzonen", sagt Renault-Einsatzleiter Remi Taffin.

"An den Motor stellt der 'Yas Marina Circuit' vergleichsweise hohe Anforderungen und ähnelt damit Kursen wie Montreal oder Silverstone", meint der französische Fachmann. "Bei diesem Grand Prix sorgen sowohl die Witterungsbedingungen als auch der Zeitplan für eine besondere Herausforderung. Denn im Laufe des Tages verändert sich die Strecke, was wir natürlich bei der Wahl des Setups berücksichtigen müssen. Der Start erfolgt bei Sonnenschein und Temperaturen von rund 30 Grad Celsius. Im Laufe des Rennens wird es jedoch dunkel und das Thermometer fällt auf etwa 20 Grad. Dadurch verändert sich nicht nur das Grip-Niveau des Asphalts, sondern auch die Anforderungen an Motorkühlung und Ansprechverhalten des Motors. Diese Parameter müssen wir bei der Abstimmung des Motormanagements mit im Hinterkopf behalten", erklärt Taffin.

"Aufgrund des Stop-and-Go-Charakters ist der Benzinverbrauch höher als auf vielen anderen Formel-1-Rennstrecken", gibt der Renault-Einsatzleiter zu bedenken. "Das gilt vor allem für den letzten Streckenabschnitt. Der hohe Luftdruck an der Strecke - die bekanntlich auf Meereshöhe liegt - verstärkt diesen Effekt nochmals. Zusammen mit Melbourne füllen die Teams auf dem 'Yas Marina Circuit' den meisten Kraftstoff in die Tanks. Beim vorangegangenen GP von Indien stellte der RS27-V8 seine Leistungsfähigkeit und seine Zuverlässigkeit erneut eindrucksvoll unter Beweis: 50 Prozent aller möglichen Punkte gingen auf das Konto der Partnerteams von Renault", berichtet Taffin voller Stolz. "Der Kampf um die Weltmeisterschaft ist besonders spannend und die Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung stehen gut. Das sorgt natürlich für einen zusätzlichen Motivationsschub."

1.11.2012